Opensignal: Warum wechseln Kunden den Netzbetreiber?

Opensignal untersucht in der neusten Studie, warum Kunden den Netzbetreiber wechseln. Die Untersuchung zeigt, dass die Leavers vor dem Wechsel ein schlechteres Nutzererlebnis als der Rest der Kunden hatten. Doch wurde beim neuen Netzbetreiber alles besser? Hier liefert die Studie interessante Ergebnisse.

Warum wechseln Nutzer den Netzbetreiber? Dieser Frage geht Opensignal in der neusten Studie nach. Das britische Marktforschungsunternehmen untersuchte Anbieterwechsel von Kunden in Deutschland in der zweiten Jahreshälfte 2020. Dabei zeigt sich durchgängig, dass die Leavers ein schlechteres Nutzererlebnis als die anderen Kunden hatten. Die Wechsler waren laut Opensignal bei allen drei Netzbetreibern etwa 4,5 Prozent der Zeit ohne Netz, für die Durchschnittskunden betrug der Wert etwa 2,5 Prozent. Weiterhin gab es Unterschiede bei der Netzabdeckung.

Opensignal
Für Telekom-Kunden ändert sich nach dem Wechsel wenig (Bildquelle: Opensignal)

In einem zweiten Schritt ging Opensignal der Frage nach, ob sich der Wechsel für die Kunden lohnt. War das Nutzererlebnis beim neuen Anbieter wesentlich besser? Dies hängt vom Netzbetreiber ab. Ehemalige o2-Kunden könnten sich beim neuen Mobilfunkanbieter über ein besseres Nutzererlebnis freuen. Ein Beispiel ist eine gestiegene LTE-Netzabdeckung von 80,9 auf 88,4 Prozent. Für Telekom-Kunden ändert sich nach einem Wechsel wenig und das Nutzererlebnis bleibt identisch. Der Anbieterwechsel dürfte sich jedoch bei der monatlichen Grundgebühr bemerkbar machen.

Verfügbarkeit testen!

  

Vergleichen Sie hier die LTE- und 5G-Verfügbarkeit jeder beliebigen Adresse in ganz Deutschland.
Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Die Analyse von Opensignal kommt dazu noch zu einem überraschenden Ergebnis. Schaut man sich die Leavers in den Städten und auf dem Land an, kehren besonders viele Nutzer in ländlichen Regionen der Telekom den Rücken. Dabei hat die Deutsche Telekom das beste LTE-Netz auf dem Land. Wie lässt sich dies erklären? Hier dürften zwei Faktoren eine Rolle spielen. Viele Nutzer empfinden die Telekom als zu teuer. Vodafone und o2 werden auf dem Land immer mehr zu einer Alternative, so bietet sich ein Wechsel an.

Studie von Opensignal mit geringer Aussagekraft?

Das britische Marktforschungsunternehmen liefert interessante Ergebnisse. Im gewissen Sinne kommt die Studie während der Corona-Krise zu einer Unzeit. Deutsche Telekom, Vodafone und o2 haben zuletzt bei der Präsentation ihrer Quartalszahlen immer wieder betont, dass sich im Jahr 2020 die Wechselbereitschaft der Kunden auf einem historisch niedrigen Niveau lag. In unsicheren Zeiten bleiben die Kunden ihren Netzbetreiber treu. Vor diesem Hintergrund kommt die Studie von Opensignal zu einem schlechten Zeitpunkt und hätte in anderen Jahren sicher mehr Aussagekraft.

(Bildquelle Beitragsbild: © serhio777 – stock.adobe.com)

Empfohlene Beiträge

Schreibe einen Kommentar

1-1-logo