Mobilfunksender: Frequenzen und Übertragungsrate ermitteln
Mobilfunksender mit Standort lassen sich über die EMF-Datenbank der Bundesnetzagentur oder über die LTE-Karten der Netzbetreiber ermitteln. Häufig fehlen Informationen wie die genutzten Frequenzen am Mobilfunkstandort. Mit etwas Grundwissen über 4G-Frequenzen kann man sich viele Details über eine Sendestation erschließen.
Der nächste Mobilfunksender am eigenen Wohnort lässt sich einfach ermitteln. Verbraucher können die EMF-Datenbank (EMF für Elektromagentische Felder) der Bundesnetzagentur oder die LTE-Karten der Netzbetreiber nutzen. Die Netzabdeckungskarten von Deutscher Telekom, Vodafone und o2 zeigen alle Mobilfunkstandorte an. Ob man nun die Datenbank oder die Karten benutzt, es fehlen immer wichtige Informationen. So ist im Regelfall nicht klar, welche LTE-Frequenzen an einem Standort genutzt werden. Häufig fehlen auch klar Angaben zu den möglichen Übertragungsraten.
Mit etwas Grundwissen über LTE-Frequenzen und den 4G-Ausbau der Netzbetreiber, kann man sich viele Details über einen Mobilfunksender am eigenen Wohnort erschließen. Welche Frequenzen werden an meinem Standort genutzt? Wie schnell kann ich surfen?
Frequenznutzung auf dem Land
In Deutschland werden die Frequenzbänder mit 800-, 1800- und 2600-MHz für den LTE-Ausbau genutzt. 700-MHz (Digitale Dividende II) sollen ab Mitte 2019 zum Einsatz kommen. Die Telekom hat die Freigabe des Frequenzspektrums bei der Bundesnetzagentur für Mobilfunk beantragt. Telefónica Deutschland hat erste Mobilfunksender zu Testzwecken mit 700-MHz ausgebaut.
Die Netzbetreiber bauen Stadt und Land mit unterschiedlichen Frequenzen aus. In ländlichen Regionen kommt im Regelfall 800-MHz zum Einsatz. Mit dem Frequenzspektrum der Digitalen Dividende I lässt ein Umkreis von 10 Kilometer mit einem Mobilfunksender versorgen. Mit 800-MHz lassen sich dazu gut Wände durchdringen, was für eine gute Versorgung mit LTE indoor sorgt. So können Telekom, Vodafone und o2 kostengünstig ländliche Regionen ausbauen. Es gibt nur einen Nachteil bei diesem Frequenzspektrum. Mit 800-MHz sind Übertragungsraten von bis zu 75 Mbit/s möglich, die Netzbetreiber begrenzen dies und bieten auf dem Land bis zu 50 Mbits.
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Wer auf dem Land lebt, kann mit großer Sicherheit davon ausgehen, dass der Mobilfunksender an seinem Wohnort 800-MHz nutzt und bis zu 50 Mbit/s möglich sind. Das Frequenzspektrum mit 700-MHz soll ab Mitte 2019 ebenso auf dem Land zum Einsatz kommen. Auch diese Frequenzen bieten eine große Reichweite, die Netzbetreiber wollen damit Funklöcher in ländlichen Regionen schließen.
Mobilfunksender in der Stadt
Bei den Sendemasten in der Stadt ist es nicht so einfach. Die Deutsche Telekom ist der einzige Netzbetreiber, der in der Vergangenheit die Städte mit 1800-MHz ausgebaut bei. Vodafone und o2 wiederum nutzen in den Städten 800- und 2600-MHz. Die Netzbetreiber wollen auch in den Städten von der großen Reichweite von 800-MHz profitieren, was letztendlich weniger Mobilfunksender bedeutet. In Innenstädten und an weiteren vielbesuchten Standorten wie Bahnhöfen oder Flughäfen bauen Vodafone und Telefónica Deutschland mit 2600-MHz aus. Ein Sendemast mit 1800- und 2600-MHz kann nur einem Umkreis von 2 Kilometer mit LTE versorgen, das Frequenzspektrum ermöglich jedoch hoche Übertragungsraten von bis zu 150 Mbit/s.
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Wer in der Stadt wohnt, kann so nicht mit Sicherheit sagen, welche Frequenzen an einem Mobilfunksender zum Einsatz kommen. Bewohner von Innenstädten können von 1800- oder 2600-MHz ausgehen. In einem Stadtteil an Stadtrand ist ein Ausbau mit 800-MHz durchaus nicht ausgeschlossen. Hier kann ein Speedtest für Klarheit sorgen, Surfgeschwindigkeiten von mehr als 50 Mbit/s schließen 800-MHz praktisch aus. Hier kann auch ein Blick auf die LTE-Karten von Telekom und Vodafone helfen. Die Netzbetreiber machen Angaben zu den maximalen Übertragungsraten (z.B. bis zu 150 Mbit/s) an einem Standort. Hieraus kann man auf recht einfach auf die genutzten Frequenzen schließen.
Mehrere Frequenzen an einem Standort
An einem Mobilfunksender kommen auch mehr Frequenzbänder zum Einsatz. Eine häufige Kombination ist zum Beispiel 800 + 2600 MHz oder 1800 + 2600 MHz. Über eine solche Frequenzbündelung ermöglichen die Netzbetreiber mit LTE Advanced höhere mobile Geschwindigkeiten von bis zu 225 Mbit/s oder 300 Mbit/s. An einzelnen Standorten nutzt Vodafone auch drei Frequenzbänder, um Übertragungsraten von bis zu 500 Mbit/s und mehr zu ermöglichen. Für Smartphones von heute spielt es keine Rolle, welche Frequenzen beim LTE-Ausbau zum Einsatz kommen, sie unterstützen eine Vielzahl von Bändern.
Netzbetreiber nutzen mitunter den gleichen Mobilfunksender für ihre Antennen. In Zukunft dürfte dies noch häufiger der Fall sein. Telekom, Vodafone und o2 haben zuletzt immer wieder beklagt, dass es immer schwierig wird, einen Standort für einen Sendemast zu finden. Weiterhin beklagen die Konzerne einen immer stärkeren Widerstand gegen neue LTE-Stationen in vielen Gemeinden. Vor diesem Hintergrund macht es Sinn, bereits vorhandene Standorte zu nutzen.
(Bildquelle Beitragsbild: © Manuel Schönfeld – stock.adobe.com)