Rewheel: Deutscher Mobilfunkmarkt ohne Wettbewerb
Auf dem deutschen Mobilfunkmarkt gibt es kaum Wettbewerb, dies geht aus einer Studie von Rewheel (DF Monitor) hervor. Das finnische Beratungsunternehmen hat 28 europäische Märkte untersucht und sich die Frage gestellt, wie intensiv der Wettbewerb zwischen den Netzbetreibern ist. Deutschland nimmt hier den letzten Platz ein.
Nach einer Untersuchung des finnischen Beratungsunternehmen Rewheel gibt es auf den deutschen Mobilfunkmarkt kaum Wettbewerb. Für die Studie hat man 28 europäische Märkte miteinander verglichen. Dabei ging zum Beispiel um Fragen wie: Wie viele Netzbetreiber gibt es auf dem jeweiligen Markt? Wie stark wirken sich MNVO auf die Preise bei den Tarifen aus? Um dann einschätzen zu können, wie es um den Wettbewerb auf einem Mobilfunkmarkt steht, führte man eine Kennzahl an. Die Oligopoly Classification konnte eine Zahl zwischen 0 bis 100 Prozent einnehmen. 100 Prozent stehen für einen Markt ohne jeden Wettbewerb. Für Deutschland ermittelte Rewheel einen Index von 90 Prozent und den letzten Platz bei 28 Märkten. Vergleichbare Länder mit wenig Wettbewerb auf den Mobilfunkmarkt sind Bulgarien (81 Prozent), Griechenland und Ungarn (80 Prozent). Dabei ist der Abstand zu Deutschland mit der Kennzahl von 90 Prozent durchaus bemerkenswert.

Die Gründe für den geringen Wettbewerb dürften in der Reduzierung der Netzbetreiber von 4 auf 3 Anbieter liegen. Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland teilen sich den Markt fast gleichmäßig auf. Der zusätzliche Wettbewerb, welchen man sich von Drillisch als faktisch vierten Anbieter auf den Mobilfunkmarkt erhofft hat, scheint nicht wie gewünscht zu funktionieren. Die Kosten für den Netzausbau in Deutschland sind dazu hoch. Ein weiterer Kostenfaktor war die Versteigerung der Mobilfunkfrequenzen. Die Auktion fiel für die Netzbetreiber im Vergleich zu vielen anderen europäischen Ländern sehr teuer aus. Diese Kosten gibt man dann an die Kunden weiter.
Baltische Länder und Skandinavien mit geringem Wettbewerb
Doch in welchen Ländern gibt es eigentlich den geringsten Wettbewerb auf dem Mobilfunkmarkt. Rewheel führt hier die baltischen Ländern Litauen, Lettland (beide 13 Prozent) und Estland (17 Prozent) auf. Danach folgt Finnland (20 Prozent) und Schweden (28 Prozent). Zur Studie auf DF Monitor sollte man erwähnen, dass die Daten aus dem Zeitraum der zweiten Jahreshälfte stammen. Mit etwas Zeitverspätungen wurden die Ergebnisse dann publiziert.
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Doch diese Zahlen dürften deutlich zeigen, wie es aktuell um den deutschen Mobilfunkmarkt steht. Rewheel diskutiert in seiner Studie (der Bericht umfasst 122 Seiten) auch die Frage, ob sich der deutsche Mobilfunkmarkt in Zukunft zu einem Markt mit der Kennzahl 100 Prozent entwickelt.