LTE-Netzabdeckung 2014: Der große 4G.de-Rückblick
Der LTE-Ausbau in Deutschland geht weiter gut voran. In den letzten 12 Monaten ist die LTE-Netzabdeckung deutschlandweit um 15 Prozent gewachsen, wie die Statistiken des Infoportal 4G.de ergeben haben. Im Januar 2014 lag die 4G-Abdeckung bei 71 Prozent, während wir im Januar 2015 eine LTE-Abdeckung von 86 Prozent in Deutschland haben. Die 3G-Netzabdeckung liegt aktuell bei 91%.
Betrachtet man die Statistiken der letzten 12 Monate im Detail, zeigt sich allerdings auch, dass der 4G-Abdeckung nicht in allen Bundesländern im deutschlandweiten Durchschnitt von 15 Prozent gewachsen ist. Wer sind die Gewinner und Verlierer bei LTE-Ausbau im Jahr 2014? Welche Flächenbundesländer konnten überdurchschnittlich wachsen und wer hinkt hinter?
Saarland und Baden-Württemberg wachsen überdurchschnittlich
Für das Jahr 2014 lässt sich ein Haupttrend erkennen. Bundesländer, welche bei der LTE-Netzabdeckung im Januar 2014 noch zurücklagen, konnten in den letzten 12 Monaten beim 4G-Ausbau ordentlich aufholen. Die Spitzenreiter des letzten Jahres sind im letzten Jahr bei der Abdeckung geringfügiger gewachsen. Dieser Trend zeigt sich mit aller Deutlichkeit beim Saarland (+ 31%) und Baden-Württemberg (+ 26%). Lange Zeit hatte das Saarland die schlechteste 4G-Abdeckung in ganz Deutschland. Im Januar 2015 könnte man das erste Mal an seinem Nachbar Baden-Württemberg vorbeiziehen und dieses Bundesland auf den letzte Platz verweisen.
Bundesland | LTE-Abdeckung Januar 2014 | LTE-Abdeckung Januar 2015 | Wachstum (zwölf Monate) |
Saarland | 43% | 74% | +31 |
Baden-Württemberg | 47% | 73% | +26 |
Nordrhein-Westfalen | 68% | 91% | +23 |
Niedersachsen | 68% | 89% | +21 |
Hessen | 65% | 86% | +21 |
Brandenburg | 60% | 81% | +21 |
Rheinland-Pfalz | 63% | 82% | +19 |
Schleswig-Holstein | 74% | 92% | +18 |
Mecklenburg-Vorpommern | 56% | 74% | +18 |
Bayern | 69% | 86% | +17 |
Sachsen-Anhalt | 76% | 90% | +14 |
Thüringen | 77% | 90% | +13 |
Sachsen | 80% | 89% | +9 |
Berlin | 93% | 98% | +5 |
Hamburg | 94% | 98% | +4 |
Bremen | 97% | 100% | +3 |
Problematisch ist hingegen die LTE-Netzabdeckung in Mecklenburg-Vorpommern. Zwar ist man dort in den letzten 12 Monaten mit 18% überdurchschnittlich gewachsen, konnte jedoch nicht so stark zulegen und ist aktuell nur bei 74%. Die Statistiken von 4G.de zeigen, dass die 4G-Abdeckung von Mecklenburg-Vorpommern besonders zwischen April und September 2014 kaum gewachsen ist. Seit Oktober 2014 kann man dann wieder höhere Wachstumsraten in diesem Bundeland beobachten.
LTE-Netzabdeckung 2014: NRW Top und Sachsen Flop
Einer der großen Gewinner des Jahres 2014 ist Nordrhein-Westfalen. Das Bundesland lag im Januar bei der LTE-Netzabdeckung im Mittelfeld. Dank einem ordentlichen Wachstum von 23% in den letzten 12 Monaten gehört man heute zu den Flächenbundesländern mit dem besten LTE-Netz in Deutschland. Nur Schleswig-Holstein hat mit 92 Prozent eine bessere 4G-Abdeckung. Aktuell gibt es in Deutschland vier Länder mit einem LTE-Netz von 90 Prozent und mehr. Dazu gehören neben den besagten Flächenbundesländern noch Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Die beiden neuen Bundesländer gehören, betrachtet über die letzten 12 Monate, zu den kleinen Verlierern des Ausbaus, wuchsen diese doch leicht unter dem Durchschnitt. Schlecht beim 4G-Ausbau 2014 schnitt Sachsen ab. Im Januar 2014 war man noch das Bundesland mit der besten LTE-Netzabdeckung in Deutschland. In den letzten 12 Monaten wuchs man jedoch nur um 9 Prozent und liegt damit deutlich unter dem deutschlandweiten Trend von 15 Prozent. Das niedrigste 4G-Wachstum im Jahr 2014 hatten die drei Stadtstaaten. Dies ist jedoch nicht verwunderlich, schließlich lag dort die LTE-Abdeckung bereits im Januar 2014 teilweise deutlich über 90 Prozent. In Bremen kann man sich über eine LTE-Netzabdeckung von 100 Prozent freuen.
