Markus Haas (o2): Funklöcher in Deutschland bleiben
o2-Chef Markus Haas glaubt nicht an ein flächendeckendes Mobilfunknetz in Deutschland. Auch in Zukunft würde es Funklöcher auf dem Land geben, sagte Haas in einem Interview mit der Welt am Sonntag. Es fehle in Deutschland an tausenden Antennen. Der CEO von Telefónica sprach sich dazu gegen einen vierten Netzbetreiber aus.
Besonders in ländlichen Regionen müssen sich Mobilfunknutzer immer wieder über Funklöcher ärgern. Nach der Ansicht von o2-Chef Markus Haas wird sich in Zukunft nichts daran ändern. In einem Interview mit der Welt am Sonntag sagte der CEO von Telefónica Deutschland, ein flächendeckendes Mobilfunknetz sei hierzulande nicht möglich, da ein paar tausend Antennen fehlen. Dies hänge mit einer besonderen Entwicklung in Deutschland zusammen. Vor 15 Jahren habe niemand eine Antenne in seiner in seiner Nähe gewollt und es hätte Proteste gegeben. Dieses Verhalten sei laut o2-Chef verantwortlich für die vielen Funklöcher auf dem Land, hier könne man auch nicht mehr nachbessern.
Mit den Frequenzen für 5G sei keine flächendeckende Netzabdeckung möglich, da die Reichweite zu klein sei. Der o2-Chef strebt jedoch eine fast vollständige Versorgung der Bevölkerung mit 5G an. Auch die Bitkom hatte im Juli 2018 in einer Mitteilung klargestellt, dass mit dem 4G-Nachfolger kein flächendeckendes Netz möglich sei. Der Branchenverband vertritt hier die gleiche Position wie Haas. Im Interview mit der Welt am Sonntag sprach sich der o2-Chef dazu gegen einen vierten Netzbetreiber aus. Ein viertes Netz wäre immer nur ein Teilnetz und würde Deutschland bei der Netzversorgung nicht helfen.
Telekom-Chef Höttges hält fast flächendeckendes Netz für möglich
Im August 2018 hat Telekom-Chef Timo Höttges den Zeitschriften der Funke Mediengruppe ein Interview gegeben. Auch in diesem Gespräch ging es um die Frage nach einem flächendeckenden Mobilfunknetz in Deutschland. Höttges gab zu bedenken, dass kein Land der Welt 100 Prozent Netzabdeckung bieten würde. Mit den Auflagen der Bundesnetzagentur wäre ein flächendeckendes Mobilfunknetz in Deutschland jedoch fast Realität: „Kein Land der Welt hat 100 Prozent Flächenabdeckung, aber in die Richtung wird es [dank den Auflagen] gehen.“ (Quelle: Funke Mediengruppe)
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Höttges gibt wie der o2-Chef zu bedenken, dass es viele Funklöcher aufgrund fehlender Standorte für Sendemasten gebe. Allein in Stuttgart könnte die Telekom sofort 70 Antennen aufstellen, bekomme aber keine Plätze dafür.
(Bildquelle Beitragsbild: Telefónica Deutschland)