Telekom: Erfolg bei LTE-Tarif ohne Drosselung und DayFlat
Das Fachportal teltarif.de hat exklusiv Telekom Chef Niek Jan van Damme interviewt. Das Interview bietet einige interessante Aussagen zum Erfolg der ungedrosselten Flatrate Magenta Mobil XL Premium, LTE-Ausbau bis 2018 und 5G. Dazu könnte der Netztreiber aus Bonn bereits im Jahr 2020 das UMTS-Netz komplett abschalten.
Telekom Chef Niek Jan van Damme hat in einem Interview mit dem Fachportal teltarif.de zentrale Fragen zu unlimitierten Tarifen, LTE und 5G beantwortet. Auf der IFA 2016 in Berlin hat der Netzbetreiber Magenta Mobil XL Premium und die DayFlat unlimited ohne Drosselung vorgestellt. Beide Produkte kommen beim Kunden sehr gut an, auch wenn van Damme keine Kundenzahlen nennen konnte. Die DayFlat würden einzelne Nutzer sogar mehrfach pro Monat buchen. Auf die Frage, ob die Telekom eine ähnliche Drosselung wie bei o2 Free plane, antwortete der Sprecher eher ausweichend. Man beobachte das alternative Modell des Mitbewerbers, doch die eigenen Kunden würden höhere Übertragungsraten als bis zu 1 Mbit/s verlangen: „Unsere Kunden nutzen im Schnitt mehr als 1 GB Daten pro Monat und haben Bedarf an höherer Bandbreite für Videos und ähnliches. Hier kommen die Kunden mit 1 MBit/s schnell an die Leistungsgrenze.“ (Quelle: teltarif.de) Man setze eher auf unlimitierte Tarife mit LTE Max.
Die Deutsche Telekom plant bis Ende 2018 eine LTE-Netzabdeckung von 95 Prozent. Laut Niek Jan van Damme wird es kein flächendeckendes 4G-Netz in Deutschland geben, dies sei schon aus der Sicht der Topografie nicht möglich. Einzelne Gebiete hierzulande seien nur sehr schwer zu erreichen. Auf dem 4G-Nachfolger 5G angesprochen, heiß es, der Mobilfunkstandard könne bereits 2020 in Deutschland starten. Eine Voraussetzung sei eine rechtzeitige Standardisierung von 5G und passende Hardware. Im Zuge des 5G-Ausbaus könne es notwendig sein, dass die Telekom das UMTS-Netz abschalte.
UMTS-Abschaltung Ende 2020?
Teltarif.de hatte das Interview mit Telekom Chef Niek Jan van Damme im Dezember 2016 geführt. Die Freigabe des Gesprächs hatte sich durch Weihnachten und Geschäftsreisen des Interview-Partners bis Januar verzögert. Doch schon scheinen sich erste Aussagen zu bestätigen. Die Telekom hat ihre Allgemeinen Geschäftsbedingungen (Mobilfunk) geändert und dort heißt es in Punkt 5.3: „Die dort aufgeführte Netztechnologie 3G (UMTS – Universal Mobile Telecommunications System – und HSPA – High Speed Packet Access -) im Mobilfunknetz der Telekom ist – vorbehaltlich einer Verlängerung – nur bis zum 31.12.2020 verfügbar.“ (Quelle: AGB)
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Eine konkrete Entscheidung zur Abschaltung des 3G-Netz liegt bei der Deutschen Telekom noch nicht vor. Ein Marktstart von 5G im Jahre 2020 macht eine solche Abschaltung von UMTS und HSPA zumindest wahrscheinlich. Der Hintergrund für das Datum in den AGB: Ende 2020 laufen die Nutzungslizenzen für die Frequenzen im 2-GHz-Band aus, welche die Netzbetreiber aktuell für UMTS nutzen. Nach der Neuversteigerung könnte sich die Telekom dafür entscheiden, diese Frequenzen für 5G einzuschätzen. Die Kunden müsse man jedoch rechtzeitig über die eine mögliche Abschaltung von 3G in den AGB informieren.