Gesetzänderung im Mobilfunk könnte für steigende Preise sorgen

Die Vertragslaufzeit im Mobilfunk soll bald maximal 1 Jahr beantragen, so sind die Pläne der Justizministerin. Was sich nach einem verbraucherfreundlichen Gesetz klingt, könnte für Mobilfunkkunden zum Bumerang werden. Bei kürzeren Vertragslaufzeiten dürften die Preise steigen. Das Infoportal 4G.de analysiert die Auswirkungen.

Im April ging die Meldung durch die Medien, Justizministerin Katarina Barley plant die Vertragslaufzeiten im Mobilfunk auf maximal 1 Jahr zu begrenzen. Eine automatische Vertragsverlängerung soll nur um drei Monate möglich sein. Auf diese Weise möchte die Ministerin Verbraucher vor Kostenfallen schützen. Was sich wie eine gute Gesetzesänderung für die Bürger anhört, könnte zu einem echten Bumerang für die Kunden werden.

Mobilfunk
Sind Verträge mit 1 Jahr wirklich sinnvoll? (Bildquelle: © Gpoint Studio – stock.adobe.com)

Wenn wir Mobilfunkanbieter nur noch 12 statt 24 Monate mit Einnahmen rechnen können, dürften die einmalige Anschlussgebühr und die Preise im Mobilfunk steigen. Besonders problematisch wird es bei Verträgen mit Hardware, hier sind Preiserhöhungen unvermeidbar. Der Kunde muss das Smartphone schließlich in einem Zeitraum von 12 statt 24 Monaten abzahlen. Eine Alternative wäre eine höhere einmalige Zuzahlung bei den Endgeräten. Eine solche Lösung dürfte jedoch nur den wenigsten Kunden gefallen.

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Weiterhin dürfte sich die Gesetzesänderung im Mobilfunk negativ auf die Fachhändler auswirken, die bereits jetzt gegen die mächtige Konkurrenz aus dem Online-Handel zu kämpfen haben. Verträge mit kürzeren Laufzeiten bedeuten auch weniger Provision bei gleichbleibender Beratungszeit. Wie die Fachhändler die fehlenden Einnahmen kompensieren wollen, ist unklar.

Teure 5G-Auktion wird die Situation im Mobilfunk verschärfen

Die geplante Gesetzesänderung der Justizministerin bringt Ende April noch mehr Zündstoff als zu Beginn des Monats. In Mainz geht die 5G-Auktion mittlerweile in Bieterrunden 233 und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Die Summe der Gesamtgebote liegt nun bereits bei 5,52 Mrd. Euro. Die Auktion wird für die Bieter viel teurer als erwartet. Beim 5G-Ausbau werden den Netzbetreibern wichtige Investitionsmittel fehlen. Kommen im Mobilfunk mit Verträgen von einem Jahr weniger sichere Einnahmen hinzu, wird die Situation für die Netzbetreiber noch komplizierter.

Diese Kombination aus hohen Ausgaben als Folge einer teuren 5G-Auktion und weniger Planungssicherheit bei den Mobilfunkverträgen dürften fatale Auswirkungen für die Kunden haben. Steigende Preise im Mobilfunk und teure 5G-Tarife dürften die Folge sein.

(Bildquelle Beitragsbild: © Björn Wylezich – stock.adobe.com)

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