Mobilfunk-Studie: Deutsche Netze besser als ihr Ruf

Wie hat sich Mobilfunk in den letzten 10 Jahren in Deutschland entwickelt? Dieser Frage ist das ifo-Institut in einer Studie nachgegangen.  Die mobilen Netze hierzulande sind besser als ihr Ruf. Seit 2010 haben die Netzbetreiber mehr als 33.000 neue Standorte errichtet, der Anteil an Weißen Flecken liegt deutschlandweit bei 3,8 Prozent.

Was hat sich im Mobilfunk in Deutschland in den letzten 10 Jahren getan? Dieser Frage ist das ifo-Institut in einer Studie unter der Leitung von Moritz Goldbeck nachgegangen. Die Analyse belegt, die mobilen Netze sind deutlich besser als ihr Ruf. Das ifo-Institut hat die Entwicklung in den letzten Jahren vor allem anhand der Datenbank der Bundesnetzagentur ausgewertet, es flossen auch andere Daten (z.B. von der ITU) in die Untersuchung ein. Laut der Datenbank der Bundesnetzagentur gab es Ende Juli 2021 insgesamt 70.000 Standorte mit Mobilfunk und über eine Millionen Funksysteme.

In den ländlichen Regionen hat sich das mobile Netz stark verbessert (Bildquelle: © Lev Dolgachov – stock.adobe.com)

In den letzten 10 Jahren haben die deutschen Netzbetreiber 33.800 neue Standorte errichtet, ein Drittel davon im ländlichen Bereich. Die Bundesnetzagentur spricht von einem Anteil an Weißen Flecken von 3,8 Prozent nach Fläche, bei 7,2 Prozent handelt es sich um Graue Flecken, hier bietet nur ein Netzbetreiber Mobilfunk. Im Vergleich mit den 28 EU-Mitgliedsländern befindet sich Deutschland aktuell sogar auf Platz 2, nur Finnland bietet laut Daten der EU-Kommission bessere mobile Netze.

Es wird für Netzbetreiber immer schwerer Standorte zu finden

Interessant ist Verteilung der Sendemasten über die letzten Jahre. Heute errichten Deutsche Telekom, Vodafone und o2 nur noch wenige neue Sendemasten. Die ifo-Studie zeigt, der große Teil der neuen Sendemasten wurde in den Jahren 2012 (8669) und 2013 (13 539) errichtet. Dies sind die Jahre, in welchen die Netzbetreiber den LTE-Ausbau in Deutschland mit großem Tempo vorangetrieben.

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Seit dem Jahr 2014 errichten die Netzbetreiber weniger als 2000 neue Standorte jährlich. Seit 2014 stehen vielmehr Umbau und Umrüstung bestehender Standorte im Vordergrund. In vielen Fällen macht es Sinn, bereits bestehende Standorte zu nutzen. Ein Problem ist jedoch die kritische Haltung vieler Menschen gegenüber Mobilfunk. So ist es laut dem ifo-Institut für die Netzbetreiber immer schwieriger, neue Standorte zu finden. Dies könnte für den 5G-Ausbau mit der notwendigen Verdichtung bei den Antennen zum Problem werden.

Mobilfunk: 91 Prozent haben Vertrag mit Datennutzung

91 Prozent der Deutschen hatten 2020 einen Vertrag, der mobiles Surfen ermöglicht. Hier hat sich seit dem Jahr 2010 (28 Prozent der Deutschen) viel getan. 95 Prozent nutzen mobile Daten über ein Endgerät wie Smartphone oder Tablet, Mobilfunk als Festnetzersatz spielt mit 5 Prozent eine untergeordnete Rolle. Weniger Bewegung gab es bei den Verträgen pro 100 Einwohner. Im Jahr 2010 entfielen 109 Verträge (Mobilfunk) auf 100 Einwohner, im Jahr 2020 waren es 128 Verträge pro 100 Einwohner.

(Bildquelle Beitragsbild: ©Drobot Dean – stock.adobe.com)

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