Mobilfunk: Deutsche LTE-Tarife mit wenig Datenvolumen
Das finnische Beratungsunternehmen Rewheel hat europaweit LTE-Tarife im Mobilfunk verglichen. Hierbei stellte man sich die Frage, wie viel GB man im jeweiligen Land für 30 Euro oder weniger bekommt. Dabei zeigte sich, im europaweiten Vergleich bekommen deutsche Kunden wenig Inklusivvolumen für ihr Geld bei LTE-Tarifen.
Rewheel veröffentlicht regelmäßig Untersuchungen und Studien zum Bereich Mobilfunk. Bereits häufiger verglich das finnische Beratungsunternehmen europaweit LTE-Tarife. Dabei ging es immer wieder um die gleiche Fragestellung: Wie viel Datenvolumen bekommt ein Kunden im jeweiligen Land für einen bestimmten Betrag. Die aktuellste Studie untersucht den Zeitraum September 2016. Hier geht es um die Frage, wie viel Datenvolumen man für 30 Euro oder weniger bekommt. Untersucht wurden nur LTE-Tarife mit echter Flatrate (mindestens 1000 Minuten und SMS). Auch in dieser Studie zeigt sich: Mobilfunk ist in Deutschland teilweise deutlich teurer als in anderen europäischen Ländern.
In Deutschland bekommt man für unter 30 Euro (genau 26,49 Euro) eine Flatrate mit 6 GB, damit liegt man europaweit im hinteren Mittelfeld. Zu einem vergleichbaren Preise oder für deutlich weniger erhält man zum Beispiel in Dänemark, Finnland und Polen eine unlimitierte Datenflat. In Dänemark und Polen zahlt man für einen solchen Tarif ungefähr 15,50 Euro pro Monat. Doch es gibt auch eine Reihe von Ländern, wo Mobilfunk teurer als in Deutschland ist. In Belgien bekommt man nur 2 GB für 28 Euro und in der Tschechischen Republik 1,5 GB für 27,70 Euro.
Interessant ist auch eine andere Statistik von Rewheel. Hier wird untersucht, wie viel der günstigste Tarif mit 20 GB in einem Land kostet. In Deutschland fallen für 20 GB monatlich 74,99 Euro an. Besonders günstig ist hier wieder Polen (11,50 Euro pro Monat), Dänemark (11,57 Euro) und Frankreich (18,99 Euro). Teuer ist Mobilfunk hingegen in Bulgarien (100,87 Euro pro Monat) der Slowakei (88 Euro) und Ungarn (81,57 Euro).
Deutschland liegt im Mittelfeld
Insgesamt zeigt die Studie von Rewheel zum Mobilfunk europaweit: Deutschland liegt bei seinen Preisen im Mittelfeld. Hiermit nehmen die deutschen Netzbetreiber bereits eine bessere Position als in früheren Untersuchungen ein. Man hat nun doch eine gewisse Anzahl von Ländern bei Datenvolumen und Preisen hinter sich gelassen. Dabei stellt sich auch die Frage, ob man sich an Mobilfunkmärkten wie Ungarn und Bulgarien orientieren sollte oder lieber an unseren direkten Nachbarn. Dänemark, Polen, Frankreich und auch Österreich bieten ihren Kunden deutlich mehr Volumen für 30 Euro und weniger.
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Man darf gespannt sein, wohin sich Deutschland in nächster Zeit entwickelt. Eine frühere Studie von Rewheel hat den deutschen Mobilfunkmarkt als einen Markt mit besonders wenig Wettbewerb eingestuft. Beim Vergleich von 28 Ländern nahm man sogar den letzten Platz ein. In keinem anderen Land gab es nach Einschätzung des finnischen Beratungsunternehmens so wenig Wettbewerb im Mobilfunk. Im abschließenden Bericht von Rewheel wurde sogar die Frage diskutiert, ob sich Deutschland im Bereich Mobilfunk nicht zu einem Markt ohne jeden Wettbewerb entwickelt. Diese Tendenz scheint es aktuell nicht zu geben, die deutschen Netzbetreiber haben bei den LTE-Tarifen in den letzten Monaten die Inklusivvolumen immer wieder erhöht.