LTE Advanced Pro: Telekom schafft in Berlin 1,2 Gbit/s

Die Deutsche Telekom und Huawei haben mit LTE Advanced Pro im Live-Betrieb in Berlin 1,2 Gbit/s geschafft.  Die Übertragungsrate gelang mit einem Technikmix von vier Sende- und Empfangskanälen (4×4 MIMO) und einer Bündelung von fünf Trägerfrequenzen. Der Netzbetreiber sieht sein Mobilfunknetz bereit für das Gigabit-Zeitalter.

In Berlin schaffte die Deutsche Telekom in Kooperation mit Huawei im Mobilfunk 1,2 Gbit/s. Bei der hohen Übertragungsrate handelt es sich um das sogenannte LTE Advanced Pro. Dieser Namen etabliert sich zunehmend für die 4.5G-Technologie. Auch bei Swisscom wählt man diese Bezeichnung für mobile Übertragungsraten im Gigabit-Bereich. Die Telekom erreichte diese hohe Surfgeschwindigkeit mit einem Technikmix von vier Sende- und Empfangskanälen (4×4 MIMO) und einer Bündelung von fünf Trägerfrequenzen. MIMO steht für Multiple Input Multiple Output und ist ein Verfahren zur Nutzung mehrerer Sende- und Empfangsantennen. Weiterhin bündelte die Telekom für LTE Advanced Pro fünf Trägerfrequenzen. Über eine solche Bündelung (LTE Carrier Aggregation) können bei ausreichendem Funkspektrum sehr hohe Übertragungsraten erreicht werden.

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Die Telekom testet mit Huawei LTE Advanced Pro (Bildquelle: Deutsche Telekom)

In Berlin kamen 800-MHz (10-MHz), 1800-MHz und 2600-MHz (jeweils 20-MHz) wie auch 3500-MHz (2 x 20 MHz) zum Einsatz. Dabei ist die Nutzung von 3500-MHz für LTE Advanced Pro besonders bemerkenswert. Hierbei handelt es sich um eine Frequenz, welche ursprünglich für WiMax vorgesehen war. Die Technologie (einst ein Konkurrent für 4G) konnte sich in Deutschland und auch weltweit jedoch nicht durchsetzen. Bereits Ericsson und der französische Netzbetreiber Orange haben 3500-MHz im Dezember 2014 für LTE umgewidmet. Dies könnte nun auch durch die Telekom erfolgen.

Telekom-Netz bereit für Gigabit-Zeitalter

Die Deutsche Telekom betont, dass man mit LTE Advanced Pro für das Gigabit-Zeitalter bereit sei. In Zukunft würden Kunden auch im Mobilfunk höhere Übertragungsraten nachfragen. Dies sei etwa der Fall, wenn man hochauflösende Videos oder Live-Streams auf dem Smartphone schauen wolle. Auch sehr detailreiche Spiele auf dem Handy würden hohe Surfgeschwindigkeiten wie mit LTE Advanced Pro benötigen. Bereits Anfang 2016 könnte es in ersten Großstädten mobile Übertragungsraten von bis zu 1 Gbit/s geben.

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Hier stellt sich jedoch auch die Frage, ob die Netzbetreiber den Kunden in Zukunft ausreichend Datenvolumen zur Verfügung stellen. Video-Streaming in hoher Auflösung, wie von der Telekom als Beispiel genannt, ist ein echter Datenfresser. Doch der Netzbetreiber scheint hierfür schon langsam die Weichen zu stellen. Auf der CeBIT 2016 stellte die Telekom mit Magenta Premium XL den ersten 4G-Tarif in Deutschland ohne Datenbegrenzung vor. Dazu gibt es die DayFlat. Hier kann man für 4,95 Euro (Smartphone-Tarife) bzw. 9,95 Euro (Datentarife) 24 Stunden unbegrenzt surfen.

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