LTE-Tarife mit weniger Leistung: Mobilfunk-Discounter in der Krise?
Verschiedene Mobilfunk-Discounter haben in den letzten Monaten ihre LTE-Tarife angepasst. Doch die Tarifportfolios wurden nicht attraktiver, vielmehr haben die Discounter 4G-Tarife mit großen Datenvolumen oder hohen Übertragungsraten gestrichen. Befinden sich die Mobilfunk-Discounter zunehmend in der Krise?
Vor wenigen Tagen überarbeitete Smartmobil seine 4G-Tarife. Der Tarif LTE Pro bietet nach der Umstellung nur noch bis zu 50 Mbit/s statt bis zu 225 Mbit/s im o2-Netz. Die monatliche Grundgebühr blieb nach der Tarifumstellung weitgehend identisch. Die Kunden zahlen also den gleich Preis für eine geringere Surfgeschwindigkeit. Im März 2018 hatte der Mobilfunkdiscounter simply die Übertragungsrate bei zwei LTE-Tarifen von bis zu 50 Mbit/s auf bis zu 21,1 Mbit/s angepasst. Der beliebte Aktionstarif LTE 10000 mit 15 GB und bis zu 225 Mbit/s wurden gestrichen. Der größte Tarif des Discounters bietet aktuell 8 GB und bis zu 50 Mbit/s im o2-Netz.
Schaut man sich diese aktuellen Tarifanpassungen an, stellt sich die Frage, ob die Mobilfunk-Discounter nicht zunehmend in die Krise geraten. Innovative Produkte im Mobilfunk kamen in der Vergangenheit nur von den Netzbetreibern. Dazu gehören in jüngster Vergangenheit StreamOn und Vodafone Pass. Auch wenn man den Zero Rating Angeboten kritisch entgegensteht, darf man nicht übersehen, besonders StreamOn kommt bei den Kunden der Telekom sehr gut an. Der Bonner Netzbetreiber meldet vor wenigen Tagen, bereits 1,1 Millionen Kunden würden das Zero Rating Angebot nutzen.
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Auch die kürzlich vorgestellten unlimitierten Datenflats Magenta Mobil XL und Vodafone RED XL sorgten für viel Aufsehen. Die Tarife mit einer monatlichen Grundgebühr von 80 Euro sind natürlich nicht für jeden Nutzer interessant.
Mobilfunk-Discounter streichen immer mehr attraktive LTE-Tarife
Die Mobilfunkdiscounter setzen auf die Nutzer, die nach einem günstigen LTE-Tarif suchen. In der Vergangenheit standen auch einige interessante 4G-Tarife zur Auswahl, die sich aus der Masse hervorhoben. Dazu gehörten Tarife mit besonders viel Datenvolumen oder eine hohen Übertragungsrate mit LTE Advanced. Gerade diese Tarife streichen die Mobilfunk-Discounter bei ihren Tarifanpassungen. Zurück bleibt eine Vielzahl von Anbietern (besonders im o2-Netz) mit recht ähnlichen 4G-Tarifen.
In den letzten Monaten fehlt es weitgehend an attraktiven Angeboten der Discounter. In dieser Woche berichteten die Medien über die Tarifanpassung von Blau. Der Mobilfunk-Discounter bietet aktuell einen 4G-Tarif mit 3 GB und Allnet-Flat für 9,99 Euro monatlich mit bis zu 21,6 Mbit/s. Doch ein echtes Tarif-Schnäppchen ist dies nicht. Einen solchen Tarif zu den gleichen Konditionen findet man seit Wochen bei DeutschlandSIM oder winSIM. Einen fast identischen 4G-Tarif gibt es bei sim.de.
Die Mobilfunk-Discounter bieten ohne Zweifel günstige LTE-Tarife, die jedoch austauschbar scheinen. Beim Preis können die Netzbetreiber da nicht mithalten. Die großen Anbieter setzen mit innovativen Produkten wie StreamOn, Vodafone Pass oder unlimitierten Datenflats dagegen. Bei den Tarifen bietet man immer höhere Übertragungsraten und Datenvolumen. Viele Nutzer sind bereit für attraktive Mobilfunkprodukte mehr Geld auszugeben, dies könnte den Mobilfunk-Discounter mittelfristig zum Verhängnis werden.
(Bildquelle Beitragsbild: istockphoto.com, Nata-Lia)