Vodafone verkauft Mobilfunkmasten für Schuldenabbau
Der britische Netzbetreiber Vodafone plant seine Mobilfunkmasten in ein eigenes Unternehmen auszulagern und möchte hiermit möglicherweise an die Börse gehen. Es handelt sich um 61.700 Sendemasten in zehn Märkten. Der Netzbetreiber rechnet mit Einnahmen zwischen 900 Millionen und 1 Mrd. Euro für den Schuldenabbau.
Die britische Vodafone Group benötigt dringend Geld für den Schuldenabbau. Aktuell laufen Vorbereitungen für eine Reihe von Monetisierungsmöglichkeiten, welche der Netzbetreiber in den kommenden 18 Monaten umsetzten möchte. So plant der Konzern zum Beispiel die Ausgliederung seiner Mobilfunkmasten in ein eigenes Unternehmen und hiermit einen möglichen Börsengang . Die Funkturm-Sparte soll spätestens bis Mai 2020 abgetrennt werden, wie es in der Pressemitteilung heißt. Vodafone verkauft die Sendemasten an Investmentgesellschaften und mieten dann diese zurück, was man Sale-Leaseback (SLB) nennt.
Der Netzbetreiber möchte 61.700 Sendemasten in zehn Märkten ausgliedern. Der Konzern geht von Einnahmen zwischen 900 Millionen und 1 Mrd. Euro aus. Das Geld soll komplett in den Schuldenabbau fließen. Die britische Vodafone Group muss sich um Einnahmen bemühen. In drei der vier vergangenen Geschäftsjahre hat der Netzbetreiber teils hohe Milliardenverluste eingefahren. Aktuell machen widrige Wechselkurseffekte den Unternehmen zu schaffen. Weiterhin klagt man über einen harten Wettbewerb in Italien und Spanien.
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Der 5G-Ausbau erfordert dazu in den kommenden Jahren hohe Investitionen in die Netze. Vodafone muss also alles daran setzen, um Schulden abzubauen und frisches Geld einzufahren. Die Aktionäre erwarten vor diesem Hintergrund Dividendenkürzungen.
Verkauf von Mobilfunkmasten ein gängiges Mittel
Der Verkauf von Sendemasten ist ein durchaus übliches Mittel für Netzbetreiber, um notwendige Einnahmen zu erzielen. Telefónica Deutschland verkaufte im Jahr 2016 insgesamt 2350 Mobilfunkmasten vor allem im ländlichen Raum an die Telefónica-Tochter Telxius. Der Erlös von 587 Millionen Euro floss in den Netzausbau. 2015 verkaufte o2 7700 Sendemasten komplett an die Deutsche Telekom, über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart. Telefónica Deutschland trennte sich damals von Mobilfunkmasten, die man nach der Fusion nicht mehr benötigte.
Es gibt noch andere Wege, um notwendige Gelder zu erzielen. Im November 2018 kündigte der spanische Netzbetreiber an, man wolle Rechenzentren für den Schuldenbau verkaufen. Konzern-Chef José María Álvarez-Pallete erhoffte sich dadurch Einnahmen zwischen 500 Millionen und 1 Mrd. Dollar für den Schuldenabbau.Bei solchen Geschäften der Netzbetreiber ändert sich für die Kunden im Regelfall nichts.
(Bildquelle Beitragsbild: © Manuel Schönfeld – stock.adobe.com)