Verbraucherschützer wollen Vodafone GigaPass verbieten
Die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert das Verbot von Vodafone GigaPass. Die Bundesnetzagentur soll dagegen vorgehen. Die Tarif-Option verstößt nach Ansicht der Verbraucherschützer gegen die Netzneutralität. Dazu bringt das Zero Rating Angebot langfristig nur Nachteile für die Kunden.
Geht es nach der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) sollte Vodafone GigaPass zügig verboten werden. Die Verbraucherschützer haben die Bundesnetzagentur aufgefordert, gegen das Zero Rating Angebot vorzugehen. Seit Oktober 2017 bietet der Netzbetreiber vier Pässe (Chat, Social, Video, Music). Nutzt der Kunde das Angebot eines der Partner von Vodafone, wird kein Datenvolumen verbraucht. Was wie ein attraktives Angebot für den Kunden aussieht, bringt nach der Einschätzung der Verbraucherzentrale langfristig nur Nachteile für den Nutzer.

So heißt es in der Pressemittelung vom vzbv: „Zero Rating-Angebote untergraben Verbraucherrechte. Denn sie können sich negativ auf Wahlfreiheit, Angebotsvielfalt und Informationsfreiheit der Nutzer auswirken. […]. Was Verbrauchern wirklich nutzen würde, wäre ein grundsätzlich größeres Inklusivdatenvolumen für den monatlichen Grundpreis. Das ist in anderen europäischen Ländern längst Standard.“ (Quelle: Verbraucherzentrale Bundesverband) Nun ist die Bundesnetzagentur gefragt. Die Behörde prüft Vodafone GigaPass bereits seit September 2017 (noch vor dem Marktstart), eine Entscheidung könnte in Kürze erfolgen.
Gleichzeitig appellieren die Verbraucherschützer an die Koalitionäre, der Bundesnetzagentur weitergehende Sanktionsmöglichkeiten einzuräumen. Die Möglichkeiten der Behörde sind beschränkt, dies zeigte zuletzt der Umgang mit StreamOn. Die Regulierungsbehörde hatte das Zero Rating Angebot mehrfach bemängelt. Der Netzbetreiber bietet Stream On trotzdem weiterhin unverändert an. Die Bundesnetzagentur kann maximal eine Geldstrafe verhängen.
Bundesnetzagentur dürfte Details bei Vodafone GigaPass bemängeln
Die Regulierungsbehörde dürfte einzelne Details beim Zero Rating Angebot des Netzbetreibers bemängeln, sich jedoch nicht grundsätzlich gegen das Angebot aussprechen. Die Behörde wird mit großer Sicherheit darauf bestehen, dass sich Vodafone GigaPass innerhalb der EU nutzen lässt. Auch bei StreamOn bestand die Bundesnetzagentur auf das Stream-Like-At-Home-Prinzip. Was wie ein Detail klingt, ist problematisch für den Netzbetreiber und könnte sogar das Ende für das Zero Rating Angebot bedeuten.
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Der Hintergrund: Im EU-Ausland zahlen die Netzbetreiber aktuell für jedes verbrauchte Gigabyte 7,70 Euro. Man stelle sich nun vor, einzelne Kunden im Ausland würden über Vodafone GigaPass ausgiebig Video-Streaming eines Partners nutzen. Über eine Auslandsnutzung würden auf den Netzbetreiber unkalkulierbare Kosten zukommen.
(Bildquelle Beitragsbild: Vodafone)