Wegfall der Roaming-Gebühren: Datenverbrauch steigt um 800%
Durch den Wegfall der Roaming-Gebühren zum 15. Juni 2017 ist der Datenverbrauch innerhalb der EU deutlich gestiegen. Laut dem belgischen Mobilfunk-Dienstleister BICS gab es 2017 eine Steigerung von 800 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für dieses Jahr wird ein vergleichbares Wachstum erwartet.
Zum 15. Juni 2017 sind innerhalb der EU die Roaming-Gebühren weggefallen. Wie der belgische Mobilfunk-Dienstleister BICS meldet, hat der Wegfall der Gebühren zu einem deutlichen stärkeren Datenverbrauch innerhalb der europäischen Union geführt. Gegenüber dem Vorjahr stieg der mobile Datenverbrauch um 800% an. Das nicht noch mehr mobile Daten genutzt wurden, liegt dran, dass sich viele Bürger nicht ausreichend über den Wegfall der Roaming-Gebühren informiert haben. Nach einer Einschätzung von BICS haben 20 Prozent der Mobilfunknutzer bisher von der neuen Regelung innerhalb der EU noch nicht profitiert.
Doch auch außerhalb von Europa profitieren immer mehr Menschen von den wegfallenden Roaming-Gebühren, hierzu gehört auch Afrika. Nach der Einschätzung von BICS müssen Netzbetreiber entsprechende Regelungen treffen, damit sie als Mobilfunkanbieter relevant und wettbewerbsfähig bleiben. Sobald Bürger eines Landes vermehrt reisen, müssen Mobilfunkanbieter bezahlbare oder sogar kostenlose Roaming-Optionen anbieten. Ideal ist die Lösung wie in Europa mit dem Wegfall der Gebühren. Der Trend zu einem höheren Datenverbrauch innerhalb der EU wird auch 2018 anhalten, besonders da immer mehr Bürger mit dem Roam-Like-at-Home-Prinzip vertraut sind.
StreamOn und Roam-Like-at-Home?
Die Zahlen des Mobilfunk-Dienstleisters BICS verdeutlichen es. Der Wegfall der Roaming-Gebühren hat zu einem deutlich höheren Datenverbrauch in der EU geführt. Jedes verbrauchte GB (aktuell 7,70 Euro) ist für die Netzbetreiber teuer. Doch müssen die Netzbetreiber die Nutzung aller Dienste innerhalb der EU erlauben? Diese Fragestellung ist recht aktuell. Die Telekom und die Bundesnetzagentur streiten gerade um die Frage, ob StreamOn auch innerhalb der EU angeboten werden muss. Die Telekom ist der Ansicht, man könne die Nutzung des Zero Rating Angebots auf Deutschland beschränken, während die Bundesnetzagentur auf das Prinzip Roam-Like-at-Home besteht.
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Die Frage wird am Ende gerichtlich geklärt, die Deutsche Telekom hat gegen die Auflagen der Bundesnetzagentur zu StreamOn Widerspruch eingelegt. Die Frage ist offenbar kompliziert. In Österreich hatte die dortige Regulierungsbehörde Details (Drosselung der Videoqualität) beim Zero Rating Angebot Free Stream des Netzbetreibers A1 Telekom Austria bemängelt. Free Stream ist ohne Einschränkungen nur in Österreich nutzbar, doch dieses Detail hatte die Behörde nicht bemängelt.
(Bildquelle Beitragsbild: istockphoto.com, NexTser)