Hintergründe zur Bundesnetzagentur-Entscheidung für den 01.01.2016 als Stichtag der LTE-Versorgungs-Verpflichtungen

Bereits Mitte 2011 hatte man bei der Bundesnetzagentur davon gesprochen, dass der LTE-Ausbau auf dem Land im Jahr 2013 abgeschlossen sein würde und gleichzeitig die Schließung der Weißen Flecken in sechs Bundesländern gemeldet. Im Dezember 2011 wurden die Versorgungsverpflichtungen im 800-MHz-Bereich mit Schleswig-Holstein in einem weiteren Bundesland erfüllt. Beim weiterhin zügigen LTE-Ausbau auf dem Land stellt sich zunehmend die Frage, weshalb erst der 01.01.2016 als Endtermin für die Schließung der Weißen Flecken gewählt wurde. Das Portal www.4G.de hat mit der Bundesnetzagentur über den Endtermin gesprochen.

Hamburg, den 08.02.2012 – Im Jahr 2009 erstellte die Präsidentenkammer der Bundesnetzagentur einen Entwurf, der die Vergabe und Nutzung der LTE-Frequenzen in Deutschland regelten sollte. Gleichzeitig forderte man „die interessierten Kreise der Öffentlichkeit auf, zu dem […] Entwurf […] Stellung zu nehmen.“ (Quelle: Bundesnetzagentur) Der Aufforderung kamen 44 Kommentatoren nach. Hierbei handelte es sich etwa um die vier Netzbetreiber, weitere Mobilfunkunternehmen und Ministerien. Die Präsidentenkammer nahm Stellung zu den Kommentaren und griff einzelne Anregungen auf.

Netzausbau 2016 entspricht nicht der Dringlichkeit der Aufgabe

Einzelne Kommentatoren bemängelten im Entwurf der Präsidentenkammer, dass der Termin für den endgültigen LTE-Ausbau auf dem Land viel zu spät gewählt sei. So führte ein Kommentator aus: „Einerseits wird vorgetragen, dass die Vorgabe bis 2016 mindestens 80 % der jeweiligen Regionen je Bundesland zu versorgen, an der Dringlichkeit der Aufgabe vorbeigehe.“ (Quelle: Bundesnetzagentur). Ein anderer Kommentator hielt es für ratsam, den Termin zumindest ein Jahr früher auf Ende 2014 zu legen. Die Bundesnetzagentur nahm zu diesen Kommentaren keine direkte Stellung und hielt am Endtermin 01.01.2016 fest.

Bundesnetzagentur weist Bedenken zurück

Die Pressestelle der Bundesnetzagentur ging telefonisch ausführlich auf die Fragen von www.4G.de hierzu ein. So hatte man nie Bedenken, dass die Landbevölkerung bei einer Ausbauverpflichtung bis Anfang 2016 zu lange auf schnelles Internet warten müsse. Unabhängig vom Endtermin ging es immer darum, dass der LTE-Ausbau in den unterversorgten Ortschaften gemessen an den technischen Möglichkeiten möglichst schnell vorangehe. Im Entwurf der Präsidentenkammer wurde betont, dass der LTE-Ausbau in den unterversorgten Gebieten „schnellmöglich“ erfolgen solle. Dank der „gestuften ‚Freigabe‘ des Spektrums“ (Quelle: Bundesnetzagentur) würden zuerst die Gebiete ausgebaut, welche eine schnelle Internetverbindung besonders nötig hätten. So hatte man besonders die Ortschaften der Prioritätsstufe 1 im Blickfeld.

Man hatte nie die Befürchtung, dass die Netzbetreiber mit den frei verfügbaren Frequenzen im 1800 und 2600-MHz-Bereich zuerst in die lukrativen Städte gingen. Von Anfang war man sicher, dass die Frequenzen aus der Digitalen Dividende (800 MHz) für die Netzbetreiber so attraktiv seien, dass diese von sich aus an einem schnellstmöglichen LTE-Ausbau auf dem Land interessiert seien.

Vorgängertechnologie UMTS hatte Einfluss auf den Endtermin

Die Überlegungen um einen angemessenen Endtermin für die Schließung der Weißen Flecken wurden dabei auch von der Vorgängertechnologie UMTS bestimmt, die sich erst nach Jahren auf dem deutschen Markt etabliert hatte. Gleichzeitig war man unschlüssig darüber, wann die ersten LTE-fähigen Endgeräte für den Massenmarkt tauglich seien. Zusätzlich warnten vor einem zu frühen Ausbautermin auch einzelne Kommentatoren. So müsse die Gefahr vermieden werden, „dass zwar pro forma wie bei UMTS eine Versorgung bestehe, diese aber nicht seitens der Teilnehmer als Ersatz für Festnetz-DSL akzeptiert werde.“ (Quelle: Bundesnetzagentur) Damit orientierte man sich bei der Bundesnetzagentur von Anfang an jenen Kommentatoren, die vor einem frühen Endtermin warnten.


Pressekontakt:
Jan Wege
newOn GmbH
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47906 Kempen
Telefon: 0179/4576733
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https://www.4G.de

Über 4G.de:

4G.de wurde im Januar 2011 als Informations-Portal rund um die Themenbereiche des mobilen Internets via 4G-Highspeed gegründet. Seit April 2012 finden Interessenten auf www.4G.de zudem die erste deutschsprachige, kostenlose LTE-Verfügbarkeitsabfrage, mit der T-Mobile, Vodafone und o2 gleichzeitig auf LTE-Verfügbarkeit am Wunschstandort überprüft werden können. Das Angebot wird von der newOn GmbH aus Kempen betrieben.

Über LTE:
LTE (Long Term Evolution) ist die schnelle Funkverbindung der vierten Mobilfunkgeneration (4G). LTE ermöglicht eine mobile Highspeed-Verbindung von bis zu 100 Mbit/s. In Deutschland haben sich die Netzbetreiber verpflichtet, die weitreichenden Frequenzen im 800-MHz-Bereich aus der Digitalen Dividende zuerst in ländlichen Regionen zu nutzen, um den Menschen dort schnelles Internet zu ermöglichen. Der LTE-Ausbau erfolgt in jedem Bundesland in vier Prioritätsstufen. Bei einem Ausbaugrad von 90% erfolgt ein Übergang in die nächste Stufe. Sind alle Stufen zu 90% in einem Bundesland ausgebaut, dürfen die Netzbetreiber die 800-MHz-Frequenzen dort frei nutzen.

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