LTE-Ausbau: Kartellamt prüft Zusammenarbeit von Telekom und Vodafone

Im Februar 2020 haben Deutsche Telekom und Vodafone eine Kooperation beim LTE-Ausbau beschlossen. Gemeinsam wollen die Netzbetreiber die 4G-Versorgung an 4000 ausgewählten Antennenstandorten verbessern. Diese Zusammenarbeit ruft nun das Bundeskartellamt auf den Plan. 1&1 Drillisch und o2 könnten benachteiligt werden.

Telekom und Vodafone verkündeten im Februar 2020 eine Zusammenarbeit beim LTE-Ausbau. Die Netzbetreiber wollten im Verlauf des Jahres die 4G-Versorgung an 4000 ausgewählten Standorten verbessern. Bei der Kooperation geht es um die Schließung von „Grauen Flecken“. Hiermit bezeichnet man einen Standort, wo nur ein Netzbetreiber eine 4G-Abdeckung bietet. Die beiden Anbieter wollen jeweils 2000 Antennenstandorte ausbauen. Nach dem Abschluss des Projekts sind die 4000 Standorte mit 4G von Telekom und Vodafone versorgt sein. Der Ausbau erfolgt in ländlichen Regionen und entlang von Verkehrswegen. Es geht um eine bessere Abdeckung in der Fläche.

Im Februar 2020 unterzeichneten die Netzbetreiber die Zusammenarbeit (Bildquelle: Vodafone)

Telefónica Deutschland und 1&1 Drillisch sind nicht an der Kooperation beteiligt. Das Bundeskartellamt bemängelt diesen Umstand und prüft die Zusammenarbeit der beiden Netzbetreiber. Das Handelsblatt zitiert Andreas Mundt, den Präsidenten der Behörde: „Das Bundeskartellamt begrüßt grundsätzlich Kooperationen zur Verbesserung der Netzabdeckung, sofern sie der Erzielung von Verbrauchervorteilen dienen, dafür erforderlich sind und den Wettbewerb nicht ausschalten.“ (Quelle: Handelsblatt).

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Und weiter heißt es: „Sollte sich eine solche gegenseitige Bevorzugung von Telekom und Vodafone abschottend auswirken und wettbewerbliche Vorstöße der anderen Anbieter erschweren, ist mittel- und langfristig eine verminderte Wettbewerbsintensität zu befürchten, die wiederum zu Nachteilen für die Verbraucher führt.“ (Quelle: Handelsblatt) Hier zeigt sich der Knackpunkt. Das Bundeskartellamt befürchtet einen Nachteil von o2 und 1&1 Drillisch durch einen Ausschluss.

Politik fordert immer wieder eine Kooperation der Netzbetreiber

In der Vergangenheit hat die Politik immer wieder eine Zusammenarbeit der Netzbetreiber gefordert, um die LTE-Netzabdeckung besonders in der Fläche zu verbessern. Nun droht das Bundeskartellamt eben eine solche Kooperation zu stoppen.  Nach den Informationen des Handelsblatts befindet sich die Behörde in Kontakt mit Telekom und Vodafone, sowie o2 und 1&1 Drillisch. Wie die Entscheidung der Behörde ausfällt, ist aktuell nicht abzusehen.

Die Deutsche Telekom wollte sich gegenüber dem Handelsblatt zu diesem Thema nicht äußern. Vodafone verwies darauf, dass man Kooperationen mit weiteren Partnern offen gegenüber steht. Der Düsseldorfer Netzbetreiber führt aktuell intensive Gespräche mit Telefónica Deutschland zwecks einer Zusammenarbeit.

(Bildquelle Beitragsbild: ©Zarathustra – stock.adobe.com)

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