Mobilfunk: Der Unsinn mit der Datenautomatik
Die Datenautomatik ist ein Bestandteil vieler LTE-Tarife von Discountern. Das Nachbuchen von Datenpakten war schon immer umstritten. Schaut man sich die 4G- Tarife mit großen Inklusivvolumen an, macht die Automatik heute wenig Sinn. Wer 10 Euro für mehr als 10 GB bietet, sollte keine 2 Euro für ein Paket von 200 MB verlangen.
Die Datenautomatik vieler Drillisch-Marken soll dafür sorgen, dass ein Nutzer immer ausreichend Inklusivvolumen zum mobilen Surfen hat. Ist das inkludierte Volumen beim Tarif vorzeitig verbraucht, werden automatisch Datenpakte nachgebucht. So weit, so gut. Doch die Datenpakete umfassen zum Beispiel 300 MB für 2 Euro. Schaut man sich die aktuellen LTE-Tarife an, macht die Datenautomatik mit ihren kleinen Paketen heute mehr keinen Sinn.
Nehmen wir ein konkretes Beispiel. Der Mobilfunkdiscounter sim.de vermarktet aktuell einen Aktionstarif mit 15 GB für eine monatliche Grundgebühr von 9,99 Euro. Klickt der Kunde auf das Infosymbol beim Inklusivvolumen, steht dort, dass die Datenautomatik ein Bestandteil des Tarifs LTE 15 GB ist. Hat der Nutzer das Inklusivvolumen verbraucht, wird automatisch ein Paket von 300 MB für 2 Euro nachgebucht, dies geschieht bis zu drei Mal. Benötigt ein Kunden alle drei Datenpakete, so zahlt er monatlich 15,99 Euro für nicht einmal 16 GB. Die 15 GB kosten den Nutzer 9,99 Euro, während für die 900 MB dann 6 Euro fällig werden.
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Nun kann man argumentieren, dass den meisten Nutzern die 15 GB reichen sollten. Dazu lässt sich die Datenautomatik schon seit einiger Zeit schriftlich, telefonisch oder in der eigenen Servicewelt deaktivieren.
Datenautomatik: Eine Kostenfalle für nachlässige Kunden
Das Nachbuchung von Datenpaketen bei den Drillisch-Marken war schon immer umstritten und den Verbraucherzentralen ein Dorn im Auge. In der Anfangszeit war die Automatik ein fester Bestandteil der LTE-Tarife, erst auf den Druck von Verbraucherschützer ließ sich die Option im Mobilfunk auf Wunsch deaktivieren. Auch wenn die Discounter die Vorteile anpreisen, die Datenautomatik ist vor allem eine Kostenfalle für nachlässige Kunden.
3 Euro für 300 MB sind gerade bei den heutigen LTE-Tarifen bei weitem kein Schnäppchen. Um gar nicht in die Gefahr zu geraten, dass beim eigenen Smartphone-Tarif ein Datenpaket gebucht wird, kann jeder Nutzer die Datenautomatik direkt nach Vertragsabschluss deaktivieren. Wer leichtsinnig ist, zahlt am Ende darauf.
(Bildquelle Beitragsbild: ©Drobot Dean – stock.adobe.com)