Mobilfunk: Müllfahrzeuge spüren Funklöcher auf

Funklöcher sind ein vieldiskutiertes Thema. Ende 2018 setzte die Bundesnetzagentur mit der Funkloch-App auf die Mithilfe von Verbrauchern. Hessische Landkreise gehen einen anderen Weg und lassen Müllfahrzeuge Weiße Flecken mit Messgeräte in den Fahrzeugen ermitteln, man nutzt eine Lösung der schwedischen Firma IQMTEL.

In Deutschland wird aktuell intensiv über Funklöcher diskutiert. Im April 2018 kündigte Verkehrsminister Scheuer eine Funkloch-App an. Die Bundesnetzagentur ließ das Programm entwickeln und veröffentlichte die App „Breitbandmessung“ im November 2018. Hessische Landkreise setzen auf eine andere Lösung. Die schwedische Firma IQMTEL bietet eine Lösung, wie Funklöcher in einer Gemeinde flächendeckend ermittelt werden. Hierzu werden Müllfahrzeuge mit Messgeräten ausgestattet. Auf ihrer Route durch die einzelnen Gemeinden werden zahlreiche Messpunkte in Echtzeit ermittelt und auf eine Karte eingetragen.

Die 4G-Netzabdeckung von Vodafone in Nidda (Bildquelle: IQMTEL)

Die Landkreise Wetteraukreis und Rheingau-Taunus-Kreis gehören zu den Ersten in Hessen, die mit der schwedischen Firma zusammenarbeiten und flächendeckend Funklöcher ermitteln. Wie solche Messungen aussehen können, zeigt die Karte von Nidda. Wo sich die roten Punkte auf der Karte befinden, bietet Vodafone mit 4G nur eine sehr schwache Signalstärke. Daneben wird die 4G-Netzabdeckung von Vodafone und o2 gemessen. Neben 4G gibt es Messungen zu 3G und 2G.

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Messungen mit kommunalen Fahrzeugen erfolgen über einen längeren Zeitraum. Die obere Karte dürfte mit weiteren Messungen weitaus aussagekräftiger werden. Am Ende des Projekts ergeben 20 Mio. Messepunkte ein klares Bild der Mobilfunkabdeckung in den einzelnen Gemeinden. Funklöcher  lassen sich so klar ermitteln. Nach einem abgeschlossen Projekt treten die Gemeinden in Dialog mit den Netzbetreibern und versuchen gemeinsam Lösung zu finden, um die Netzabdeckung in den Ortschaften zu verbessern.

Funkloch-App keine ideale Lösung

In den letzten Monaten gab es Bemühungen von verschiedenen Seiten, um Funklöcher sicher zu ermitteln. Für Verkehrsminister Scheuer stellt die Funkloch-App eine ideale Lösung dar. Dabei ist eine solche App nicht unproblematisch. Mobilfunknutzer ermitteln die Weißen Flecken eines Netzanbieters mit unterschiedlichen Geräten, dazu sind Bedienfehler der App nicht ausgeschlossen. Weiterhin erfolgen keine flächendeckenden Messungen.

Eine andere Lösung bieten Dienstleister wie IQMTEL, indem sie die für einzelne Gemeinden relevante Netzabdeckung ermitteln. Müllfahrzeuge sind die idealen kommunalen Fahrzeuge, um die Mobilfunkabdeckung in den Ortschaften zu messen, sie fahren alle relevanten Wege ab.

(Bildquelle Beitragsbild: © Manuel Schönfeld – stock.adobe.com)  

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