Telekom-Chef kritisiert 5G-Auktion
Die 5G-Auktion wird für die Bieter in Mainz immer teurer. Mittlerweile wurde auch die Marke von 5 Mrd. Euro geknackt. Telekom-Chef Timo Höttges hat die Versteigerung und die hohen Gebote kritisiert. Der Bonner Netzbetreiber müsse jedoch mitbieten, um zukunftsfähig zu bleiben.
Bei der 5G-Auktion in Mainz wurde nach Bieterrunde 168 mittlerweile die Marke von 5 Mrd. Euro überschritten. Für die Bieter wird die Versteigerung teurer als in den Jahren 2010 (4,4 Mrd. Euro) und wohl auch 2015 (5,08 Mrd. Euro). Telekom-Chef Höttges hat nach einem Bericht von Reuters die hohen Gebote kritisiert. Am Ende fehlt den Netzbetreibern das Geld für Investitionen in die Netze. Doch dem Bonner Netzbetreiber bleibe letztendlich keine Wahl, man müsse bei der Auktion mitsteigern, um zukunftsfähig zu sein und ein 5G-Netz bauen zu können.
Es stellt sich die Frage, was bei der Auktion schief gelaufen ist. Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland hatten ausdrücklich angekündigt, nicht erneut Unsumme für Frequenzen wie in den Jahren 2010 und 2015 bieten zu wollen. Diese Zurückhaltung gaben die Netzbetreiber in den letzten Tagen auf und boten intensiv um die 12 Blöcke mit 2 GHz. Diese Frequenzblöcke haben eine höhere Reichweite als der Frequenzbereich mit 3,6 GHz.
Die Situation bei den Blöcken mit 2 GHz ist durchaus problematisch. Von den 12 Blöcken können die Bieter nur 8 Blöcke sofort nutzen, 4 Frequenzblöcke stehen erst ab dem Jahr 2026 zur Verfügung. Diese Knappheit bei 2 GHz dürfte die Gebote bei der 5G-Auktion in die Höhe treiben. Interessant ist vor diesem Hintergrund auch, dass gerade die Telekom Höchstgebote bei den Frequenzblöcken mit 2 GHz abgibt. Teilweise hält der Bonner Netzbetreiber die höchsten Gebote bei 6 bis 8 der begehrten Blöcke.
Politik muss Frequenzauktionen hinterfragen
Experten gingen im Vorfeld von Einnahmen zwischen 3 bis 5 Mrd. Euro bei der 5G-Auktion aus. 5 Mrd. Euro als Auktionserlös galt für manche Beobachter als viel zu optimistische Schätzung und Wunschdenken der Politik. Nun wurde die Grenze von 5 Mrd. Euro überschritten und ein Ende der 5G-Auktion ist nicht in Sicht.
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Die Versteigerung 2019 verdeutlicht erneut, warum Deutschland im Bereich Mobilfunk anderen Ländern hinterherhinkt. Nach der teuren Auktion fehlt am Ende das Geld für Investitionen, so bleiben die Preise für Mobilfunktarife in Deutschland sehr hoch. Weiterhin müssen die Netzbetreiber strenge und teure Auflagen erfüllen. Die Politik müsste die Frequenzauktionen längst hinterfragen. Es kann doch nicht das Ziel sein, den Netzbetreibern durch überteuerte Auktionen wichtige Mittel für den Netzausbau zu entziehen.
Es gibt andere Wege, Frequenzspektrum zu vergeben, es müssen nicht immer Auktionen sein. Doch bei dieser Frage hat sich die Politik immer beratungsresistent gezeigt. Letztendlich ist es auch zu spät für solle Überlegungen. Die 5G-Auktion läuft und am Ende gibt es mit dem Finanzminister nur einen Gewinner.
(Bildquelle Beitragsbild: © iaremenko – stock.adobe.com)