Samsung bleibt auf Smartphones sitzen

Bei Samsung liegen aktuell 50 Millionen Smartphones auf Lager. Die Südkoreaner leiden wie andere Hersteller unter der schwachen Nachfrage und haben bereits die Produktion gedrosselt. Auch die Zulieferer des Konzerns bekommen die Situation zu spüren. In der zweiten Jahreshälfte könnten die Verkäufe besser laufen.

Samsung hat aktuell 50 Millionen Smartphones auf Lager, wie die Branchenseite „The Elec“ unter Berufung auf interne Kreise berichtet. Die 50 Millionen Handys entsprechen 18 Prozent der 270 Millionen Geräte, welche die Südkoreaner in diesem Jahr ausliefern wollen. Ein Wert von 10 Prozent als Lagerbestand ist in der Branche normal. Auf Lager liegen vor allem Mittelklasse-Smartphones der A-Reihe. Nun wird Samsung die Produktion neuer Geräte drosseln, um Lagerbestände abzubauen.

Samsung
Die Smartphone-Verkäufe laufen weltweit insgesamt schlecht (Bildquelle:© bodnarphoto – stock.adobe.com)

Die Südkoreaner leiden wie andere Hersteller seit Anfang des Jahres unter einer schwachen Nachfrage. Ursprünglich wollte der Konzern 2022 insgesamt 300 Millionen Geräte verkaufen und 330 Millionen produzieren, mittlerweile wurde das Produktionsziel auf 270 Millionen Einheiten reduziert und die Tendenz ist fallend. Im Januar und Februar 2022 produzierte Samsung monatlich noch 20 Millionen Smartphones, im Mai waren es nur noch 10 Millionen Geräte. Die Zulieferer bekommen diesen Produktionsrückgang ebenso zu spüren, die Aufträge gehen um 30 bis 70 Prozent zurück.

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In der zweiten Jahreshälfte hofft Samsung auf eine Erholung, dann erscheint die Galaxy Z Reihe mit Fold 4 und Flip 4. Die klappbaren Smartphones sollen günstiger als die Vorgänger sein. Die Südkoreaner erwarten einen Verkauf von 15 Millionen Geräten der Galaxy Z Reihe, was eine Verdoppelung gegenüber 2021 bedeutet.

Alle Hersteller spüren die Kaufzurückhaltung

Neben Samsung spüren auch andere Hersteller die Kaufzurückhaltung. Bei chinesischen Unternehmen wie Xiaomi, Oppo und vivo sollen 30 Millionen Geräte auf Lager liegen. Selbst Apple sah sich zuletzt gezwungen, die Absatzprognose zu senken und die Produktion zu drosseln. Die Verbraucher sind aufgrund Ukraine-Krieg, Wirtschaftskrise und Inflation zurückhaltend bei der Neuanschaffung von Smartphones.

Die Zurückhaltung der Verbraucher belegt auch eine Analyse von Counterpoint. Laut dem Marktforschungsunternehmen gingen in Q1/2022 in Europa die Verkäufe fast aller Smartphone-Hersteller zurück. Samsung hatte im Vergleich zum Vorjahresquartal einen Verlust von -16 Prozent, besonders hart traf es Xiaomi mit -36 Prozent. Für Q2/2022 soll sich die Lage nach der Einschätzung von Counterpoint weiter verschlechtern.

(Bildquelle Beitragsbild: Samsung)      

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