Huawei: Neue US-Regierung soll Embargo lockern

Die neue US-Regierung soll das Embargo gegen Huawei lockern, so fordert es die US-Chipindustrie in einem Brief an Wirtschaftsministerin Raimondo. Die Sanktionen unter Expräsident Trump seien ohne Abstimmung mit der Branche und ohne eine klare Strategie erfolgt. Raimondo hat bisher keine eindeutige Position bezogen.

Die neue US-Regierung unter Präsident Biden soll die Sanktionen gegen Huawei lockern, so fordert es der Branchenverband SEMI der US-Chipindustrie. In einem Brief an Handels- und Wirtschaftsministerin Gina Raimondo heißt es, das Embargo sei ohne Abstimmung mit der Branche erfolgt. Weiterhin sei beim Vorgehen von Expräsident Trump keine klare politische Linie zu erkennen, wie die Nachrichtenagentur Reuters ausführt. Das Embargo sei ein „höchst ungewöhnlicher Prozess“ und schade laut SEMI-Präsident Aji Manocha letztendlich auch der US-Chipindustrie.

Werden die Sanktionen gegen Huawei gelockert (Bildquelle: 4G.de)

Manocha fordert die neue US-Administration weiterhin dazu auf, den Rückstand bei der Abarbeitung von Lizenzanträgen mit Huawei zu verringern. Die Verzögerungen bedeuten praktisch eine Ablehnung, hieß es in den Schreiben.

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Expräsident Trump hatte im August 2020 das Embargo gegen Huawei weiter verschärft. Durch das Nutzungsverbot von US-Technologie kann der Auftragsfertiger TSMC keine SoCS mehr für seinen Chipherstellern Hisilicon produzieren. Bereits im Mai 2019 hatte die frühere US-Administration den Nationalen Notstand für die Telekommunikation ausgerufen und Huawei auf Entity-Liste gesetzt. Den Netzwerkhersteller wird eine Zusammenarbeit mit der chinesischen Regierung und Spionage vorgeworfen, Beweise hierfür liegen bis heute nicht vor.

Position von Raimondo gegenüber Huawei unklar

Wirtschaftsministerin Raimondo hat bisher keine klare Position gegenüber dem chinesischen Netzwerkausrüster bezogen. In einer Senatsanhörung sagte die Ministerin jedoch, sie werde „sehr aggressiv gegen unfaire Handelspraktiken“ von China vorgehen und im Interesse der amerikanischen Arbeiter handeln, wie die Washington Post berichtet. Man werde die bisherige Handelspolitik jedoch zusammen mit US-Unternehmen und Verbündeten prüfen. Ob und wie die Ministerin auf das Schreiben des Branchenverbandes SEMI reagiert, wird sich zeigen. Eine klare Position gegenüber Huawei wollte Raimondo nicht beziehen.

(Bildquelle Beitragsbild: 4g.de)

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