IfKom kritisiert Versteigerung (Digitale Dividende II)
Im zweiten Quartal 2015 findet die Versteigerung der 700-MHz-Frequenzen (Digitale Dividende II) statt. Die Bundesregierung verspricht sich viel von der Auktion und möchte die Einnahmen in den Breitbandausbau investieren. Doch die Ingenieure für Kommunikation (IfKom) sehen dies kritisch und sprechen davon, dass die Frequenzversteigerung den Breitbandausbau in Deutschland nur bedingt fördern wird. Dabei kritisiert man gleich mehrere Punkte. So gehen die Ingenieure davon aus, dass die Einnahmen aus der kommenden Auktion nicht ausreichen, um wichtige Impulse beim Breitbandausbau zu setzen. Bundesminister Dobrindt erwartet Milliarden-Einnahmen im einstelligen Bereich aus der Versteigerung der Digitalen Dividende II, möchte dabei jedoch keinen genauen Betrag nennen.
Dieser Betrag wäre eher ein Tropfen auf den heißen Stein. Die IfKom spricht für den ländlichen Breitbandausbau von eine Finanzierungslücke im zweistelligen Milliarden-Bereich. Glaubt man der Opposition im Bundestag, könnte sich Dobrindts Prognose zu den Einnahmen als noch zu optimistisch herausstellen. Immerhin muss der Minister die Erträge der Digitalen Dividende II noch mit den Bundesländern teilen, am Ende könnte am Abzug aller Kosten weniger als 1 Mrd. übrigbleiben. Sollte die Opposition hier recht behalten, würde dies eine enorme Finanzierungslücke bedeuten und wäre ein Rückschlag für den ländlichen Breitbandausbau.
Glasfaser statt Internet über Funk
Die IfKom kritisiert jedoch nicht nur die Höhe der möglichen Einnahmen. Man geht auch davon aus, dass die 700-MHz-Frequenzen in naher Zukunft eine wichtige Rolle beim LTE-Ausbau auf dem Land spielen werden. Dies liegt einfach daran, dass die Umstellung von DVB-T auf den neuen Standard DVB-T2 erst 2017 geschieht. Erst dann können die Netzbetreiber die LTE-Frequenzen mit 700-MHz (Digitale Dividende II) nutzen, die bereits dieses Jahr versteigert werden. Ob man so noch die Ziele der Bundesregierung erreicht? Im Jahr 2018 möchte man seinen Bürgern bereits flächendeckenden mindestens 50 Mbit/s bieten, was man über einen Technologie-Mix erreichen will. In ländlichen Regionen setzt man vor allem auf LTE, um das besagte Ziel zu erreichen.
Auch dies sieht die IfKom kritisch und spricht davon, dass eine Internetversorgung über Funk und mehr Spektrum über die Digitale Dividende II nur eine Übergangslösung sein können. Dies liege schon allein daran, man über eine Funkanbindung keine festen Übertragungsraten garantieren könne. Man müsse vielmehr auf einen flächendeckenden Glasfaserausbau in Deutschland setzen, hieran führt laut den Ingenieure für Kommunikation letztendlich kein Weg vorbei.
Guten Tag,
die Frequenzen des 700-MHz-Bandes können Sie erst dann nutzen, wenn das Ausland seine Übertragungen einstellt: so nutzen Tschechien, Österreich, Frankreich, Belgien und Luxemburg dies Frequenzen bis 2023 für das Fernsehen.
Und 50MBit im ländlichen Bereich sind technisch nicht möglich. Oder wollen Sie alle 500 Meter einen Funkmasten aufstellen?
36.000.000 DVB-T-Geräte wandern wegen diesem unausgegorenen Quatsch auf den Müll. Und statt mehr DVB-T-Programmen (derzeit 40 in Berlin) sollen es mehr werden. Wer glaubt denn das. Die Privaten verschlüsseln gegen Gebühr und damit ist das tot. Schade.
Und Geräte, die DVB-T2 können, gibt es noch gar nicht. Bis zum Schluß werden diese Ladenhüter an gutgläubige Deppen verkauft (Triple-Tuner), die in ein paar Monaten wertlos sind.
Ich wäre für eine lange Übergangszeit, damit man die Geräte weiter nutzen kann – 10 Jahre, und nicht 10 Monate, nach einem Plan, den keiner kennt oder sich niemand traut zu veröffentlichen wegen des zu erwarteten Ärgers.