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Fast alle Mobilfunktarife auf dem deutschen Markt unterliegen heute einer LTE und 5G Drosselung. Die einzige Ausnahme sind die unlimitierten Flatrates. Im Regelfall steht dem Nutzer im Monat ein bestimmtes Inklusivvolumen zur Verfügung, ist das Datenvolumen verbraucht, drosselt der Anbieter die Übertragungsrate. Nach dem Einsetzen der Drosselung kann der Kunde mit einer deutlich verminderten mobilen Geschwindigkeit weitersurfen, aus diesem Grund sprechen die Anbieter bei der Vermarktung ihrer Tarife auch von einer LTE und 5G Flatrate. Setzt die LTE und 5G Drosselung einmal ein, ist das Surfen im Internet nur sehr eingeschränkt möglich.

Wie fällt die LTE und 5G Drosselung aus?

Bei den Smartphone-Tarifen fällt die LTE und 5G Drosselung besonders drastisch aus, hier drosseln die Netzbetreiber und Mobilfunkdiscounter auf Übertragungsraten von bis zu 32, 56 oder 64 kbit/s. Dies entspricht der Geschwindigkeit von GPRS (2G). Etwas großzügiger fällt die Drosselung bei einigen Tarifen als Festnetzersatz aus. So bremst Congstar beim Homespot nach dem Verbrauch des Datenvolumens die Übertragungsrate aus bis zu 384 kbit/s aus, dies entspricht der Geschwindigkeit von UMTS und ermöglicht das Aufrufen einzelner Seiten im Internet. Auf die 3G-Geschwindigkeit sollte man sich beim Festnetzersatz nicht verlassen, so drosselt Vodafone beim GigaCube zum Beispiel auf bis zu 32 kbit/s.

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Nach der LTE-Drosselung ist kein mobiles Surfen möglich (Bildquelle: © Antonioguillem – stock.adobe.com)

Die starke Reduzierung der Übertragungsrate bei der LTE und 5G Drosselung wird immer wieder kritisiert. So argumentieren viele Verbraucher, dass die mobilen Geschwindigkeiten  nach der Drosselung nicht mehr zeitgemäß sind und man faktisch offline ist. Auf der anderen Seite wollen die Netzbetreiber und Mobilfunkdiscounter Tarife mit hohen Datenvolumen verkaufen. Im Oktober 2016 gab es dann eine kleine Sensation. Telefónica Deutschland führte mit o2 Free neue Tarife ein. Nach dem Verbrauch des Datenvolumens fiel die LTE-Drosselung nur auf bis zu 1 Mbit/s aus, was zahlreiche Online Anwendungen ermöglicht.

Datenautomatik – Ein sinnvolles Mittel gegen die LTE-Drosselung?

Bereits vor Jahren führten mehrere Mobilfunkdiscounter die Datenautomatik bei 4G-Tarifen ein. Die Idee dahinter: Steht der Nutzer kurz vor der LTE-Drosselung, weil er nur noch wenig Datenvolumen hat, wird automatisch Inklusivvolumen als Datenpaket nachgebucht. Dies klingt auf den ersten Blick nach einer guten Idee. Doch ein genauer Blick zeigt, dass die Kunden für die Pakete aus der Datenautomatik eine unverhältnismäßig hohe Gebühr zahlen. So kostet ein Datenpaket von 200 oder 300 MB den Kunden jeweils 2 oder 3 Euro. Die Automatik wird bis zu drei Mal gebucht, was zu Zusatzkosten von 6 bis 9 Euro führt. Gravierend kommt hinzu, dass die Discounter bis heute die Datenpakete nicht an die aktuellen Mobilfunktarife angepasst haben.

Die Datenautomatik als Mittel gegen die LTE-Drosselung war den Verbraucherschützern von Anfang an ein Dorn im Auge. Dies gilt besonders für die Zeit, als die Automatik noch ein fester Bestandteil der 4G-Tarife war. Mittlerweile ist es möglich, die Datenautomatik zu deaktivieren, was auch jeder Verbraucher tun sollte. Die Datenhäppchen bei den LTE-Tarifen sind völlig überteuert und heute nicht mehr zeitgemäß. Hier ist es eher ratsam, sich für einen Tarif mit einem höheren Datenvolumen zu entscheiden, statt die Automatik zu nutzen.

