Samsung Region Lock und Display-Schäden: Galaxy Kunden verärgert
Schon einige Tage verunsichert die Einführung des Region Lock durch Samsung zahlreiche Nutzer in Deutschland. Seit etwa Anfang Oktober sperrt der südkoreanische Hersteller beliebte LTE-Smartphones wie das Galaxy Note 3, Note 2, S3, S4 und S4 mini für die Nutzung mit außereuropäischen SIM-Karten. So soll zum Beispiel das beliebte Samsung Galaxy S4 aktuell für insgesamt 37 Länder gesperrt sein. Teure Roaming-Kosten im Urlaub und auf Geschäftsreisen sind für viele Nutzer die Folge.
Nun ist die Aufregung bei den deutschen Galaxy-Nutzern entsprechend groß. Ein zusätzliches Problem besteht darin, dass Samsung keine klaren Aussagen zum Region Lock macht und so viele Fragen offen bleiben. So betont der Hersteller immer wieder, dass von der Sperre nur Smartphones betroffen seien, die ab Juli 2013 ausgeliefert wurden. Eine nachträgliche Einschränkung der Funktionalität bei den Galaxy-Modellen durch ein Update soll es nicht geben. Dies scheint auch die aktuellste Information zu sein. So schreibt Heise Online in einem Bericht vom 06.09: „Immerhin scheint die Gefahr nicht zu bestehen, dass schon verkaufte Geräte per Update kastriert werden.“ (Quelle: heise) Auf der anderen Seite finden sich in verschiedenen Online-Foren zahlreiche Nutzer, welche eben das Gegenteil behaupten.
Bei Samsung versucht man das Problem herunterzuspielen. Entsperrt man das Handy einmal mit einer SIM-Karte eines europäischen Netzbetreibers, soll es danach auch mit außereuropäischen Karten funktionieren. Wer sein Samsung Galaxy in Europa kauft und es das erste Mal außerhalb der EU verwenden möchte, kann dies über einen Entsperrcode tun. Einen solchen Code soll man beim Samsung-Support des außereuropäischen Landes bekommen. Jedoch sind die dortigen Mitarbeiter bei der Frage nach einem Entsperrcode häufig überfordert. Zu allen diesen Angaben gibt es widersprechende Aussagen von Kunden im Netz, was die Verwirrung perfekt macht.
Samsung Region Lock verärgert und verunsichert Kunden
Am Ende läuft es wie so häufig. Die Nutzer machen ihren Ärger in zahlreichen Internet-Foren ordentlich Luft. Hier reicht es schon, sich nur einmal die Rezensionen zum Samsung Galaxy S4 im Oktober bei Amazon Deutschland anzuschauen. So ist auch drei Tage nach dem Bericht von heise.de noch immer die Rede von einer nachträglichen Kastration durch ein Update: „Dieses Produkt wird vom Hersteller im Nachhinein in seiner Funktionalität beschnitten! Als Aussendienstler bin ich oft im Ausland und habe immer wieder SIM-Karten aus fremden Ländern, ich weigere mich meine Freiheit von Samsung einschränken zu lassen.“ (Quelle: Amazon). Auf die Rückfrage eines Nutzer in einem Kommentar wird ausdrücklich bestätigt, dass es den Samsung Region Lock durch ein Update gibt. Wie weit solche Berichte der Wahrheit entsprechen, kann man häufig nicht nachprüfen. Aussagen wie diese sorgen natürlich für eine großer Verunsicherung.
Auch an praktischen Erfahrungen von Nutzern fehlt es in bei Amazon nicht. So berichtet ein Kunde davon, sein Samsung Galaxy S4 würde nicht mit einer ägyptischen SIM-Karte funktionieren: „ABER A C H T U N G ! Durch den Regio-Lock funktioniert es nicht im Ausland! Ich habe im Urlaub eine SIM-Karte aus Ägypten eingelegt – KEIN NETZ (mehrere Anbieter probiert)! Das S4 ist also NICHT im URLAUB NUTZBAR! Gruselig! So ein Schrott! Was soll das, Samsung?“ (Quelle: Amazon) Wie man an diesem Kommentar sieht, ist die Verärgerung der Kunden im Netz entsprechend groß.
