Mehr Datenvolumen mit o2 Free, GigaDepot und StreamOn
Mobilfunktarife in Deutschland bieten wenig Datenvolumen im europaweiten Vergleich, dies ist eine häufige Klage deutscher Nutzer. In den letzten Monaten gab es eine positive Entwicklung auf dem Mobilfunkmarkt. Die Netzbetreiber sind mit o2 Free, GigaDepot und StreamOn gestartet. Alle Angebote wollen dem Nutzer indirekt mehr Inklusivvolumen bieten.
Im europaweiten Vergleich bekommen deutsche Nutzer nur wenig Datenvolumen bei LTE-Tarifen. Studien wie vom finnischen Beratungsunternehmen Rewheel haben mehrfach gezeigt, dass die deutschen Mobilfunktarife beim Preis-Leistungsverhältnis sogar weit abgeschlagen liegen, vergleicht man die Tarife zum Beispiel mit Frankreich, Polen oder Dänemark. So ist es nicht verwunderlich, dass sich deutsche Verbraucher über das geringe Datenvolumen bei Mobilfunktarifen hierzulande beklagen. Doch in den letzten Monaten und Wochen gab es positive Entwicklungen auf den Mobilfunkmarkt. Die neuen Angebote heißen o2 Free, GigaDepot und StreamOn.

Diese Angebote der Netzbetreiber bieten nicht zwangsläufig mehr Inklusivvolumen. Es gibt im Prinzip immer darum, ein möglichst flüssiges Surfen zu ermöglichen und die Drosselung weitgehend zu entschärfen. Indirekt steht dem Kunden dann mehr Datenvolumen zur Verfügung. Telefónica Deutschland, Vodafone und die Deutsche Telekom setzen hier auf unterschiedliche Konzepte. Das Infoportal 4G.de vergleicht o2 Free, GigaDepot und StreamOn miteinander.
o2 Free – Flüssig surfen nach der Drosselung
Im Oktober 2016 startete Telefónica Deutschland mit o2 Free. Die LTE-Tarife waren eine echte Neuheit auf dem Mobilfunkmarkt. Das erste Mal drosselt ein Netzbetreiber nicht mehr auf GPRS-Niveau, nachdem die Kunden ihr Datenvolumen verbraucht haben. Hat man bei o2 Free sein Inklusivvolumen verbraucht, kann man noch mit bis zu 1 Mbit/s surfen. Dabei nutzt man nach der Drosselung das 3G-Netz des Anbieters, was immer ein kleiner Kritikpunkt bei den neuen 4G-Tarifen war. Doch verschiedene Tests haben es bereits gezeigt, die Übertragungsrate (bis zu 1 Mbit/s) nach der Drosselung bei o2 Free reicht für die meisten Online Anwendungen aus. So lassen sich zum Beispiel problemlos Internetseiten aufrufen, auch das Versenden von Mails oder das Chatten in den Sozialen Medien funktioniert problemlos.
Mit den LTE-Tarifen o2 Free hat Telefónica Deutschland die Drosselung deutlich entschärft, wenn auch nicht abgeschafft. Dem Netzbetreiber ist natürlich bewusst, dass die Nutzer im Idealfall mit hohen Übertragungsraten surften möchten. Dies hat dazu geführt, dass man das Datenvolumen zuletzt bei den drei 4G-Tarifen erhöht hat. Die Resonanz der Kunden auf die Einführung von o2 Free war positiv. Die Presse berichtete ausführlich über das neue Angebot bei o2. Man fragte dazu bei Vodafone und Telekom nach, wann die Netzbetreiber vergleichbare Tarife einführen würden. Beide Mobilfunkanbieter äußerten sich zurückhaltend zu den neuen LTE-Tarifen von Telefónica Deutschland.
Vodafone GigaDepot – Datenvolumen in den Folgemonat mitnehmen
Ende März 2017 kündigte Vodafone dann überarbeitete RED-Tarife mit der Option GigaDepot an. Die neuen LTE-Tarife sind seit dem 11. April 2017 buchbar. Nun kann man Datenvolumen in den Folgemonat mitnehmen, was in dieser Form eine Neuheit auf dem Mobilfunkmarkt ist. Hat man zum Beispiel im April 750 MB nicht verbraucht, kann man dieses Inklusivvolumen im Mai nutzen. Bei GigaDepot verbraucht man zuerst das Volumen aus dem Vertrag, erst dann greift man auf die Reserve aus dem Vormonat zurück. Was der Kunde von seinem angesparten Datenvolumen nicht verbraucht, verfällt zur Ende des Monats. Mit GigaDepot bekommt der Kunden nicht wirklich mehr Inklusivvolumen. Man profitiert von Mehrvolumen natürlich nur, wenn man im Vormonat sparsam war. Insgesamt ist es jedoch erfreulich, dass bei Vodafone Datenvolumen zum Monatsende nicht mehr verfällt.
