Mobilfunk Studie: Discounter beliebter als Netzbetreiber
Die Studie „Fanfocus Deutschland“ hat die Beliebtheit verschiedener Mobilfunkanbieter im Jahr 2016 genauer analysiert. Die Untersuchung unterscheidet dazu zwischen Fans und Gegnern verschiedener Marken und gibt so interessante Einblicke. Dabei zeigt sich, die günstigen Anbieter können Kunden eher an sich binden als die Netzbetreiber.
Die Marktforscher vom forum! Mainz haben die Beliebtheit deutscher Mobilfunkanbieter im Jahr 2016 genauer untersucht. Die Studie „Fanfocus Deutschland“ untersucht, wie weit sich Kunden mit ihrem Anbieter identifizieren oder nicht. Dabei teilen die Forscher die Mobilfunknutzer in der Studie in fünf Gruppen. Fans sind äußerst zufrieden und identifizieren sich mit ihrem Anbieter. Diese Kundengruppe teilt ihre positiven Erfahrungen ihrer Umgebung mit. Fans sind wertvoll für ein Unternehmen. Die Gruppe der Sympathisanten ist mit den Fans vergleichbar. Auch hier ist man glücklich und überdurchschnittlich emotional an das Mobilfunkunternehmen gebunden, kommuniziert dies jedoch nicht an außen. Weiterhin kennt die Studie die Gruppe der Söldner ohne größere emotionale Bindung. Diese Kunden sind überdurchschnittlich zufrieden mit ihrem Anbieter. Gibt es jedoch günstigere oder attraktivere Tarife, zögern sie nicht mit dem Anbieterwechsel.
Die letzten beiden Gruppen der Studie werden als Gefangene und Gegner benannt. Gefangene sind unzufriedene Kunden, welche überdurchschnittlich emotional oder man könnte sagen zwangsläufig an den Anbieter gebunden sind. Die Gruppe würde gerne wechseln, kann es jedoch nicht aufgrund von Vertragslaufzeiten oder fehlenden Alternativen. Gefährlich für jedes Unternehmen sind die Gegner. Sie sind nicht emotional an das Unternehmen gebunden und unzufrieden mit ihrem Anbieter, was sie auch ihrer Umgebung mitteilen.
Diese fünf Gruppen untersuchen die Marktforscher im „Fanfocus Deutschland“. Dazu wurden zu jedem Anbieter im ersten Quartal 2016 jeweils 100 Kunden online befragt. Die Altersstruktur bei der Studie sah wie folgt aus: 18 bis 29 Jahre (19 Prozent), 30 bis 44 Jahre(26 Prozent), 45 bis 59 Jahre (37 Prozent), 60 Jahre und älter (18 Prozent).
ALDI TALK ist Testsieger, BASE auf dem letzten Platz
Grundsätzlich zeigt die Untersuchung im Detail, dass die günstigen Anbieter in Deutschland deutlich mehr Fans haben als die Netzbetreiber. Vorne bei den Fans liegen ALDI TALK (37 Prozent), Tchibo (35 Prozent) und 1&1 (28 Prozent). Die etablierten Provider Telekom, Vodafone, o2 und E-Plus kommen hier hingegen auf 18 und 17 Prozent. Ganz hinten liegt BASE mit gerade einmal 7 Prozent. Interessant ist dazu: Im ersten Quartal 2016 benannten noch viele Befragte E-Plus (damals bereits Teil von Telefónica Deutschland) als ihren Netzbetreiber. Dies erläuterte uns das forum! Mainz auf Nachfrage, weshalb man E-Plus in die Untersuchung aufnahm. Aufschlussreich ist auch ein Blick auf die Gegner. Besonders schlecht schneiden hier Mobilcom-Debitel (40 Prozent), BASE und die Deutsche Telekom (jeweils 32 Prozent) ab.
Das schlechte Abschneiden der Deutschen Telekom bewerten die Marktforscher wie folgt in der Studie: „Neben einem schlechten Image wird der Telekom auch mangelnde Kundenorientierung nachgesagt. Der ehemalige Staatskonzern wird außerdem als teuer wahrgenommen und kann den Premium-Preis in den Augen der Kunden auch nicht durch eine gute Performance auf der Leistungsebene wettmachen.“ (Quelle: Presseerklärung) Deutlich besser schneidet dabei die günstigere Telekom-Tochter Congstar in der Untersuchung ab. Der Sieger ALDI TALK ist wiederum so beliebt bei den Kunden, weil man hier auf das „Einfach-Prinzip“ setzt. Es gibt keinen Vertrag und keine Mindestlaufzeit, man zahlt nur was man wirklich will. ALDI TALK war dazu bereits im Fanfocus Deutschland für das Jahr 2015 Testsieger der Studie.
Fazit 4G.de
Die Studie von forum! Mainz spiegelt durchaus unsere Erfahrungen im Alltag als Fachportal für Mobilfunk wider. Als zum Beispiel Ende Juni 2016 das LTE-Netz von E-Plus abgeschaltet wurde, meldete sich besonders viele ALDI TALK Kunden bei uns. Man bedauerte das Ende von Highspeed für Jedermann und den „Verlust von LTE“. Diese Kommunikation nach außen zeigt eine besonders hohe emotionale Bindung an die Marke. Bei den Gegnern können wir die Ergebnisse ebenso bestätigen. Sobald wir einen Artikel zur Deutschen Telekom veröffentlichen, fehlt es nicht an Kommentaren, welche über den völlig überteuerten Netzbetreiber schimpfen.
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