Mobilfunk: Warum wird Netzabdeckung nach Bevölkerung genannt?

Wie steht es um die Netzabdeckung in Deutschland? Die Netzbetreiber veröffentlichen regelmäßig Daten zur Abdeckung im Mobilfunk. Die 4G-Versorgung liegt bei Telekom, Vodafone und o2 bei etwa 99 Prozent. Die Mobilfunkanbieter sprechen von einer LTE-Abdeckung nach Bevölkerung.  Doch warum wird kein Wert nach Fläche genannt?

Die Deutsche Telekom veröffentlichte kürzlich Zahlen zur Netzabdeckung. Bei LTE bietet der Netzbetreiber eine Abdeckung von 98,6 Prozent, bei 5G sind es 85 Prozent. Vodafone und Telefónica Deutschland nennen eine LTE-Versorgung von etwa 99 Prozent. Die genannten Werte klingen eindrucksvoll, doch die Zahlen beziehen sich immer auch eine Netzabdeckung nach Bevölkerung. Doch warum nennen die Netzbetreiber einen Wert nach Bevölkerung und nicht nach Fläche?

Bundesnetzagentur
Die Abdeckung nach Bevölkerung ist für die Behörde ausschlaggebend (Bildquelle: Bundesnetzagentur)

Die Vorgaben der Bundesnetzagentur zur Versorgung im Mobilfunk erfolgen in Deutschland immer nach Bevölkerung, so entstehen auch die Statistiken der Netzbetreiber. Die Behörde sieht in der Netzabdeckung nach Bevölkerung den einzig sinnvollen Wert. Eine Vorgabe nach Fläche wäre für die Netzbetreiber nicht wirtschaftlich, argumentiert die Bundesnetzagentur. Dazu sollen Telekom, Vodafone und o2 die Netze da ausbauen, wo die Menschen leben. Über die Versorgung der Großstädte und Ballungsgebiete mit Mobilfunk lässt sich schnell eine gute Netzabdeckung erreichen. Dies erklärt, warum die Netzbetreiber bei 5G so schnell eine gute Versorgung erreicht haben.

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Die Versorgungsauflagen der Bundesnetzagentur aus der Auktion 2010 bezogen sich noch alle auf die Fläche, bei der Auktion 2015 gab es dann weitergehende Auflagen. Die Netzbetreiber mussten auch Autobahnen und Bahnstrecken mit Mobilfunk ausbauen, so sollte gewährleistet werden, dass die wichtigsten Verkehrswege mit LTE versorgt sind.

Wie steht es um die Netzabdeckung in der Fläche?

Deutsche Telekom, Vodafone  und o2 nennen regelmäßig Daten zur LTE-Netzabdeckung nach Bevölkerung. Doch wie steht es um die Abdeckung nach Fläche? Hierzu hat die Bundesnetzagentur Mitte 2021 Zahlen veröffentlicht. 11 Prozent der Fläche in Deutschland sind schlecht mit Mobilfunk versorgt, bei 3,8 Prozent handelt es sich um Funklöcher (Weiße Flecken) und 7,2 Prozent stuft die Behörde als Graue Flecken ein, hier bietet nur ein Netzbetreiber eine Versorgung mit Mobilfunk.

In einzelnen Flächenbundesländern ist der Anteil an Grauen Flecken besonders hoch. Hierzu gehören Rheinland-Pfalz (15,9 Prozent), Bayern (15,5 Prozent) und Baden-Württemberg (15,1 Prozent). Den geringsten Anteil an Grauen Flecken hat Nordrhein-Westfalen mit 6,7 Prozent.

(Bildquelle Beitragsbild: ©serhio777 – stock.adobe.com)

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