Fusion o2 und E-Plus: Netzbetreiber geben Netzkapazitäten an Drillisch ab
Die Fusion von o2 und E-Plus könnte bereits Anfang Juli genehmigt werden. Um die letzten Bedenken der EU-Kommission aus dem Weg zu räumen, wollen die beiden Netzbetreiber 20 Prozent ihrer gemeinsamen Netzkapazitäten an die Drillisch AG abgeben. Dies soll stufenweise über einen Zeitraum von 5 Jahren erfolgen. Zusätzlich erhält Drillisch die Option, weitere 10 Prozent der Netzkapazitäten des neuen Netzbetreibers zu erwerben. Die geplante Abgabe der Kapazitäten soll jedoch nur in dem Fall erfolgen, wenn die EU-Kommission auch einer Fusion von E-Plus und o2 zustimmt.
Die europäischen Wettbewerbshüter haben es zur Auflage macht, dass auch nach dem Zusammenschluss beider Netzbetreiber vier Anbieter in Deutschland existieren. Ansonsten hätte die EU starke Bedenken und befürchtet bei nur drei großen Mobilfunkunternehmen Preissteigerung im Mobilfunk. Die Sorge der EU-Kommission dürfte mit der Abgabe von Netzkapazitäten an die Drillisch AG aus der Welt sein. Einer Fusion von o2 und E-Plus sollte nun nichts mehr im Wege stehen. Drillisch ist mit mehreren Marken in Deutschland vertreten. Dazu gehören zum Beispiel die Mobilfunkdiscounter simply, maXXim, helloMobil und DeutschlandSIM.
Update 26.06.2014
Bei E-Plus scheint man mittlerweile sicher von einer Genehmigung der Fusion durch die EU auszugehen. So meldet RP Online, dass E-Plus-Mitarbeiter bereits am Dienstag (24.06) eine interne Mail erhalten hätten, welche die Angestellten auf die geplante Fusion einstellen soll. Am darauf folgenden Tag verkündigte E-Plus-Chef Thorsten Dirks freudig auf einer internen Versammlung, man könne sicher mit dem Zusammenschluss von o2 und E-Plus rechnen. Die Fusion bedeutet für die Mitarbeiter der beiden Netzbetreiber vor allem Stellenstreichungen. Allein E-Plus muss bis zum Jahr 2018 etwa 400 Millionen Euro einsparen.