VATM: Nutzer verbrauchen mobil 377 MB monatlich
Der VATM hat vor wenigen Tagen seine 17. TK-Marktanalyse für 2015 vorgestellt. Die Studie untersucht den deutschen Telekommunikations-Markt. Dabei liefert die Analyse interessante Zahlen zum Thema Mobilfunk. Wie viele aktivierte SIM-Karten gibt es 2015? Welcher deutsche Netzbetreiber hat die meisten Kunden? Wie sieht es mit dem durchschnittlichen Datenverbrauch pro Nutzer aus?
Vor wenigen Tagen hat der VATM (Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e.V.) und Dialog Consult seine 17. TK-Marktanalyse Deutschland 2015 vorgestellt. Die Studie untersucht den deutschen Telekommunikations-Markt in den Bereichen Festnetz und Mobilfunk. Die Zahlen für das noch nicht abgeschlossene Jahr 2015 sind in der Studie geschätzt. Das Infoportal 4G.de hat die wichtigsten Ergebnisse zum Thema Mobilfunk zusammengefasst. Laut VATM gibt es im Jahr 2015 insgesamt 112,7 Mio. aktivierte SIM-Karten in Deutschland. Gegenüber dem Vorjahr (112,6 Mio.) gab es damit kaum eine Veränderung. Interessanter ist hingegen, wie sich die Zahlen auf die Netzbetreiber verteilen. Hier gab es im Vergleich zum Vorjahr markante Veränderungen.
So konnte Telefónica Deutschland dieses Jahr 1,2 Mio. Nutzer gewinnen und hat mit 43,3 Mio. (28,4 Prozent) die meisten Kunden. Auch die Deutsche Telekom legte laut VATM mit 900 000 neuen Kunden zu und liegt mit 39,9 Mio. (35,4 Prozent) aktivierten SIM-Karten auf dem zweiten Platz. Einen Rückgang bei den Kunden von 2 Mio. muss hingegen Vodafone hinnehmen und liegt nun bei 29,5 Mio. (26,2 Prozent) aktivierten SIM-Karten. Ein wenig vorsichtig muss man bei den Zahlen des VATM jedoch sein. Mitunter deutet der Rückgang der SIM-Karten auch an, dass der Netzbetreiber inaktive Karten einfach abgeschaltet hat. Aussagekräftiger sind hier die Marktanteile der Netzbetreiber in Deutschland.
Telekom mit den meisten Marktanteilen, immer mehr Postpaid-Kunden
Im Bereich Mobilfunk hat laut VATM weiterhin die Telekom mit 32,7 Prozent (8,1 Mrd. Euro) nach Umsatz die meisten Marktanteile. Danach folgen Vodafone mit 6,9 Mrd. Euro (27,8 Prozent) und Telefónica Deutschland mit 5,6 Mrd. Euro (22,6 Prozent). Die restlichen Anteile auf dem Markt entfallen auf Freenet, 1&1 und Drillisch. Zumindest beim Umsatz (wenn auch nicht bei den Kunden) bleibt die Telekom der Platzhirsch. Bemerkenswert ist dazu die Entwicklung bei den Festnetz- und Prepaid-Kunden. Wie der Branchenverband VATM zeigt, gibt es seit Jahren einen Trend: Der Anteil von Vertragskunden nimmt gegenüber den Prepaidkunden immer deutlicher zu.
Vergleichen Sie hier die LTE- und 5G-Verfügbarkeit jeder beliebigen Adresse in ganz Deutschland.
Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
So entfallen 2015 von den aktivierten SIM-Karten 52,9 Prozent (59,6 Mio.) auf Postpaid-Nutzer und 47,1 Prozent (53,1 Mio.) auf Prepaid. Dieser Trend hält bereits seit Jahren an. Seit 2011 kann man anhand der Studie beobachten, dass Prepaid gegenüber Postpaid-Verträgen an Boden verliert. Diese Entwicklung wird sich wohl auch in den nächsten Jahren so fortsetzen. Fallende Preise für Mobilfunkverträge dürften hierfür mitverantwortlich sein. Die Untersuchung des Branchenverbands VATM zeigt dazu einen markanten Wandel bei der Vermarktung von Mobilfunkleistungen.
Mobile Datendienste gewinnen an Bedeutung
Mobile Datendienste werden immer wichtiger für die Netzbetreiber. Mit Sprachtelefonie kann man heute kaum noch Gewinner erzielen. So ist es kein Wunder, dass ein immer größerer Teil des Umsatzes über mobile Datendienste erwirtschaftet wird. Im Jahr 2015 erzielt die Anbieter laut VATM 42,7 Prozent (10,6 Mrd. Euro) des Umsatzes über das Geschäft mit Daten und SMS. Noch macht Sprachtelefonie inklusive der Kosten für den Anschluss mit 52,1 Prozent (12,9 Mrd. Euro) den Hauptanteil des Umsatzes aus. Dazu nennt der Branchenverband noch die Kategorie Sonstiges (z.B. Verkauf von Endgeräten) mit 5,2 Prozent (1,3 Mrd. Euro). Vor einigen Jahren sah das Bild hier noch anders aus. So erzielten die Anbieter 2010 nur etwa 25 Prozent ihres Umsatzes mit mobilen Datendiensten.
Beim mobilen Surfen verbraucht jeder Surfer im Durchschnitt 377 MB. Diese Zahl mag überraschen und dürfe vielen zu niedrig erscheinen. Dabei zeigen die Statistiken des Branchenverbandes VATM, dass sich der Anteil der Heavy User (mehr als 1 GB pro Monat) seit Jahren unter 10 Prozent liegt. Den Großteil der Nutzer (38,2 Prozent) reichen im Monat 50 bis 250 MB. Der mobile Datenverbrauch nimmt auch im Jahr 2015 weiter zu und liegt laut VATM insgesamt bei 510 Mio. GB. Gegenüber dem Vorjahr gibt es hier einen Anstieg von 30,4 Prozent.
Fazit 4G.de
Der VATM hat mit seiner 17. TK-Marktanalyse Trends aufgezeigt, die man auch aus dem Jahresbericht der Bundesnetzagentur kennt. So gehen die Prepaid-Kunden seit Jahren zurück und Mobilfunktarife mit Laufzeit-Verträgen dominieren zunehmend. Das Geschäft mit den mobilen Datendiensten wird für die deutschen Netzbetreiber immer wichtiger und ertragreicher. Überraschend dürften die Zahlen zum monatlichen Verbrauch beim Datenvolumen sein. Hier liegt der monatliche Verbrauch laut VATM im Durchschnitt bei 377 MB. Der Anteil der Heavy User befindet sich unter 10 Prozent. Die Forderung nach immer mehr Inklusivvolumen bei den Mobilfunk-Tarifen, wie man sie immer hören kann, scheint für den Durschnitts-Nutzer nicht relevant.