LTE als DSL-Ersatz auf dem Land – Die vergessenen Kunden
LTE wird für Mobilfunkkunden immer attraktiver. Die Telekom startete im April mit StreamOn. Die Option ermöglicht Streaming von Musik und Videos ohne Datenverbrauch. Seit Ende des Monats April bietet Vodafone den GigaCube mit einem 4G-Tarif mit 50 GB an. Bei LTE als Festnetz-Ersatz auf dem Land gab es hingegen lange keine neuen Tarife.
Die Deutsche Telekom und Vodafone starteten im April mit attraktiven Mobilfunkprodukten. Seit dem 19. April kann man bei vielen Magenta Mobil Tarifen der Telekom die Option StreamOn hinzubuchen. Die kostenlose Option ermöglicht Streaming von Musik und Videos ohne Verbrauch des Inklusivvolumens, solange man Angebote der Kooperationspartner (z.B. Youtube, Netflix, Apple Music) der Telekom nutzt. Vodafone vermarktet wiederum seit Ende April den GigaCube mit passendem LTE-Tarif. Ab 24,99 Euro pro Monat gibt es einen 4G-Tarif mit 50 GB und bis zu 150 Mbit/s. Der Huawei-Router GigaCube lässt sich deutschlandweit nutzen.
Wer auf 4G als Festnetzersatz angewiesen ist, verfolgt die aktuelle Entwicklung im Mobilfunk sicherlich mit Kopfschütteln. Lange Zeit hieß es von den Netzbetreibern, dass mehr als 30 GB für Tarife als DSL-Ersatz nicht möglich sind. Schaut man sich die aktuellen Angebot als Festnetzersatz bei den Netzbetreibern an, zeigt sich folgendes Bild: Vodafone bietet weiterhin LTE Zuhause als DSL-Ersatz an. Bei diesen Tarifen wurde schon lange nicht nachgebessert. Die Tarifvariante L mit 30 GB (bis zu 50 Mbit/s) kostet ab dem 13. Monat 54,99 Euro, der Aktionspreis von 19,99 Euro monatlich gilt nur 12. Monate. Selbst für die kleinste Variante LTE Zuhause S mit 10 GB und bis zu 7,2 Mbit/s werden ab dem 13. Monat 29,99 Euro fällig. Dies ist eine vergleichbare monatliche Grundgebühr wie beim GigaCube mit 50 GB.
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Wie sieht es aktuell bei der Deutschen Telekom mit LTE als DSL-Ersatz aus? Call & Surf Comfort via Funk wird nicht mehr aktiv beworben. Der Festnetzersatz lässt sich auf Wunsch jedoch weiterhin buchen. Die monatliche Grundgebühr bei diesen Tarifen liegt zwischen 34,95 Euro und 49,95 Euro. Es gibt maximal ein Datenvolumen von 30 GB. Nun hat Magenta Zuhause Hybrid den Festnetzersatz Call & Surf Comfort via Funk seit März 2015 abgelöst. Die Hybrid-Tarife der Deutschen Telekom sind ungedrosselt und damit ein vollfertiger DSL-Ersatz. Doch auf dem Land kann nicht jeder Kunde Magenta Zuhause Hybrid der Telekom nutzen. Dazu vermarktet der Netzbetreiber die Hybrid-Tarife nicht mehr sehr aktiv. Das Fachportal Golem.de hatte im März 2017 davon berichtet, dass die Deutsche Telekom der hohe Datenverbrauch über LTE beim DSL-Ersatz offenbar stört. Bei StreamOn hat man solche Bedenken offenbar nicht.
Fazit 4G.de
Telekom und Vodafone behandeln Kunden mit LTE als DSL-Ersatz auf dem Land schon längere Zeit stiefmütterlich. Immer wieder hieß es von den Netzbetreibern, dass höhere Datenvolumen als 30 GB über Mobilfunk als Shared Medium nicht möglich sind. Nun zeigt Vodafone, dass es mit dem GigaCube und 50 GB doch geht. Den Tarif gibt es sogar als Flex-Variante, man hat zwar einen Vertrag mit 24 Monaten, zahlt jedoch nur im Monat der Nutzung. Bei LTE Zuhause gibt es eine solche Option nicht. Selbst die Forderung von Kunden mit DSL-Ersatz nicht verbrauchtes Datenvolumen in den Folgemonat mitzunehmen, wurde von den Netzbetreibern als nicht realisierbar bezeichnet. Nun gibt es bei Vodafone das GigaDepot, bei den Smartphone-Tarifen RED kann man Datenvolumen in den Folgemonat mitnehmen.
Bei der Deutschen Telekom wiederum ermöglicht StreamOn bei den Smartphone-Tarifen das Streaming von Musik und Videos ohne Verbrauch von Inklusivvolumen. Jeder der LTE als DSL-Ersatz nutzt oder nutzen muss, wird öfters auf das Betrachten von Youtube-Videos verzichten, um Datenvolumen zu sparen. Vor diesem Hintergrund dürften viele Menschen auf dem Land die Einführung von GigaCube, GigaDepot und StreamOn mit Kopfschütteln betrachten. Es bleibt nur das Warten und Hoffen auf neue Tarife mit LTE als DSL-Ersatz.
Ist wieder einmal bezeichnend. Und die Politik schaut zu.
Armes Deutschland. Es gilt schon lange bei Kommunikationsdiensten als Entwicklungsland. In der Stadt wird geklotzt aber das Land fällt hinten runter. Richtige 2-Klassengesellschaft. Nur das Notwendigste machen um die Forderungen der Politik nach dem Verkauf der Frequenzen, dann aber Schluss.
Die Regulierungsbehörde ist doch auch ein lahmer Haufen und kuscht vor den Anbietern.