Echte Flatrates ohne LTE und 5G Drosselung

Im Jahr 2016 kam mit Magenta Mobil XL Premium (Telekom-Netz) die erste echte LTE-Flatrate auf den Markt. Der unlimitierte Tarif war für eine monatliche Gebühr von 199,95 Euro teuer und stieß bei den Kunden auf wenig Interesse. Erst im Jahr 2018 kamen bezahlbare LTE-Flatrates von Telekom, Vodafone und o2 auf den Markt. Endlich konnten Nutzer zu einem angemessenen Preis ohne LTE-Drosselung surfen. Was vor Jahren noch eine 4G-Flatrate war, ist heute eine 5G-Flatrate, weil die Netzbetreiber ihre Tarife angepasst haben.

Bereits 2017 gab es praktisch Tarife ohne LTE-Drosselung. In diesem Jahr führten Deutsche Telekom und Vodafone bei ihren Smartphone-Tarifen Zero Rating ein. So konnten Kunden zum Beispiel YouTube oder Netflix nutzen, ohne das Datenvolumen angerechnet wurde. Besonders StreamOn der Telekom hatte eine Vielzahl von Partner im Bereich Video- und Musik-Streaming, so dass die Nutzer bei Magenta Mobil nur wenig Datenvolumen verbrauchten. Viele Kunden zeigten sich begeistert von StreamOn und Vodafone Pass. Doch den Verfechtern der Netzneutralität war die Zero Rating Angebot ein Dorn im Auge. Nach einem jahrelangen Rechtsstreit verbot die Bundesnetzagentur im April 2022 die Dienste der Netzbetreiber. Seit Ende März 2023 gibt es (auch für Bestandskunden) mehr keine 4G-Tarife mit StreamOn oder Vodafone Pass. Für viele Kunden wird eine 5G-Drosselung wieder relevant.

LTE und 5G Drosselung – heute noch ein großes Thema?

Ist eine LTE und 5G Drosselung für viele Nutzer heute noch immer ein großes Thema? Nein, nur wenige Kunden verbrauchen ihr Datenvolumen vor Ende des Monats. Häufig bleibt zum Monatsende sogar Inklusivvolumen übrig und verfällt. Viele Verbraucher entscheiden sich für überdimensionierte Mobilfunk-Tarife, wie eine Studie von Verivox aus dem Jahr 2021 gezeigt hat. Laut Verivox könnten Nutzer im Jahr eine größere Summe sparen, wenn sie sich für einen Tarif mit weniger Datenvolumen entscheiden würden.

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Bei den Smartphone-Tarifen dürften eine LTE und 5G Drosselung nur für wenige Kunden zu einem Problem werden. Wie steht es bei den Tarifen als Festnetzersatz. In den ersten Jahren von 4G beklagten sich viele Kunden über ein knappes Datenvolumen beim DSL-Ersatz. Auch hier hat sich viel getan. GigaCube oder HomeSpot bieten heute ein großes Inklusivvolumen, Vodafone vermarktet den Festnetzersatz dazu als unlimitierte Flat.

Showing 2 comments
  • Weber Peter
    Antworten

    Hallo,

    ich war dieses Jahr in Irland in Urlaub und dort ist jeder noch so kleine Ort mit schnellem Internet verbunden. Da können wir uns in Deutschland mal ne Scheibe abschneiden.

  • Tommy
    Antworten

    Ich bin ein YouTuber und brauche sehr viel Datenvolumen für Videos anschauen und Videos hochladen und benutze für 15 GB pro Monat jetzt 60 € und meisten nutze ich immer die ganz langsame DSL Light (384KBITS) von 19er irgendwas . In der ZUNKUNFT muss es sich viel besser um den Internet Versorgung in Deutschland verbessern !

  • Harald Dietrich
    Antworten

    Es ist schon eine arge Schweinerei der Netzbetreiber Telekom und Vodafone das LTE Volumen auf 30 GB zu begrenzen. Im Vergleich zu DSL zahlt man nahezu den doppelten Preis für viel weniger Leistung. Zwar kann man Volumen Für LTE nachbuchen, was aber für 10 GB mit 14,95 € relativ teuer ist. Ich muss meistens 20 GB mtl. nachbuchen was die Gebühren mtl. auf insgesamt ca. 72 € erhöht, Wo bleibt da die Gerechtigkeit gegenüber den DSL Nutzern? Die Bundesregierung sollte sich einmal intensiv mit diesem Thema beschäftigen und nicht nur reden das für die Landbevölkerung „ja soviel getan wird“. Auch die Alternative DSL/LTE via Satelit ohne Begrenzung zu empfangen ist relativ teuer und dazu noch sehr aufwendig, weil man noch eine Satelitenschüssel mit Empfangsteil installieren muss. Ich hoffe sehr, das die Gerichte baldmöglichst eine Entscheidung bezüglich der Aufhebung der Volumenbegrenzung fällen.

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