Huawei und 5G: Geheimtreffen der Minister
Darf sich Huawei am 5G-Ausbau in Deutschland beteiligen? Um diese Frage ging es am Mittwoch in Berlin bei einem Geheimtreffen hochrangiger Politiker. Trotz allem sind Details des Treffens nach außen gedrungen. Einig sind sich die Politiker, dass bei 5G hohe Sicherheitsstandards gelten müssen. Eine einheitliche Linie hat man nicht.
Am Mittwoch trafen sich Spitzenpolitiker in Berlin, um über die Rolle von Huawei beim 5G-Ausbau zu diskutieren. Dabei sollte es sich um ein Geheimtreffen handeln, doch Details der Beratung drangen nach außen. An dem Treffen nahmen zum Beispiel Kanzleramtschef Braun, Innenminister Seehofer und Verkehrsminister Scheuer teil. In einem Punkt sind sich die Minister einig. Beim 5G-Ausbau müssen strenge Sicherheitsstandards gelten.
Sollte Huawei 5G in Deutschland ausbauen, muss der chinesische Netzwerkausrüster in Zukunft Quellcodes offenlegen und sich seine Produkte von BSI zertifizieren lassen. Weiterhin müsse das Unternehmen ein No-Spy-Abkommen unterzeichnen. Doch eine gemeinsame Linie für oder gegen Huawei haben die Minister noch nicht gefunden. Nach Angaben von Regierungssprecher Seibert „sei die Willensbildung in der Bundesregierung noch nicht abgeschlossen.“ Doch lange kann sich die Politik nicht Zeit lassen. Im März 2019 steht die 5G-Auktion an und bis dahin wollen die Netzbetreiber Klarheit über Huawei.
Verliert Deutschland beim 5G-Ausbau den Anschluss?
Aktuell besteht die Gefahr, dass Deutschland beim Ausbau des 4G-Nachfolgers den Anschluss verliert. Ein möglicher Ausschluss von Huawei könnte zu einem ernsten Problem werden. Nach Ansicht der Telekom brauchen wir den chinesischen Netzwerkausrüster für den 5G hierzulande. Ein Ausschluss der Chinesen würde den Ausbau des 4G-Nachfolgers in Deutschland um mindestens zwei Jahre verzögern, so heißt es in einer internen Analyse der Telekom. Dies dürfte auch die Politik wissen, deshalb tut man sich bei einer endgültigen Entscheidung zu Huawei so schwer.
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Nun dürfte der Eilantrag von Telefónica Deutschland gegen die 5G-Auktion für weitere Probleme sorgen. Der Netzbetreiber möchte die Versteigerung im März 2019 stoppen und bei den Versorgungsverpflichtungen nachverhandeln. Telefónica Deutschland bemängelt die Auflagen zum Ausbau auf dem Land und der Verkehrswege. Weiterhin spricht sich der Netzbetreiber gegen lokales Roaming aus. Eine erneute Verschiebung der 5G-Auktion wäre problematisch, die Versteigerung sollte ursprünglich Mitte 2018 stattfinden. Bei weiteren Verzögerungen droht Deutschland den Anschluss bei der Mobilfunktechnologie der fünften Generation zu verlieren. Länder wie China, Südkorea und USA sind wesentlich weiter.
(Bildquelle Beitragsbild: 4G.de)