Was steckt eigentlich hinter UMTS, HSDPA, HSPA und LTE?

Wer sich für mobiles Surfen interessiert, hört immer wieder die Abkürzungen UMTS, HSDPA, HSPA und LTE. Doch, was verbirgt sich hinter diesen Mobilfunktechnologien und worin unterscheiden sie sich? Welcher Mobilfunkstandard eignet sich dazu am besten für mein Surfverhalten? Wir haben einmal UMTS, HSDPA, HSPA und LTE für Sie etwas genauer unter die Lupe genommen.

UMTS und HSDPA – So schnell kann es gehen

Das mobile Surfen beginnt eigentlich erst mit der Mobilfunktechnologie UMTS (Universal Mobile Telecommunications System). Einzelne Vorgängertechnologien waren bei der Datenübertragen noch zu langsam, um überhaupt ein flüssiges Surfen im Internet zu erlauben. Der Urvater des mobilen Surfens gehört zur dritten Mobilfunkgeneration (3G) und ermöglicht Übertragungsraten von bis 384 kbit/s. Mit dieser Surfgeschwindigkeit ist heute kaum noch ein flüssiges Surfen möglich. Die langsame Übertragungsrate ist auch nicht weiter verwunderlich, wenn man bedenkt, dass UMTS ein Mobilfunkstandard aus dem Jahr 2000 ist.

Mobilfunktechnologie

 Geschwindigkeit

Mobilfunkgeneration

GPRS

53,6 kbit/s

2G

EDGE

220 kbit/s

2G

UMTS

384 kbit/s

3G

HSDPA

3,6 Mbit/s

3.5G

HSDPA+

7,2 Mbit/s

3.5G

HSPA

21,6 Mbit/s

3.5G

HSPA+

42 Mbit/s

3.5G

LTE

100 Mbit/s

4G

LTE Advanced

1 Gbit/s

4.5G

Beyond LTE

30 Gbit/s

5G

Im Jahr 2006 starteten die Netzbetreiber T-Mobile und Vodafone mit dem UMTS-Nachfolger HSDPA (High Speed Downlink Packet Access). Hierbei handelt es sich um eine fortschrittliche 3G-Technologie, die deshalb auch schon als 3.5G bezeichnet wird. Mit HSDPA sind realistische Surfgeschwindigkeiten mit 3,6 Mbit/s und 7,2 Mbit/s (mit HSDPA+) je nach Ausbaugrad möglich. Solche Übertragungsraten ermöglichten das erste Mal mobiles Surfen mit DSL-Geschwindigkeit. HSDPA ist heute ein weit verbreiteter und gut ausgebauter Mobilfunkstandard. Sieht man einmal von hochauflösend HD-Videos ab, ist der UMTS-Nachfolger für die meisten Online-Anwendungen völlig ausreichend.

HSPA und LTE – Es geht noch schneller

Doch, es geht beim mobilen Surfen selbstverständlich noch immer etwas schneller. Im Jahr 2010 kam die Technologie HSPA (High Speed Packet Access) auf den Markt. Hiermit sind Übertragungsraten von bis zu 21,6 Mbit/s möglich. Wer es noch etwas schneller mag, kann sich für die Weiterentwicklung HSPA+ entscheiden. Hier surft man dann mit bis zu 42 Mbit/s. Für beide 3.5G-Technologien stellen selbst hochauflösende HD-Videos und größere Downloads kein Problem dar.

Im März 2011 startete Vodafone mit der Mobilfunktechnologie der vierten Generation LTE (Long Term Evolution). Die Netzbetreiber T-Mobile und o2 folgten nur wenig später. 4G ist die neuste Mobilfunktechnologie in Deutschland. Hiermit schafft man Übertragungsraten von bis zu 100 Mbit/s. Die deutschen Netzbetreiber haben sich gesetzlich verpflichtet, mit der Mobilfunktechnologie LTE zuerst die Weißen Flecken auf dem Land zu schließen. So spielt LTE heute eine große Rolle als DSL-Ersatz in den ländlichen Regionen. Auf dem Land nutzen die Netzbetreiber weitreichende 4G-Frequenzen mit 800-MHz (Digitale Dividende), die aus der Digitalisierung des Rundfunks frei wurden, zum LTE-Ausbau. Hiermit sind Übertragungsraten von bis zu 50 Mbit/s erreichbar. In den Städten setzt man auf andere LTE-Frequenzen (1800- und 2600-MHz) mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s.

LTE Advanced und 5G – Es geht immer noch etwas schneller

Dabei steht mit dem 4G-Nachfolger LTE Advanced die nächste Mobilfunktechnologie bereits vor der Tür. Mit der Weiterentwicklung 4.5G schafft man bis zu 1 Gbit/s. LTE Advanced könnte bereits im Jahr 2013 in Schweden und Südkorea starten. Beide Länder verfügen heute über ein gut ausgebautes LTE-Netz und sind bereit, den nächsten Schritt zu 4.5G zu gehen. Der Hersteller Samsung hat vor wenigen Wochen das Galaxy S4 mit LTE Advanced für den koreanischen Markt angekündigt, was darauf hindeutet, dass der LTE-Nachfolger in Südkorea nicht mehr lange auf sich warten lässt. Mit einer Technologie wie 4.5G sind dem mobilen Surfen keine Grenzen gesetzt.

Aber, es geht noch immer etwas schneller. Wissenschaftler forschen aktuell an 5G. Dieser Mobilfunktechnologie soll den Nutzern in Zukunft Surfgeschwindigkeiten von bis zu 10 Gbit/s bieten. Samsung hat dieses Jahr bereits einen erfolgreichen Test absolviert. Aber auch in Europa wird eifrig an der mobilen Highspeed-Technologie geforscht. Experten gehen davon aus, dass 5G im Jahre 2020 marktreif sein könnte. Bis dahin gibt es sicherlich auch Online-Anwendungen, die Übertragungsraten von bis 10 Gbit/s erfordern.

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