Telekom: Mit 700-MHz Funklöcher schließen
Die Deutsche Telekom möchte 700-MHz ab Mitte 2019 für den LTE-Ausbau nutzen. Das Frequenzspektrum wird vor allem auf dem Land zum Einsatz kommen und dort Funklöcher schließen. Aktuell wartet der Netzbetreiber noch auf eine Freigabe der Bundesnetzagentur für die Nutzung von 700-MHz für den Netzausbau.
Im letzten Jahr wurde intensiv über die Funklöcher auf dem Land diskutiert. Die Deutsche Telekom will in diesem Jahr gezielt Weiße Flecken in den ländlichen Regionen schließen. Hierfür soll das Frequenzspektrum mit 700-MHz zum Einsatz kommen. Mit einem Sendemast mit 700-MHz lässt sich ein großer Umkreis mit LTE versorgen. Die Telekom kann auf diese Weise kostengünstig ländliche Regionen mit schnellem Mobilfunk ausbauen. So heißt es in der Pressemitteilung des Unternehmens: „Mit diesen Frequenzen können wir einen entscheidenden Beitrag zur Erschließung weißer Flecken gerade auch im ländlichen Raum leisten.“ (Quelle: Pressemitteilung)
Die deutschen Netzbetreiber haben das Frequenzspektrum im Jahr 2015 ersteigert. 700-MHz wurden bisher für terrestrischen Rundfunk DVB-T verwendet. Anfang 2019 wird das Frequenzspektrum in allen Bundeländern für Mobilfunk frei. Die Deutsche Telekom hat bei Bundesnetzagentur eine endgültige Freigabe des Frequenzspektrums für den LTE-Ausbau beantragt. Ab Mitte 2019 dürfte der 4G-Ausbau mit 700-MHz beginnen.
Probleme in Grenzregionen
Bald dürfte den 4G-Ausbau mit 700-MHz nichts mehr im Wege stehen. Probleme erwartet die Deutsche Telekom nur in Grenzregionen. So nutzen Ländern wie Polen des Frequenzspektrum weiterhin für den Rundfunk. Um 700-MHz in den Grenzregionen zu Polen nutzen zu können, müssen die Regulierungsbehörden beider Länder einen Vertrag abschließen. Ein solches Abkommen besteht aktuell noch nicht.
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Das Problem mit dem Mobilfunkausbau in Grenzregionen ist nicht völlig neu. Beim Ausbau mit 800-MHz gab es ebenso Einschränkungen. Die Problematik dauerte über einen längeren Zeitraum an. Im Jahr 2012 berichteten mehrere Medien über die Einschränkungen beim LTE-Ausbau in Grenzgebieten. Mitte 2013 war das Problem in einzelnen Bundesländern noch nicht gelöst. So konnten die Grenzregionen im Saarland nicht mit 800-MHz ausgebaut werden, da das französische Militär das Frequenzspektrum nutzte.
Die damalige saarländische Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer (CDU) gab an, sich dem Problem zu widmen. Doch zugleich hieß es, eine schnelle Lösung des Problems könne die Politik nicht in Aussicht stellen. Bei der Deutschen Telekom dürfte man nun hoffen, dass eine Einigung mit Polen beim Frequenzspektrum mit 700-MHz schneller erfolgt.
(Bildquelle Beitragsbild: Deutsche Telekom)