Vodafone Pass und StreamOn: Fair-Use-Regelung für Ausland?

Am Freitag hat die Bundenetzagentur Vodafone Pass bemängelt. Das Zero Rating Angebot muss innerhalb der EU nutzbar sein. Der Netzbetreiber möchte gegen den Bescheid der Behörde vorgehen, eine solche Regelung sei nicht wirtschaftlich. Die Bundesnetzagentur akzeptiert auch eine Fair-Use-Regelung. Eine Alternative?

Vor dem Wochenende hat die Bundesnetzagentur ihre Entscheidung zu Vodafone Pass bekanntgegeben. Die Beurteilung der Behörde fällt wie bei StreamOn aus. Das Zero Rating Angebot des Düsseldorfer Netzbetreibers muss auch im EU-Ausland nutzbar sein. Vodafone argumentiert wie die Telekom, eine Auslandsnutzung des Zero Rating Angebots sei nicht wirtschaftlich. Die Bundesnetzagentur zeigt jedoch eine Alternative auf.

Dual-SIM
Vodafone Pass auch im Urlaub nutzen? (Bildquelle: istockphoto.com, Yuri_Arcurs)

In der Pressemitteilung der Behörde heißt es: „Roaming-Anbieter dürfen die Nutzung von Daten im EU-Ausland aber mit einer angemessen Nutzungsregelung (fair-use-policy) begrenzen. Vodafone behält sich vor, das Roamingvolumen für die Nutzung im EU-Ausland auf 5 GB pro Vodafone Pass zu beschränken. Eine solche Beschränkung ist zwar grundsätzlich zulässig, das Volumen nach Auffassung der Bundesnetzagentur aber nicht ausreichend.“ (Quelle: Pressemitteilung) Welches Datenvolumen für eine Auslandsnutzung war nach Einschätzung der Regulierungsbehörde ausreichend?

Anhand der monatlichen Grundgebühr errechnet sich das Datenvolumen

Das Inklusivvolumen im Sinne einer Fair-Use-Regelung berechnet die Bundesnetzagentur anhand der monatlichen Grundgebühr. Dabei gilt der Tarifpreis ohne Rabatte. Die Formel sieht wie folgt aus: Grundgebühr durch Großhandelspreis für 1 GB x 2. Aktuell verrechnen sich die Netzbetreiber 1 GB für 7,14 Euro innerhalb der EU. Für einen Tarif mit 50 Euro monatlichen Kosten ist ein Datenvolumen von 14 GB für die Auslandsnutzung angemessen: 50/7,14 x 2 = 14 GB. Dies wäre das Datenvolumen für Vodafone RED L mit einer monatlichen Grundgebühr von 49,49 Euro.

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Das die Bundesnetzagentur eine Fair-Use-Regelung akzeptiert, ist nicht neu. Im Bescheid zu StreamOn rechnet die Behörde der Telekom vor, dass für einen Tarif knapp unter 50 Euro ein Inklusivvolumen von mindestens 12 GB für die Auslandsnutzung angemessen sei. Die Telekom argumentiert wiederum, StreamOn sei eine kostenlose Zusatzoption zu den Magenta Mobil Tarifen und setzt diese Option mit 0 Euro an. Aus einem kostenlosen Angebot kann man kein Datenvolumen für eine Fair-Use-Regelung berechnen. Ein begrenztes Datenvolumen für die Auslandsnutzung bei StreamOn und Vodafone Pass wäre die Lösung für beide Angebote. Ob eine solche Lösung für die Netzbetreiber wirtschaftlich ist, ist wiederum ein anderes Thema.

Vodafone Pass hat Fair-Use-Regelung geändert

Der Düsseldorfer Netzbetreiber hatte vor einigen Monaten bei seinem Zero Rating Angebot eine Nutzung von 30 GB im EU-Ausland in Aussicht gestellt. So hieß es in einer Fußnote: „Der Vodafone Pass gilt nur im Inland. Im Ausland wird die Nutzung der im Pass inkludierten Apps auf das inkludierte Tarif-Datenvolumen angerechnet. Wir behalten uns vor den Vodafone Pass zukünftig auch im EU-Ausland anzubieten. Für diesen Fall gilt die Fair Usage Policy mit einer maximal möglichen Nutzung des Vodafone Pass im EU-Ausland von insgesamt 30 GB Datenvolumen monatlich. Nach Verbrauch der 30 GB wird die Vodafone Pass Nutzung auf das inkludierte Datenvolumen angerechnet.“

Eine solche Regelung hätte man bei der Bundesnetzagentur sicherlich akzeptiert. Vodafone hat die Nutzung im EU-Ausland zuletzt auf 5 GB beschränkt, dies sei eben nicht ausreichend, wie es in der Pressemitteilung der Behörde heißt. Am Ende werden bei StreamOn und Vodafone Pass die Gerichte entscheiden.

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