Was kann 5G? Wie verändert der 4G-Nachfolger unser Leben?

5G war eines der bestimmenden Themen auf dem MWC 2018 in Barcelona. Doch was bietet der 4G-Nachfolger? Wird die Mobilfunktechnologie der fünften Generation wirklich unser Leben revolutionieren, wie es immer wieder heißt? Das Infoportal 4G.de gibt eine Einschätzung zur Technologie und stellt kommende Anwendung vor.

Auf dem Mobile Congress in Barcelona war 5G eines der Hauptthemen. Doch was kann der 4G-Nachfolger? Erwartet uns mit der kommenden Mobilfunktechnologie eine Revolution und Digitalisierung aller Lebensbereiche? Bevor man die Frage beantworten kann, einige Fakten zu 5G. Der Nachfolger von 4G soll Übertragungsraten von bis zu 10 Gbit/s bieten, vereinzelt sprechen Experten von bis zu 20 Gbit/s. Als Marktstart der Technologie wird gerne das Jahr 2020 genannt. Doch in Europa dürfte es erst ab 2025 ein flächendeckendes 5G-Netz geben. Ebenso bietet der 4G-Nachfolger nicht gleich in den ersten Jahren bis zu 10 Gbit/s. Wichtiger als die hohen Übertragungsraten ist die niedrige Latenz von unter 1 ms bei der Technologie. Mit dieser niedrigen Reaktionszeit ist die Echtzeitsteuerung von Maschinen und Fahrzeuge möglich.

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Ist 5G die große Revolution? (Bildquelle: © Sikov – stock.adobe.com)

Welche Vorteile eine niedrige Latenz bietet, zeigte zum Beispiel der japanische Netzbetreiber DoCoMo auf dem MWC 2018. Ein Roboter war über das 5G-Netz angebunden und konnte ohne Verzögerungen die Bewegungen eines Menschen wiederholen, der die Bewegungen der Maschine über eine VR-Brille kontrollierte. Der Roboter malte Hieroglyphen und einen Drachen. Malende Maschinen sind sicherlich eine nette Spielerei, sie werden jedoch nicht unser Leben verändern. Was sind die 5G-Anwendungen der Zukunft?

5G: AR, VR, Breitband auf dem Land, autonomes Fahren und Industrieanwendungen

Der 4G-Nachfolger verspricht in Zukunft eine Vielzahl von Anwendungen in den Bereichen Augmented und Virtual Reality. Hier wird vor allem die Unterhaltungsindustrie mit Videos in 4K-Auflösung und VR-Spielen profitieren. 5G könnte dazu ein Segen für die ländlichen Regionen sein. T-Mobile-Chef Andreas Bierwirth geht davon aus, dass die kommende Mobilfunktechnologie die Probleme mit der Breitbandversorgung auf dem Land lösen wird. In Zukunft brauchen wir für autonomes Fahren ein flächendeckendes 5G-Netz, hiervon werden vor allem die ländlichen Regionen profitieren.

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Ein Prototyp eines autonomen Fahrzeugs (Bildquelle: 4G.de)

Autonomes Fahren ist die Königsdisziplin des 4G-Nachfolgers. Fahrzeuge werden in Zukunft miteinander und der Umgebung in Echtzeit kommunizieren. Selbstfahrende Autos müssen Hindernisse erkennen, einordnen und richtig reagieren. Autonomes Fahren gehört zu den komplexeren Anwendungen. 2020 werden selbstfahrende Autos noch nicht zum gewohnten Straßenbild gehören. Von 5G wird vor allem die Industrie profitieren. Die Möglichkeiten reichen hier vom immer wieder zitierten Internet der Dinge, über Industrieroboter bis zu selbstverwaltenden Komplexen wie intelligenten Häfen. Autonome Kräne und Transporter können Schiffe entladen und die Fracht richtig verteilen. Doch bis es so weit ist, wird noch einige Zeit vergehen.

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Spätestens wenn es die ersten selbstverwaltenden Komplexe wie Häfen oder Fabriken gibt, kann man von einer Digitalisierung aller Lebensbereiche und einer Revolution sprechen. Die genannten Anwendungen zeigen auch: 5G ist weitaus mehr als nur eine sehr schnelle Mobilfunktechnologie. Die Möglichkeiten reichen weit für das mobile Surfen mit Endgeräten hinaus.

LTE bleibt noch über Jahre die dominierende Mobilfunktechnologie

4G wird in den nächsten Jahren die dominierende Mobilfunktechnologie in zahlreichen Ländern bleiben. Der Markstart von 5G soll ab 2020 erfolgen. Die EU Kommission hat das Jahr 2025 als Orientierung genannt. Bis zu diesem Jahr sollen in allen europäischen Ländern die größten Städte und die Hauptverkehrswege mit dem 4G-Nachfolger ausgebaut sein. Im Jahr 2018 starten die deutschen Netzbetreiber erst einmal mit 4.5G und werden immer mehr Städte mit bis zu 1 Gbit/s ausbauen. Vodafone versorgt bereits Berlin, Düsseldorf, Hamburg und Hannover mit diesen Übertragungsraten. Bis zum Jahr 2020 reizen die Netzbetreiber die Möglichkeiten von LTE aus. 4.5G ermöglicht Geschwindigkeiten im niedrigen Gigabit-Bereich. Ab dem Jahr 2020 werden erste „5G-Inseln“ entstehen. Die Netzbetreiber bauen einzelne Städte oder Ballungsgebiete mit der Mobilfunktechnologie der fünften Generation aus.

(Bildquelle Beitragsbild: © iaremenko – stock.adobe.com)

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