Telefónica Deutschland: Markus Haas warnt vor teurer 5G-Auktion

Markus Haas, CEO von Telefónica Deutschland, wurde in Düsseldorf von der Rheinischen Post interviewt. Im Interview sprach er über 5G, Funklöcher, Investitionen ins Mobilfunknetz und Kooperationen der Netzbetreiber. Das Infoportal 4G.de fasst die wichtigsten Aussagen aus dem Gespräch mit der Zeitung zusammen.

Markus Haas, Chef von Telefónica Deutschland, ist zwei Mal im Monat in Düsseldorf. Im ehemaligen Gebäude von E-Plus beschäftigt o2 noch 850 Mitarbeiter. Haas gab bei seinem Aufenthalt in der Landeshauptstadt der Rheinischen Post ein Interview. Er sprach mit der Zeitung über 5G, die Schließung von Funklöchern, Investitionen ins Mobilfunknetz und Kooperationen mit der Konkurrenz. Der Chef von Telefónica Deutschland verweist im Interview darauf, dass wir eine starke Infrastruktur für 5G brauchen: „Wir brauchen schnell eine starke Infrastruktur für den Mobilfunkstandard 5G, um Kapazitäten und Qualität zu erhöhen und das Tor für neue Anwendungen aufzustoßen.“ (Quelle: RP online)

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Markus Haas gab der Rheinischen Post ein Interview (Bildquelle: Telefónica Deutschland)

Um einen schnellen Ausbau des 4G-Nachfolgers zu gewährleisten, nennt Haas drei Bedingungen. Der Großteil der bald auslaufenden Mobilfunkfrequenzen soll verlängert werden, es soll eine zurückhaltende Regulierung geben und Auktion für die 5G-Frequenzen darf nicht zu teuer ausfallen. Im Gegenzug könnten sich die Netzbetreiber zu einem Ausbau auf dem Land verpflichten und Funklöcher bis 2020 schließen. In der Vergangenheit konnte man von den Mobilfunkanbietern öfters die Forderung hören, die Bundesregierung soll die Vergabe eher an strenge Ausbauverpflichtungen knüpfen, statt auf Mrd.-Einnahmen zu setzen.

Es gibt kein Geschäftsmodell für autonomes Fahren mit 5G

Weiterhin verweist der Chef von Telefónica Deutschland im Interview darauf, dass wir eine sehr engmaschige Versorgung mit 5G für autonomes Fahren brauchen: „Aber bevor wir eine extrem engmaschige Versorgung von Straßen erhalten, muss geklärt werden, wer das finanziert und später für die Nutzung zahlen wird: Es gibt bisher kein Geschäftsmodell, wie die hohen Milliardeninvestitionen für dieses sehr spezielle Anwendungsgebiet eines per 5G unterstützten autonomen Fahrens bezahlt werden.“ (Quelle: RP online)

Haas spricht im Interview eine nicht zu unterschätzende Problematik an. Autonomes Fahren ist ohne Zweifel ein Anwendungsgebiet der Zukunft. Die Frage, wie die Netzbetreiber ihre Milliardeninvestitionen wieder einspielen, ist bisher nicht ausreichend geklärt. Der Telefónica Deutschland-Chef spricht im Interview von der Notwendigkeit von Kooperationen der Netzbetreiber, man müsse gemeinsam Standorte nutzen. Eine aktuelle Studie von Roland Berger nennt wie Haas National Roaming eine Voraussetzung für eine schnelle Realisierung von 5G in Deutschland.

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Zwischen den Zeilen verweist der CEO von Telefónica Deutschland auf ein anderes Problem. Eine „extrem engmaschige Versorgung“ braucht auch eine Vielzahl von Sendemasten. Auf die Problematik mit einem engmaschigen 5G-Netz hatte zuletzt ebenso Vodafone-Chef Ametsreiter verwiesen. Eine hohe Anzahl von Antennenstandorten sei in Deutschland nicht machbar, gegen solche Vorhaben würden sich zahlreiche Bürgerinitiativen gründen, wie er der Welt mitteilte.

Fazit 4G.de

Telefónica Deutschland-Chef Markus Haas hat im Interview mit der Rheinischen Post 5G in den Fokus gestellt. Das Gespräch verdeutlicht, das bis zu einem erfolgreichen Start des 4G-Nachfolgers noch verschiedene Hürden zu überwinden sind. Die kommende Auktion darf den Netzbetreibern nicht zu viele Investitionsmittel entziehen. Es fehlt noch immer an konkreten Geschäftsmodellen für 5G-Anwendungen wie autonomes Fahren. Auch die Forderung nach einem flächendeckenden Mobilfunknetz des 4G-Nachfolgers könnte zu Problemen führen und Widerstand gegen Sendemasten an einzelnen Standorten hervorrufen.

(Bildquelle Beitragsbild: Telefónica Deutschland)

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