Verbraucherzentrale kritisiert teures Datenvolumen in Deutschland
Die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) kritisiert den durchschnittlichen Preis für 1 GB Datenvolumen in Deutschland. Im Vergleich zu vielen europäischen Nachbarn sei Inklusivvolumen hierzulande zu teuer. Die Studie der Verbraucherschützer offenbart bei einem genauen Blick deutliche Schwächen.
Mobilfunk-Tarife sind in Deutschland teuer. Im Vergleich zu unseren Nachbarländern zahlen wir deutlich zu viel für Inklusivvolumen, diese Klage kann man seit Jahren hören. Nun hat die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) das Thema aufgenommen. In einer Analyse vergleichen die Verbraucherschützer die Kosten für 1 GB in acht europäischen Ländern. In die Studie flossen nur reine Datentarife ein, da sich Smartphone-Tarifen mit Extra-Leistungen (z.B. StreamOn) europaweit schwer vergleichen lassen. Die erhobenen Daten stammen von der Europäischen Kommission und liegen für den Zeitraum 2016 bis 2019 vor.
Laut der Studie zahlten Verbraucher im Jahr 2019 im Durchschnitt 3,35 Euro. Damit lag man auf einem Niveau mit Frankreich, Spanien und dem Vereinigten Königreich. Laut der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) war der Preis für 1 GB Inklusivvolumen zu teuer. Es geht auch günstiger, wie die Preise in Polen und Rumänien zeigen. Zugleich gesteht die Verbraucherzentrale ein, dass die Preise in Deutschland seit dem Jahr 2016 deutlich gefallen sind. Der Preisunterschied zwischen 6,88 Euro (2016) und 3,35 Euro (2019) pro GB in Deutschland ist erfreulich für die Kunden.
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Die Tabelle der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) zeigt, dass Preise für Datenvolumen wieder steigen können, wie es in Italien oder im Vereinigten Königreich zwischen 2018 und 2019 der Fall war
Studie der Verbraucherzentrale mit Schwächen
Die Analyse wirft einige Fragen auf. Warum liegen nur Daten bis zum Jahr 2019 vor? Hierzu haben die Verbraucherschützer gegenüber teltarif.de Stellung bezogen. Daten der EU Kommission zum Jahr 2020 kommen erst im Herbst 2021. So liegt uns ein recht veralteter Vergleich vor, gerade wenn man bedenkt, dass die Preise für Datenvolumen in Deutschland sinken. Weiterhin kann man die Frage stellen, warum gerade diese acht Länder in den Vergleich einflossen. Sind Datentarife aus Rumänien und Estland ein Maßstab für Deutschland? Warum finden sich keine Daten aus Österreich, Niederlande oder Dänemark im Vergleich.
Das die Verbraucherzentrale nur Datentarife vergleicht, ist verständlich. Verschiedene Zero Rating Angebote bei den Smartphone-Tarifen machen einen europaweiten Vergleich schwer. Doch auch dieses Problem ließe sich lösen, wenn man klare Vorgaben für einen Tarif (z.B. Allnet-Flat, mindestens 4 GB usw.) für den internationalen Vergleich formuliert.
(Beitragsbild Beitragsbild: ©fizkes – stock.adobe.com)