Mobilfunk: Neues Gesetz könnte Verträge teurer machen

Im Mobilfunk könnte es bald Änderungen geben. Verbraucherschutzministerin Lambrecht möchte Mobilfunkverträge auf ein Jahr begrenzen. Die automatischen Vertragsverlängerungen sollen nur noch drei Monate möglich sein. Doch das Gesetz könnte nach hinten losgehen. Verträge mit Hardware dürften teurer werden.

Die neue Verbraucherschutzministerin Lambrecht (SPD) möchte die Laufzeit von Verträgen bei Fitnesscentern, Zeitungsabos und im Bereich Mobilfunk auf ein Jahr begrenzen. Hat der Verbraucher vergessen zu kündigen, ist eine automatische Vertragsverlängerung nur noch um drei Monate möglich. Auf diese Weise möchte Lambrecht die Bürger vor Knebelverträgen schützen. Die BILD-Zeitung spricht plakativ von einem Anti-Abzock-Gesetz. Mit einer Vertragslaufzeit von einem Jahr können die Verbraucher dazu leichter auf Angebote im Mobilfunk reagieren. Das Gesetz wurde bereits im März 2019 von der ehemaligen Ministerin Barley (SPD) auf den Weg gebracht und soll nun kurz vor dem Abschluss stehen.

Mobilfunk
Verträge mit Hardware könnten teurer werden (Bildquelle: © Gpoint Studio – stock.adobe.com)

Die Netzbetreiber haben den Vorstoß der Verbraucherschutzministerin kritisiert. Besonders Telefónica Deutschland sieht laut einem Bericht von mobilbranche.de das neue Gesetz als problematisch an. Kunden hätten von kürzeren Laufzeiten keinen Vorteil und es gebe bereits heutig die Möglichkeit, die Vertragslaufzeiten im Mobilfunk zu begrenzen. So verweis o2 zum Beispiel auf Prepaid oder Verträge mit einem Monat Laufzeit. Das neue Gesetz sorgt für weniger Planungssicherheit bei den Anbietern und könnte letztendlich zu höheren Preisen im Mobilfunk führen. Auch Telekom und Vodafone äußern sich ähnlich.

Steigende Preise bei Tarifen mit Hardware

Die Kritik der Netzbetreiber hat durchaus seine Berechtigung. Ein grundsätzliches Problem besteht bei Verträgen mit Hardware. Die Anbieter teilen den Hardwarepreis auf  24 Monate auf. Beträgt die Vertragslaufzeit nur noch 12 Monate, müssen die Kosten für ein Smartphone auf diesen Zeitraum verteilt werden. Die Preise im Mobilfunk dürften auf diese Weise zwangsläufig steigen. Ein Alternative wäre ein einmaliger höherer Hardware-Preis für den Verbraucher, was vielen Kunden nicht gefallen dürfte.

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Bedenkt man, dass viele Top-Handys heute um die 1000 Euro kosten, dürften Verträge mit Hardware in Zukunft deutlich teurer werden. Das Anti-Abzock-Gesetz könnte so nach hinten losgehen. Eine solche Entwicklung ist problematisch: Deutschland hat bereits sehr hohe Preise im Mobilfunk im Vergleich zu vielen europäischen Ländern.

(Bildquelle Beitragsbild: © Manuel Schönfeld – stock.adobe.com)  

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