Wie so häufig fehlt es auch nicht an Aufrufen, Samsung zu boykottieren: „Eine Frechheit und Unverschämtheit Samsungs ohnegleichen. Ich rate darum dringend vom Kauf dieses Handys ab !“ (Quelle: Amazon) Vergleichbare Kommentare findet man mittlerweile mehrfach beim Online-Händler.
Display-Schäden weiterhin ein Problem beim Galaxy S4
Auch das Thema Display-Schäden beim Samsung Galaxy S4 spielt in den Oktober-Rezensionen beim Online-Händler noch immer eine große Rolle. Mehrere Nutzer berichten von einem Display-Bruch nach wenigen Wochen ohne Fremdeinwirkung: „[…] bis nach ca. 2 Wochen das Display komplett ohne Fremdeinwirkung brach! Das Handy lag über Nacht auf dem Tisch und in der Früh war das Display kaputt!“ (Quelle: Amazon) Besonders verärgert sind die Kunden darüber, dass bei diesem Schaden jede Gewährleistung von Samsung ausgeschlossen wird: „Display nach 14 Tagen defekt OHNE Fremdeinwirkung! Bin so sauer. Und Gewährleistung wird ausgeschlossen, weil es angeblich ein mechanischer Schaden ist, den ich selbst verursacht habe. Dabei lag das Smartphone nur auf dem Schreibtisch.“ (Quelle: Amazon)
Über das Thema Display-Bruch beim Samsung Galaxy wurde schon mehrfach berichtet. Man nehme hier nur den Artikel von mobiflip von Ende Juli 2013. Das Problem, so zeigen es die Kundenberichte vom Oktober, besteht also weiterhin. Auch wenn ein Display-Schaden bei den Galaxy-Modellen sicherlich nicht der Regelfall ist, kann man dem Problem durch ein entsprechendes Case entgegenwirken, wie ein Nutzer bei Amazon betont: „Ich habe ein Silikon-Case drum für 5€, dann ist es auch sehr robust, hat den Sturz aus 1 Meter Höhe auf Beton problemlos überstanden. Auch in der Hosentasche kein Problem. Wer also meckert über zerbrochene Displays, sollte sich an seine eigenen Nase fassen – ein derart teures Gerät sollte man schützen.“ (Quelle: Amazon)
Fazit 4G.de
Das Problem mit den Display-Schäden wird Samsung sicherlich nicht von heute auf morgen lösen können. Mit wenig Aufwand können Kunden die entsprechenden LTE-Smartphones von Samsung schützen, auch wenn dies bei einem solchen Highend-Handy in dieser Preisklasse nicht notwendig sein sollte. Beim Samsung Region Lock ist der Hersteller hauptverantwortlich für die große Empörung im Internet. Klare Informationen zur Sperre außereuropäischer SIM-Karten hätten sicherlich viele Nutzer beruhigt. Aber auch auf mehrfache Anfrage der Medien gibt der Hersteller keine eindeutige Antworten. So berichtet zum Beispiel Heise Online davon, dass man bei Samsung noch „auf Klärung“ (Quelle: heise.de) warte, bis man alle Fragen der Medien beantworten wolle.
Update 13.10.2013
Mittlerweile ist aus der Verärgerung der Kunden auf Amazon ein kleiner Shitstorm geworden. Besonders das neue Samsung Galaxy Note 3 bekommt beim Online Händler sein Fett weg. Aktuell stehen 83 postiven Bewertungen (5 Sterne) mehr als doppelt soviele negative Bewertungen mit einem Stern entgegen. So lange sich Samsung nicht eindeutig zum Region Lock äußert, wird sich die Stimmung gegen den Hersteller wohl auch nicht abkühlen.
Der Ärger der Kunden wendet sich auch immer wieder gegen den Support von Samsung in verschiedenen Ländern, wo die Nutzer die Freisperrcodes erhalten sollen. So verweist ein Kunden bei Amazon auf ein wiedergegebenes Telefonat bei Facebook, wo ein Samsung-Nutzer verzweifelt versucht, einen Entsperrcode vom Service zu erhalten. Der Supportmitarbeiter spricht immer nur davon, dass Samsung keine Entspeercodes vergebe.