Mobilfunk: Scheuer will Funklöcher bekämpfen
Verkehrsminister Andreas Scheuer will Funklöcher in Deutschland schließen. Vor der Sommerpause möchte der Minister auf einem Gipfel mit den Anbietern über das deutsche Mobilfunknetz sprechen. Weiterhin arbeitet man an einem Funklochmelder. Verbraucher können in Kürze unbürokratisch Funklöcher melden.
Der neue Verkehrsminister Andreas Scheuer hat den Funklöchern in Deutschland den Kampf angesagt. Der Zustand des deutschen Mobilfunknetzes sei „für eine Wirtschaftsnation untragbar“, teilte der Minister den Zeitungen der Funke Mediengruppe mit. Noch vor der Sommerpause möchte Scheuer die deutschen Netzbetreiber zu einem Mobilfunkgipfel in sein Ministerium einladen. Auf diesem Gipfel soll es um den Zustand der deutschen Netze gehen. Weiterhin kündigte der Verkehrsminister für dieses Jahr einen Funklochmelder an. Verbraucher können mit der App Funklöcher unkompliziert und unbürokratisch melden.
Die App soll nach dem Modell von Staumeldern funktionieren. Alle Meldungen werden in einer Karte zusammengeführt. Auf der Grundlage dieser Daten könne man mit den Netzbetreibern darüber sprechen, wo weitere Sendemasten aufgestellt werden müssen. Die Idee eines Funklochmelders ist nicht völlig neu. Im Mai 2017 rief die CDU-Fraktion im Landtag Brandenburg die Bürger dazu auf, Funklöcher über eine speziell eingerichtete Internetseite zu melden. Bis Oktober 2017 meldeten die Brandenburger mehr als 23.000 Funklöcher. Eine bessere Mobilfunkversorgung hat der Funklochmelder dem Bundesland bisher nicht gebracht.
Opposition von Scheuers Ideen wenig begeistert
Die Opposition zeigte sich zumindest wenig begeistert über den geplanten Gipfel und eine App, um Funklöcher zu melden. Die GRÜNEN erinnern daran, dass bereits der Vorgänger von Scheuer angekündigt hatte, die Weißen Flecken in Deutschland zu schließen. Im Mai 2015 sagte Alexander Dobrindt gegenüber der BILD am Sonntag: „Klar ist: 2018 sind dann auch alle lästigen Funklöcher in Deutschland geschlossen.“ (Quelle: n-tv)
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Die Aussage machte der ehemalige Verkehrsminister vor der Frequenzversteigerung 2015. Deutsche Telekom, Vodafone und o2 haben sich bei der Auktion verpflichtet, bis Ende 2019 eine LTE-Netzabdeckung von 98 Prozent nach Bevölkerung zu erreichen. Weiterhin müssen die Netzbetreiber alle Autobahnen und ICE-Strecken mit 4G versorgen. Die Verpflichtungen der Bundesnetzagentur sehen ausdrücklich eine Versorgung mit LTE nach Bevölkerung und nicht nach Fläche vor. Auf diese Weise bleiben zwangsläufig Funklöcher zurück.