Geplatzte Techniker-Termine der Telekom wegen Sparpolitik?
Geplatzte Termine von Telekom-Technikern sind ärgerlich. Darf man einer aktuellen Studie glauben, scheitert jeder dritte Ersttermin. Ein Mitarbeiter des Netzbetreibers macht nun die Sparpolitik des Unternehmens für geplatzte Techniker-Termine verantwortlich. Es gebe nicht ausreichend Personalplaner zur Koordinierung.
Vielleicht haben Sie es schon erlebt. Sie haben sich extra einen Tag Urlaub genommen und warten auf den Telekom-Techniker, doch der kommt am Ende nicht. Darf man einer aktuellen Studie von WIK Consult glauben, platzen in Deutschland täglich bis zu 6000 Termine pro Tag, was jedem dritten Ersttermin entspricht. Ein Mitarbeiter des Netzbetreibers macht die Sparpolitik des Unternehmens für die vielen gescheiterten Techniker-Termine verantwortlich. Der Telekom-Personalplaner, der nicht namentlich genannt werden möchte, gab der BILD am Sonntag ein Interview.
Der Mitarbeiter beschreibt das Problem wie folgt. Seit dem Jahr 2017 laufen Umbauarbeiten im Konzern. Früher gab es Personalplaner für Privatkunden, Geschäftskunden und das Leitungsnetz. Heute sind die Planer für alle Bereiche verantwortlich. Die Sparpolitik der Deutschen Telekom führt letztendlich dazu, dass es 50 Prozent weniger Personal gebe. Die Personalplaner kommen mit der Vergabe der Techniker-Termine nicht mehr nach. Sie werden teilweise nach Zufall vergeben, was zu Chaos und geplatzten Erstterminen führt.
Telekom widerspricht den Vorwürfen
Der Bonner Netzbetreiber hat diesen Vorwürfen vehement widersprochen. Es gebe genügend Personal. Laut der Telekom liegt die Nichteinhaltungsquote der Termine unter zwei Prozent. Termine würden vor allem scheitern, wenn die Techniker bei anderen Kunden länger als geplant brauchen. Doch die Vorwürfe des Personalplaners scheinen nicht völlig aus der Luft gegriffen. So fordert auch Betriebsrat-Chef Eric Daum mehr Mitarbeiter. Bei ihm würden sich immer mehr Techniker und Personalplaner melden, die über Überlastung und Personalnot klagen.
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In den letzten Wochen wurde in den Medien häufiger über gescheiterte Ersttermine von Telekom-Technikern berichtet. Den Ausschlag gab eine Untersuchung von WIK Consult. 4457 Konsumenten wurden befragt. Die Studie zeigte, dass jeder dritte Ersttermin in Deutschland fehlschlägt. Die Deutschen verschenken durch die gescheiterten Termine jährlich 2,2 Millionen Urlaubstage. Dabei sollen überdurchschnittlich viele Termine bei der Konkurrenz scheitern. So kommt der Techniker bei 71 Prozent der Telekom-Kunden zum Ersttermin, bei den Wettbewerbern sind es nur 60 Prozent.
(Bildquelle Beitragsbild: istockphoto.com, Picasa)