LTE-Studie: Datenvolumen in Deutschland teuer
Der finnische Telekommunikationsberater Rewheel hat erneut die LTE-Tarife in Europa verglichen. Wiederum ging es um die Frage, wie viel Datenvolumen man im jeweiligen Land für 35 Euro bekommt. Auch in dieser Studie liegt Deutschland im europäischen Vergleich hinten. Für eine Allnet-Flat (35 Euro) bekommt man hierzulande 4 GB.
Rewheel vergleicht regelmäßig die LTE-Tarife in Europa. Dabei geht es bei der Studie von April 2016 erneut um die gleiche Fragestellung: Viele Datenvolumen bekommt ein Nutzer für eine Allnet-Flat (35 Euro monatliche Grundgebühr oder weniger) im jeweiligen europäischen Land. Das Beratungsunternehmen vergleicht die 4G-Tarife wie folgt. Im jeweiligen Land wählt man den LTE-Tarif mit dem meisten Datenvolumen für 35 Euro oder weniger aus. Es muss sich um eine unlimitierte Allnet-Flat (> 1000 Minuten und SMS) handeln. Dazu müssen die Tarife die Funktion tethering/hotspot erlauben. So definiert Rewheel die Tarife, welche in den Vergleich einfließen.
Dabei zeigt sich ein weiteres Mal, dass es bei Mobilfunkverträgen in Europa deutliche Unterschiede gibt. Während man in Frankreich für 35 Euro monatlich (oder weniger) insgesamt 50 GB an Datenvolumen bekommt, sind es in Deutschland nur 4 GB. Auch in Dänemark (40 GB) und Estland (30 GB) kommt man für 35 Euro noch gut auf seine Kosten. Noch besser sind die Nutzer in Finnland dran, dort entfällt die Drosselung im Mobilfunk. Der durchschnittliche Preis pro 1 GB in Europa beträgt laut Rewheel aktuell 2,77 Euro. Hier zeigt sich bereits, dass Datenvolumen in Deutschland im europäischen Vergleich teuer ist.
In der aktuellen Untersuchung interessiert sich das Beratungsunternehmen besonders für den deutschen Markt. So vergleicht man die Vodafone-Tarife in Deutschland und Großbritannien miteinander. Während man auf der Insel für 20 GB an Datenvolumen für 35 Euro bekommt, sind es bei deutschen Vodafone-Kunden nur 4 GB für den gleichen Preis. Auch die deutlichen Unterschiede zwischen den deutschen und französischen Mobilfunkmarkt werden thematisiert. Besonders groß sind dazu die Unterschiede zwischen Deutschland und Finnland. Während ein finnischer Nutzer im Jahr 2015 im Durchschnitt 9,7 GB pro Monat verbraucht hat, waren es hierzulande nur 0,6 GB monatlich.
20 GB kosten in Deutschland 92 Euro
Auch bei einem Preisvergleich von LTE-Tarifen mit 20 GB steht erneut der deutsche Markt im Fokus von Rewheel. Hier geht es um die Frage, was eine Allnet-Flat mit mindestens 20 GB an Datenvolumen im europäischen Vergleich kostet. In diesem Vergleich nehmen Polen, Dänemark und Frankreich die ersten drei Plätze ein. Hier liegt man monatlich unter 20 Euro. In Deutschland zahlt man bei Vodafone 92 Euro pro Monat für den besagten Tarif. Im diesem Vergleich von Rewheel liegt Deutschland (vor Zypern) auf dem vorletzten Platz in Europa. Hier muss man jedoch erwähnen, dass es eine Reihe von Ländern gibt, welche überhaupt keinen 4G-Tarif mit 20 GB anbieten und so nicht in den Vergleich einfließen.
Rewheel spricht in seiner neusten Studie davon, dass die Kunden in Deutschland seit April 2016 etwas mehr Inklusivvolumen für 35 Euro (oder weniger) erhalten. Insgesamt kommt der deutsche Mobilfunkmarkt im europäischen Vergleich nicht gut weg: „However, consumers in Germany continue to get only a fraction of the gigabyte volume consumers could buy in 4-MNO competitive markets like France, Netherlands, Poland and UK.“ (Quelle: dfmonitor.eu) Ein Problem sieht man im fehlenden Wettbewerb bei nur noch drei Netzbetreibern hierzulande. Besonders Video-Streaming oder Live TV sind mit den aktuellen Datenvolumen in Deutschland nicht möglich, heißt es abschließend von Rewheel.
Fazit 4G.de
Vergleicht man die drei Studien von Rewheel, zeigt sich, dass die deutschen Nutzer immer mehr Inklusivvolumen für 35 Euro bekommen. Dabei wächst das Volumen im Mobilfunk nur sehr langsam. Im Mai 2015 war es 1 GB für besagte 35 Euro monatlich (oder weniger) mit Allnet-Flat, im Oktober 2016 bekam man 2 GB und im April 2016 waren es 4 GB an Datenvolumen. Jubel über diese „Vervierfachung“ des Inklusivvolumens dürfte jedoch nur bei den wenigsten Nutzern aufkommen.
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Im europäischen Vergleich liegt der deutsche Mobilfunkmarkt was die Frage der Volumen betrifft weit abgeschlagen. In der Hälfte der untersuchten EU-Länder bekommt man für 35 Euro (oder weniger) mindesten 10 GB. In Deutschland sind es besagte 4 GB. Eine Besserung ist für Kunden hierzulande in naher Zukunft nicht in Sicht.