Merkel spricht sich gegen flächendeckendes 5G-Netz aus
Die Bundeskanzlerin hat sich gegen ein flächendeckendes 5G-Netz in Deutschland ausgesprochen, zumindest sei dies nicht sofort notwendig. Im Vordergrund stehe eine Versorgung mit schnellem Internet in der Fläche, dazu bedarf es jedoch laut Merkel keiner Versorgung mit dem 4G-Nachfolger.
Nach der Auffassung von Bundeskanzlerin Angela braucht Deutschland in den ersten Jahren kein flächendeckendes 5G-Netz. Es reiche der Ausbau mit schnellem Internet in der Fläche, hierbei müsse sich es nicht um den 4G-Nachfolger handeln. Die Kanzlerin sprach auf einer Arbeitgebertagung in Berlin davon, dass wir in Deutschland noch mindestens 10.000 neue Funkmasten brauchen. Die Bundeskanzlerin wird in den Medien mit dem Worten zitiert, dass ein „permanentes Angebot mit einem 3G-Standard wichtig sei“. Diese Aussage lässt aufhorchen, schließlich gilt 3G als überholte Mobilfunktechnologie. Vieles spricht für ein fehlerhaftes Zitat. Kanzlerin Merkel dürfte es um ein flächendeckendes 4G-Netz gehen.

Für den richtigen Mix der Mobilfunktechnologien sprach sich kürzlich Forschungsministerin Karliczek aus. Das Ziel sei ein flächendeckendes LTE-Netz, 5G müsse man hingegen an zentralen Stellen ausbauen. Für ein Netz des 4G-Nachfolgers in der Fläche habe man in Deutschland noch Zeit, so die Ministerin. Die Auktion für die 5G-Frequenzen findet Anfang 2019 statt. Die Einnahmen aus der Auktion sollen laut Karliczek Geld für den Digitalfond einbringen, der Fond soll Investitionen in Startups erleichtern. Die Bundesregierung rechnet bei der Auktion mit Einnahmen zwischen 10 bis 12 Mrd. Euro.
Politik mit zahlreichen Forderungen an 5G
In den letzten Monaten gab es zahlreiche Forderung aus der Politik an die 5G-Auflagen. Die Bundesnetzagentur hat dem Druck teilweise nachgeben und die Verpflichtungen für die Netzbetreiber verschärft. Die Mobilfunkanbieter müssen nun auch Landstraßen, Wasserstraßen und Schienenwege mit bis zu 50 Mbit/s versorgen. Mitunter gab es Forderungen nach einem flächendeckenden 5G-Netz oder National Roaming. Diesen Wünschen ist die Bundesnetzagentur nicht nachgekommen.
Die Erfüllung der 5G-Auflagen wird für die Netzbetreiber teuer, hinzukommen die Ausgaben für Frequenzspektrum. Durch die Auktion werden Telekom, Vodafone und o2 wichtige Investitionsmittel entzogen. Auf diese Weise besteht die Gefahr, dass Deutschland aufgrund fehlender Gelder beim 5G-Ausbau hinterherhinkt.
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