Der Düsseldorfer Netzbetreiber hat in den letzten Monaten verschiedene Aktionen gestartet, welche den Kunden mehr Inklusivvolumen bieten sollen. Dazu gehört GigaBoost. Nutzer eines RED-Vertrags erhielten zuletzt für einen Monat 100 GB kostenlos zum mobilen Surfen. Mehrere Kunden berichteten davon, dass sie Gratisvolumen mehrfach erhielten. Aktuell bietet Vodafone bei einer Aktion 50 Prozent mehr Inklusivvolumen, wenn man sich für einen RED-Tarif ohne Smartphone entscheidet. Dazu kann man seit heute einen LTE-Tarif mit dem GigaCube bei Vodafone buchen. Der mobile 4G-Router bietet 50 GB ab 24,99 Euro pro Monat. Kein LTE-Tarif auf dem deutschen Mobilfunkmarkt bietet aktuell so viel Inklusivvolumen wie Vodafone GigaCube
StreamOn – Musik hören und Videos schauen ohne Datenverbrauch
Anfang April 2017 kündigte die Deutsche Telekom mit StreamOn eine Revolution auf dem Mobilfunkmarkt an. Seit dem 19. April kann man die Option in vielen Magenta Mobil Tarifen kostenlos hinzubuchen. StreamOn ermöglicht Streaming von Musik und Videos ohne den Verbrauch von Datenvolumen, dies gilt jedoch nur für die Angebote der Telekom-Partner. Die Deutsche Telekom arbeitet aktuell mit 21 Partnern zusammen. Dazu gehören zum Beispiel Apple Music, Netflix und Youtube. Die Option StreamOn lässt sich ab dem 4G-Tarif Magenta Mobil M hinzubuchen. Videos werden laut Netzbetreiber in DVD-Qualität abgespielt. Kunden mit Magenta Eins haben dazu besondere Vorteile und können sich Videos in HD-Qualität anschauen.
Vor der Einführung von StreamOn wurde immer wieder die Frage diskutiert, ob die neue Option StreamOn gegen die Netzneutralität verstößt, schließlich werden hier bestimmte Anbieter bevorzugt und es wird bei diesen Diensten kein Datenvolumen verbraucht. Die Bundesnetzagentur prüft aktuell StreamOn. Experten sehen beim neuen Angebot des Netzbetreibers keinen Verstoß gegen die Netzneutralität. Bekanntlich ist Video-Streaming ein großer Datenfresser. Mit StreamOn fällt dieser Datenfresser weg, man kann sein Inklusivvolumen zum Abrufen von Internetseiten oder das Surfen in den Sozialen Medien nutzen. Das Angebot der Deutschen Telekom ist noch recht neu. Erste Kunden berichten bereits positiv über StreamOn und zeigen sich zufrieden.
Fazit 4G.de
Mit o2 Free, GigaDepot und StreamOn sind die Mobilfunktarife attraktiver geworden. Dabei sind die Ansätze der Netzbetreiber ganz unterschiedlich. Vodafone setzt darauf, dass die Kunden nicht jeden Monat ihr gesamtes Datenvolumen verbrauchen. Dank GigaDepot verfällt Inklusivvolumen nicht mehr zum Monatsende. Natürlich hat der Ansatz von Vodafone seine Schwächen. Man hat in einem Monat nur ein Mehrvolumen zur Verfügung, wenn man es sich Vormonat angespart hat. Wem das Inklusivvolumen grundsätzlich nicht reicht, profitiert nicht von der Option GigaDepot.
Ganz anders sind die Ansätze von Telefónica Deutschland und der Deutsche Telekom. Bei o2 Free steht dem Kunden praktisch eine Flatrate im Mobilfunk zur Verfügung. Tests haben es bereits gezeigt: Auch nach der Drosselung kann man mit den o2-Tarifen flüssig surfen und die meisten Online Anwendungen problemlos nutzen. Bei der Telekom wiederum versucht man mit StreamOn die großen Datenfresser zu entschärfen. Wenn Videos und Musik mehr kein Datenvolumen verbrauchen, bleiben zum Beispiel 6 GB zum Aufrufen von Interseiten, Chatten und für die sozialen Medien. Es dürfte schwierig sein auf diese Weise zum Bespiel ein Inklusivvolumen von 6 GB zu verbrauchen, solange man auf größere Downloads verzichtet. Dank StreamOn sollte für viele Telekom-Kunden eine Drosselung kein großes Thema mehr sein.
es sollte erwähnt werden das der Telekom Dienst Stream on, indirekt doch an das highspeed Volumen gekoppelt ist. Ist das reguläre Volumen aufgebraucht und man hängt in der Drossel so wird auch Stream on deaktiviert.