Fazit 4G.de
Die 4G-Abdeckung hat in Deutschland mittlerweile 86% erreicht, dies ist beachtlich und liegt schon nah auf dem Niveau der 3G-Abdeckung von 91%. Im Jahr 2015 wird LTE sicherlich deutschlandweit die Marke von 90 Prozent durchbrechen.
In den letzten 12 Monaten konnten viele Bundesländern beim LTE-Ausbau ordentlich aufholen. Dies führt dazu, dass die Unterschiede bei der LTE-Netzabdeckung in den Bundesländern nicht mehr so groß sind. Im Januar 2014 lag der Unterschied zwischen bester (Sachsen mit 80%) und schlechtester Abdeckung (Saarland mit 43%) noch bei 37%. Heute sind es nur noch 19% zwischen Schleswig-Holstein (92%) und Baden-Württemberg (73%). Dieser Trend wird sich im Jahr 2015 verstärken.
Liebe Leser von 4G.de,
man stellt uns häufig diese Frage: Wann wird an meinem Wohnort LTE ausgebaut? Es ist dabei schwierig, Auskunft zu einzelnen Orten und Adressen zu geben, da sich die Netzbetreiber beim LTE-Ausbau ungern in die Karten sehen lassen.
Doch die Problematik bei fehlendem LTE am eigenen Wohnort liegt wo anders. Die deutschen Netzbetreiber haben sich verpflichtet, die Weißen Flecken in Deutschland mit 4G zu schließen. Diese Verpflichtung galt schon als erfüllt, wenn in einem Bundesland 90 Prozent der Weißen Flecken geschlossen wurden. Wer heute ohne LTE in einem unterversorgten Gebiet lebt, zählt wahrscheinlich zu diesen fehlenden 10 Prozent.
Wir haben diese Problematik bereits in einem extra Artikel ausführlich beleuchtet:
https://www.4g.de/news/der-unvollendete-lte-ausbau-auf-dem-land-eine-kritische-bilanz-10245/
Schöne Grüße
vom 4G.de-Team
Hallo,
mir geht es nicht darum wann welcher Anbieter wo ausbaut, sondern um den Punkt der Grenzlinie. Es gab da mal einen Artikel über Frequenzen im Mobilfunk, die die Nachbarn stören könnten, ich glaube 2010. Ist das nun behoben? Oder müssen wir uns darauf einstellen, das es 4G (auch nach der Vergabe der 700Mhz Frequenzen) in der Grenzregion nicht gibt?
Wen soll ich sonst Fragen, außer einem Portal die sich mit LTE beschäftigen?
MfG
Hartmut Blumrich
Hallo Hartmut,
ich habe mich ein wenig zum Thema LTE in Grenzgebieten schlau gemacht. Laut einer Verordnung der EU sollten die Frequenzen mit 800-MHz ab dem 01.01.2013 nur noch für Mobilfunk genutzt werden. Nach diesem Zeitpunkt habe einige Länder eine weitere Nutzung von 800-MHz aus „außergewöhnlichen Umständen“ (Rundfunk, Militär) beantragt. Genehmigt wurden diese Anträge für: Spanien, Zypern, Litauen, Ungarn, Malta, Österreich, Polen, Rumänien und Finnland. Aber auch Griechenland, Lettland, Tschechische Republik, Belgien und Estland waren im Verzug. Details zu diesem Thema gibt es auch hier.
http://europa.eu/rapid/press-release_IP-13-726_de.htm
Für Tschechien sollte eine Sonderregelung Ende 2013 enden. Für Polen galt eine besondere Regelung bis Mitte 2014. Warum sich in diesen Grenzregionen nichts tut, ist unklar. Möglicherweise wurden die Sonderregelung verlängert oder die Ländern geben die 800-MHz-Frequenzen in den Grenzregionen einfach nicht frei.
Schöne Grüße
vom 4G.de-Team
Hallo Marius,
danke für die ausführliche Antwort. Der Fortschritt bleibt auf der Strecke, wie bei uns die B178 !
Also abwarten und Tee (Bier) trinken.
MfG Hartmut
Ist dieses Jahr 2015 mit einer 4G Abdeckung an meinem Wohnsitz in 36110 Schlitz Bergweg 12 zu rechnen.
Hallo,
warum wird an den Grenzen zu Tschechien und Polen nicht ausgebaut (Oberlausitz) ?
Wer blockiert den Fortschritt ?
Wir im Tal der Ahnungslosen sind es ja gewohnt.
MfG
Hallo
Warum wird in 67435 Neustadt – Stadtteil Geinsheim – kein Mast gestellt?
Wer blockiert den Fortschritt?
Geinsheim liegt in einer Mulde
Gruß
Mayer