LTE in Stadt und Land: Wo surfe ich wie schnell?
LTE bietet heute hohe Übertragungsraten. Mit bis zu 500 Mbit/s oder bis zu 300 Mbit/s surft man jedoch nur in den großen Städten. Auf dem Land sind mit 4G deutlich geringere Geschwindigkeiten die Realität. Die deutschen Netzbetreiber bieten in Stadt und Land ganz unterschiedliche mobile Geschwindigkeiten. Wo surfe ich wie schnell?
Die deutschen Netzbetreiber bieten bei ihren heutigen Tarifen LTE Max. Mobilfunk-Nutzer surfen auf diese Weise immer mit der höchsten Übertragungsrate, welche am Ort ausgebaut ist. Vodafone ermöglicht heute mobile Geschwindigkeiten von bis zu 500 Mbit/s. Bei der Deutschen Telekom sind es bis zu 300 Mbit/s und Telefónica Deutschland verspricht bis zu 225 Mbit/s. Doch wo surft man mit LTE Advanced in Deutschland? Vodafone hat aktuell 10 Städte mit bis zu 500 Mbit/s ausgebaut. Hierzu gehören Stuttgart, Düsseldorf, Dresden, Dortmund, Mannheim, Erfurt, Coswig, Cottbus, Moers und Remscheid. Bis Ende 2017 sollen es 30 Städte werden. Im Regelfall versorgen die Netzbetreiber keine ganzen Städte mit LTE Advanced.

Vodafone, Deutsche Telekom und o2 bauen vor allem Stadtzentren, Flughäfen und Bahnhöfe mit LTE-A aus. Die lukrativen Großstädte werden bevorzugt und flächendeckender mit schnellen Mobilfunkstandards ausgebaut. In Stadtteilen ohne LTE Advanced surft man besonders bei der Telekom und Vodafone häufig mit bis zu 150 Mbit/s, hierbei handelt es sich um LTE der Kategorie 4. Zahlreiche Smartphones auf dem Markt unterstützen heute diese Geschwindigkeit. Auf dem Land sieht es wiederum ganz anders aus. In ländlichen Regionen sind bei allen drei Netzbetreiber nur Übertragungsraten von bis zu 50 Mbit/s möglich.
Dies liegt dran, dass auf dem Land das Frequenzspektrum mit 800-MHz (Digitale Dividende I) zum Einsatz kommt. Ein Sendemast mit 800-MHz kann einen Umkreis von 10 Kilometer mit Mobilfunk versorgen. Die Netzbetreiber bauen auf diese Weise das Land kostengünstig mit LTE aus, dafür sind nur besagte bis zu 50 Mbit/s möglich. Ein Ausbau der ländlichen Regionen durch Telekom, Vodafone und o2 mit schnelleren Mobilfunk ist aktuell nicht in Planung.
Mobilfunkdiscounter ermöglichen mit LTE bis zu 50 Mbit/s
Die Discounter ermöglichen bei LTE-Tarifen wiederum nur bis zu 50 Mbit/s, unabhängig davon ob man nun in Stadt oder Land surft. Es gibt Ausnahmen wie Smartmobil. Hier kann man für einen Aufpreis oder im Rahmen einer Aktion mit bis zu 225 Mbit/s im o2-Netz surfen. Doch solche Tarife sind bei den Mobilfunkdiscountern nicht der Regelfall. Viel häufiger surft man mit bis zu 21,1 Mbit/s oder bis zu 14,4 Mbit/s bei den Discountern. Hier handelt es sich trotz der geringen Übertragungsrate um 4G-Tarife. Man surft sozusagen mit angezogener Handbremse im LTE-Netz.
Vergleichen Sie hier die LTE- und 5G-Verfügbarkeit jeder beliebigen Adresse in ganz Deutschland.
Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Grundsätzlich muss man die „bis zu“ Übertragungsraten im Mobilfunk kritisch betrachten. Welche Geschwindigkeit beim Kunden ankommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hier spielt es zum Beispiel eine Rolle wie weit sich der Mobilfunknutzer von der Basisstation befindet oder wie viele Nutzer sich in der Funkzelle befinden. Dazu spielt auch die Hardware eine entscheidende Rolle. Nicht jeder hat und will ein Smartphone, welches bis zu 500 Mbit/s unterstützt.
Das Versprechen LTE Max kritisch prüfen
Wenn Sie bei den 4G-Tarifen von Telekom, Vodafone oder o2 etwas von LTE Max lesen, ist es sinnvoll zu prüfen, ob Sie von dem Versprechen der Netzbetreiber profitiert. Leben Sie zum Beispiel auf dem Land und nutzen Sie dort vor allem Ihr Smartphone, profitieren Sie nicht von bis zu 500 Mbit/s im Vodafone-Netz. Haben Sie dazu ein älteres 4G-Handy, surfen Sie selbst in den gut ausgebauten Großstädten nicht mit LTE Advanced. Hier kann es mitunter auch reichen, sich für einen 4G-Tarif der Discounter zu entscheiden oder im 3G-Netz mit bis zu 42,2 Mbit/s (HSPA+) zu surfen.
Bei 10 MHz LTE 800 (Band 20) sind aber eigentlich 75 Mbit/s drin?