Mobilfunk: Nur fünf Städte bieten LTE flächendeckend
LTE ist in fünf Städten flächendeckend ausgebaut, wie eine Studie von Umlaut zeigt. In den fünf Städten bieten alle drei Netzbetreiber eine Versorgung von 100 Prozent. Das Messunternehmen hat zwischen April und September 2019 insgesamt 2 Mrd. Daten ausgewertet und bescheinigt Deutschland eine gute 4G-Netzabdeckung.
Das Messunternehmen Umlaut hat deutschlandweit zwei Mrd. Messdaten zwischen April und September 2019 ausgewertet. Die WELT berichtet exklusiv über die Mobilfunkstudie. Die anonymisierten Daten zeigen. In Deutschland gibt es nur fünf Städte, die flächendeckend mit LTE ausgebaut sind. Es handelt sich um Dortmund, Offenbach am Main, Erlangen, Frankenthal und Ludwigshafen. In diesen Städten bieten Deutsche Telekom, Vodafone und o2 eine 4G-Netzabdeckung von 100 Prozent in der Fläche. Sicherlich haben auch andere Städte eine Abdeckung von 100 Prozent, hier jedoch nur von einem oder zwei Anbietern.
Umlaut betont, dass die LTE-Netzabdeckung in Deutschland besser als ihr Ruf sei. In den Stadtstaaten Bremen, Berlin und Brandenburg liegt die 4G-Abeckung über 99,3 bis 99,8 Prozent. Die Flächenbundesländer mit der besten Versorgung im Mobilfunk sind Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen. Das Schlusslicht bei der LTE-Versorgung bilden die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz und Brandenburg.
Netzbetreiber müssen LTE-Netzabdeckung von 98 Prozent (nach Bevölkerung) bieten
Das so wenige Städte in Deutschland komplett in der Fläche ausgebaut sind, liegt an den Auflagen der Bundesnetzagentur. Die Versorgungsverpflichtungen sehen eine Netzabdeckung nach Bevölkerung und nie nach der Fläche vor. So war es bei der Auktion im Jahr 2015.
Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland haben sich im Jahr 2015 verpflichtet, bis zum 01.01.2020 eine LTE-Netzabdeckung von 98 Prozent (nach Bevölkerung) zu bieten. Jedes Bundesland muss mindestens mit 97 Prozent versorgt sein. Weiterhin haben die Netzbetreiber zugesagt, Bahnstrecken und Autobahnen mit schnellem Internet zu versorgen. Diese Frist läuft in wenigen Tagen ab. Man darf gespannt sein, ob Telekom, Vodafone und o2 die Auflagen in allen Bundesländern erfüllen. Das bayrische Wirtschaftsministerium zum Beispiel hatte im September 2019 über eine mangelende 4G-Netzabdeckung geklagt.
Bei Telefónica Deutschland wurden in den letzten Monaten Zweifel geäußert, ob der Netzbetreiber die Versorgungsauflagen aus dem Jahr 2015 erfüllen kann. Dabei betonte o2 immer wieder, man werden die Auflagen für Ende 2020 voll erfüllen. Welche Strafen einem Mobilfunkanbieter bei Nichterfüllung konkret drohen, ist nicht klar. Die Bundesnetzagentur hält sich bei dieser Frage bedeckt.