Kein 5G-Netz von 1&1 Drillisch?

1&1 Drillisch beteiligte sich 2019 an der Frequenzauktion. Nach der Fusion von o2 und E-Plus sollte wieder ein vierter Netzbetreiber in Deutschland entstehen. Aktuell gibt es Zweifel, ob es ein viertes Netz geben wird. 1&1 Drillisch und die Netzbetreiber verhandeln seit Monaten wegen National Roaming,  was eine Voraussetzung für den 5G-Ausbau ist.

Mitte 2019 sorgte die 5G-Frequenzauktion für viel Aufsehen. Die Versteigerung zog sich nicht nur ungewöhnlich lange hin, sondern hatte auch vier Bieter. Nach der Auktion war klar, in Deutschland würde nach der Fusion von o2 und E-Plus ein vierter Netzbetreiber entstehen und den Mobilfunkmarkt beleben. 1&1 Drillisch kündigte an, mit einem eigenen 5G-Netz zu starten. Aktuell werden immer mehr Zweifel laut, ob ein viertes Mobilfunknetz hierzulande entsteht.

5G-Netz
Kein 5G-Netz von 1&1 Drillisch (Bildquelle: © iaremenko – stock.adobe.com)

Damit 1&1 Drillisch ein eigenes Netz aufbauen kann, ist ein Abkommen zum National Roaming notwendig. Doch hier hapert es. Die Verhandlungen mit der Deutschen Telekom und Vodafone stocken seit Monaten. Man schiebt sich gegenseitig die Schuld an den gescheiterten Gesprächen zu. 1&1 Drillisch hat kürzlich die Bundesnetzagentur als Vermittler angerufen. Ob auf diese Weise Bewegung in die Gespräche kommt, wird sich zeigen.

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Ralph Dommermuth (CEO von United Internet) hat klargestellt, ohne ein Abkommen zu National Roaming wird es kein 5G-Netz geben. Zuletzt haben Deutsche Telekom und o2 den Verdacht geäußert, ob 1&1 Drillisch überhaupt ein 5G-Netz aufbauen möchte. Aktuell hat man den 4G-Nachfolger nur in Montabaur und Karlsruhe ausgebaut, es gibt nicht einmal ein 5G-Testnetz.

Möchte 1&1 Drillisch nur einen Zugang zu den Mobilfunknetzen?

Die Deutsche Telekom hat Zweifel an den Ausbauplänen von Dommermuth geäußert. Es entstehe vielmehr der Eindruck, als wolle sich man sich über National Roaming einen regulierten Zugang zu den bestehenden Mobilfunknetzen erzwingen. Nach einem Bericht von Golem.de kritisiert auch o2 das Vorgehen von 1&1 Drillisch. Christoph Heil, Aufsichtsrat von Telefónica Deutschland, bemängelt, dass der vierte Teilnehmer bei der Auktion nur die Kosten in die Höhe getrieben hätte. Von einem Netzausbau sei aktuell nichts zu sehen.

Wird es also kein viertes Mobilfunknetz in Deutschland geben? Die Lage ist kompliziert für 1&1 Drillisch. Laut Golem.de sind die Frequenzen an Versorgungsverpflichtungen gebunden. Sollte kein Netzausbau erfolgen, müsste man die versteigerten Frequenzen übertragen oder überlassen.


5G-Tarife


Ohne eigenes Netz bleibt 1&1 Drillisch ein Reseller. Aktuell kann man zumindest zwei 5G-Tarife im Netz von Telefónica Deutschland vermarkten. Das Angebot bei 1&1 ist günstiger als direkt bei o2.

(Bildquelle Beitragsbild: United Internet)

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