Orange könnte vierter deutscher Netzbetreiber werden
Bekanntlich möchte die EU-Wettbewerbsbehörde die Fusion von o2 und E-Plus nur erlauben, wenn es nach dem Zusammenschluss weiterhin vier Netzbetreiber in Deutschland gibt. Hierzu sollen die Fusionspartner Frequenzen (40 MHz) abgeben und einem neuen Anbieter finanzielle Starthilfe bieten. Vor kurzem war das mexikanische Mobilfunkunternehmen America Movil als vierter Netzbetreiber im Gespräch. Ein Einstieg von Carlos Slim in Deutschland ist dabei weiterhin denkbar. Doch es gibt auch andere Kandidaten. So hat der französische Anbieter Orange (France Telecom) ein großes Interesse hierzulande einzusteigen, schließlich sei Deutschland ein wichtiger und attraktiver Mobilfunkmarkt.
Der französische Netzbetreiber Orange ist in Europa neben seinem Heimatmarkt noch in der Schweiz, Spanien und Großbritannien vertreten. Sonst tritt man vor allem in arabischen und afrikanischen Ländern als Mobilfunkanbieter auf. In Deutschland hat man mit Orange Horizons aktuell einen Online-Shop für Smartphones, Tablets und weitere Hardware. Doch bald könnte man auch als Netzbetreiber hierzulande aktiv werden.
Gespräche mit 1&1 endgültig gescheitert
Die Gespräche von E-Plus und o2 mit 1&1 sind hingegen endgültig gescheitert. Auch 1&1 wurde als möglicher vierter (virtueller) Netzbetreiber gehandelt. Der Anbieter aus Montabaur bestand bei den Verhandlungen auf einen garantierten Zugang zum LTE-Netz. Dabei berief man sich auf eine Vereinbarung der United Internet AG und E-Plus vom Dezember 2013. Kunden von 1&1 sollten ab Sommer 2014 LTE im E-Plus-Netz nutzen können. Ob dies nun noch Realität wird, ist vor dem Hintergrund der bald anstehenden Fusion von E-Plus und o2 unklar.