Allianz von Telekom, Vodafone und o2 gegen Netzausfall
Vor zwei Wochen wurde bekannt, dass Telekom und Vodafone bei einem Netzausfall künftig zusammenarbeiten möchten. Nun will man offenbar auch o2 mit an Bord nehmen. In Zukunft wollen die drei Netzbetreiber die Auswirkung von Netzausfällen minimieren. Dabei geht es darum, die Mobilfunkversorgung von kritischer Infrastruktur zu sichern.
In den letzten Wochen mussten sich Mobilfunkkunden immer wieder über einen Netzausfall ärgern. Man denke nur an die Störung im Mobilfunknetz der Deutschen Telekom am 11. Juni 2016, wo für 8 Stunden nichts mehr ging. Neben Privatkunden waren auch viele Unternehmenskunden von der Störung betroffen. Um die Folgen von Netzausfällen in Zukunft zu minimieren, wollen die deutschen Netzbetreiber zusammenarbeiten. Eine geplante Kooperation von Telekom und Vodafone wurde bereits vor zwei Wochen bekannt. Nun möchte man auch Telefónica Deutschland mit ins Boot nehmen. Man strebt folgende Lösung an: Bei einem Netzausfall können die betroffenen Kunden das Mobilfunknetz des Konkurrenten nutzen. Dies wäre ein National Roaming bei Störungen.

Doch die Gespräche für eine solche Lösung stehen noch ganz am Anfang. Man muss zuerst einige Hindernisse bei der technischen Umsetzung aus dem Weg räumen. Privatkunden werden bei einem Netzausfall nicht vom National Roaming profitieren. Den drei Netzbetreibern geht es vor allem darum, die Mobilfunkversorgung von kritischen Infrastrukturen sicherzustellen. Hierzu gehören zum Beispiel Krankenhäuser und Energieversorger. In einem zweiten Schritt hat man Unternehmenskunden im Blick. Gerade für Firmen aus der Automobilbranche wirken sich Netzausfälle negativ aus, da die Zahl vernetzter Fahrzeuge auf den Straßen immer mehr zunimmt. Für Privatkunden dürfte die Allianz von Telekom, Vodafone und o2 zumindest mittelfristig nicht viel bringen. Bei einem Netzausfall muss man weiterhin auf eine schnelle Behebung der Störung hoffen.
Abhängigkeit vom Mobilfunk steigt mit 5G
Die angestrebte Allianz der drei Netzbetreiber ist dabei sehr wichtig. Wir werden in den nächsten Jahren immer mehr vom Mobilfunk abhängig. Spätestens mit der Einführung des LTE-Nachfolgers 5G (Internet der Dinge) ab dem Jahr 2020 nimmt die Zahl der Geräte drastisch zu, welche mobil miteinander vernetzt sind. Das Spektrum reicht von vernetzten Haushaltsgeräten, über selbstfahrende Autos bis hin zu Smart Cities. Allein auf jeden Deutschen entfallen in vier Jahren im Durchschnitt 10 vernetzte Geräte. Was dann ein Netzausfall für Unternehmen und den Einzelnen bedeuten kann, kann sich jeder ausmalen.
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Es ist sicherlich richtig, dass die deutschen Netzbetreiber zuerst nach einer Lösung für kritische Infrastrukturen und Unternehmen bei Netzausfällen suchen. Dabei darf man die Verbraucher nicht ganz aus dem Blick lassen. Denn auch im privaten Bereich wächst in den nächsten Jahren die Abhängigkeit vom Mobilfunk.