Telefónica Deutschland: Wie läuft die Netzintegration?
Im März 2016 hat Telefónica Deutschland mit Tests zu National Roaming mit LTE begonnen. Dazu unterscheidet man seit zwei Wochen nicht mehr zwischen dem Netz von o2 und E-Plus. Der Netzbetreiber kommt bei der Integration der Netze nach der Fusion gut voran. Das Infoportal 4G.de betrachtet die wichtigsten Schritte des Unternehmens bei der Fusion.
Im Juli 2016 wird Telefónica Deutschland die LTE-Netze von o2 und E-Plus zusammenlegen. Erste Tests zu National Roaming mit LTE haben bereits begonnen. So melden mehrere BASE-Nutzer in Köln, sie könnten sich in das 4G-Netz von o2 einwählen. Der Netzbetreiber hat die Tests selbst nicht offiziell bestätigt, es spricht jedoch viel dafür, dass man in der Großstadt erste Erfahrungen mit einer Zusammenlegung von 4G sammeln will. Seit dem 14. März unterscheidet man dazu bei Telefónica Deutschland nicht mehr zwischen dem Netz von o2 und E-Plus. Mit den One-Net-Konditionen entfallen die Kosten ins jeweilige Fremdnetz. Mit diesen zwei Schritten im März hat der Netzbetreiber die Integration von o2 und E-Plus wieder ein Stück vorangetrieben. Laut den Aussagen des Unternehmens ist man auf einem guten Weg.
Das Infoportal 4G.de nimmt dem Stand der Fusion bei o2 und E-Plus genauer unter die Lupe. Dazu betrachten wir die wichtigsten Schritte von Telefónica Deutschland bei der Integration der beiden Netze. Wir werfen einen Blick auf National Roaming mit 3G, die Umstellung aller Kunden auf o2 und die geplante Zusammenlegung von LTE.
Telefónica Deutschland: Fusion und National Roaming
Im Juli 2014 genehmigte die EU-Kommission die Fusion von o2 und E-Plus unter Auflagen. So musste der neue Netzbetreiber bis zu 30 Prozent der Netzkapazitäten an einen oder mehrere MVNO abgeben, damit auch noch mit drei Teilnehmern auf den deutschen Telekommunikationsmarkt ein Wettbewerb gewährleistet wird. Die Abgabe der Netzkapazitäten erfolgte an Drillisch. Telefónica Deutschland war nach der Fusion mit 45 Millionen Kunden mit einem Mal der größte deutsche Netzbetreiber. Der vollständige Kauf von E-Plus wurde erst einige Monate später abgeschlossen. Am 01. Oktober 2014 meldete man in einer Pressemitteilung, dass E-Plus nun zu 100 Prozent eine Tochter von Telefónica Deutschland sei. Neuer CEO des Mobilfunkriesen wurde der ehemalige E-Plus-Chef Thorsten Dirks.
Doch für die Kunden von o2 und E-Plus änderte sich zuerst nichts. Die erste markante Entwicklung bei der Integration der zwei Netze war National Roaming, welches Ende März 2015 startete. E-Plus-Kunden konnten nun das 3G-Netz von o2 nutzen und umgekehrt. Telefónica Deutschland versprach seinen Kunden eine deutlich bessere Abdeckung mit UMTS in den ländlichen Regionen. In den Städten würde man den Kunden das dichteste 3G-Netz aller Netzbetreiber bieten. Das Slogan zu National Roaming von Telefónica Deutschland ist: Zwei Netze sind besser als eins. Im Oktober 2015 untersuchte die Stiftung Warentest das gemeinsame 3G-Netz. Im Test kam man zur der Erkenntnis, dass vor allem o2-Kunden von National Roaming profitieren würden. Die Stiftung Warentest führte dies auf ein besseres 3G-Netz von E-Plus zurück.
Kunden werden auf o2 umgestellt
Anfang 2016 kündigte man bei Telefónica Deutschland den nächsten großen Schritt bei der Integration von o2 und E-Plus an. Der Netzbetreiber teilte Anfang Februar 2016 mit, dass im Laufe des Jahres alle BASE und E-Plus-Kunden auf o2 umstellen würden. Bereits seit Dezember 2015 hatte man dazu begonnen die o2-Tarife auch über die BASE-Seite zu vermarkten. Spätestens im Februar wurde dann der Verkauf der BASE-Produkte eingestellt. Dabei fällt die Umstellung auf o2 für die Kunden weniger dramatisch aus, als diese klingt. Telefónica Deutschland ändert die Tarifnamen. Dazu steht in Zukunft o2 statt BASE oder E-Plus auf der Rechnung. Alle betroffenen Kunden werden vor der Umstellung schriftlich informiert. Die geplante Umstellung soll bis spätestens Ende 2016 abgeschlossen sein. Die Internetpräsenz BASE bleibt erhalten und wird langfristig neu positioniert. In Zukunft möchte man hier Aktionstarife von o2 bewerben.
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Seit Mitte März 2016 unterscheidet man nun nicht mehr zwischen dem o2- und E-Plus-Netz. Mit den On-Net-Konditionen fallen die Kosten für das Fremdnetz weg. Für alle Kunden mit einer Allnet-Flat hat dieser Schritt von Telefónica Deutschland keine größere Bedeutung. Interessante dürften die Tests zu National Roaming mit 4G in Köln sein. Denn wir erinnern uns. Auch bei der Zusammenlegung der 3G-Netze hatte der Netzbetreiber mit Tests in wenigen Regionen begonnen. Nur wenige Monate später startete man dann deutschlandweit mit National Roaming und UMTS.
Zusammenlegung der LTE-Netze im Juli 2016
Telefónica Deutschland hat es immer wieder betont. Im Juli 2016 möchte man mit der Zusammenlegung der LTE-Netze starten. Dies zeigt sich auch daran, dass die Initiative Highspeed für Jedermann am 30.06.2016 endet und nicht mehr verlängert wird. Diese beliebte Aktion bietet allen Kunden von E-Plus mit Partnermarken den kostenlosen Zugang zu LTE. Im Dezember 2015 machte Telefónica Deutschland in einem Blogbeitrag das erste Mal konkrete Angaben zur Zusammenlegung der 4G-Netze.
Dort heißt es, man möchte eine „gemeinsame LTE-Nutzung ab Mitte 2016“ ermöglichen. Im ersten Jahr wolle man 60 Prozent der Kunden erreichen. Man nimmt sich zuerst die Ballungszentren vor. Bis die Netzintegration von Telefónica Deutschland vollständig abgeschlossen ist, werden fünf Jahre vergehen. Die Arbeiten an den Netzen sollen keine negativen Auswirkungen für die Kunden haben. Kommt es zu Beeinträchtigungen, sind diese nur temporär und auf wenige Regionen begrenzt. Bis Ende 2016 möchte Telefónica Deutschland seinen Kunden eine deutschlandweite LTE-Netzabdeckung von 90 Prozent bieten.