Frequenz-Auktion: Maximal 5 Mrd. Euro Einnahmen
Am 27. Mai startet die Frequenz-Auktion bei der Bundesnetzagentur in Mainz. Unter dem Hammer kommen auslaufende Mobilfunk-Frequenzen und das zentrale Spektrum mit 700-MHz (Digitale Dividende II). Zugelassen zu der Auktion sind die Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland. Das Mindestgebot für die Versteigerung liegt bei 1,5 Milliarden Euro. Laut der Prognose eines Brancheninsiders dürfte die Frequenz-Auktion in Mainz maximal 5 Milliarden Euro einbringen, wie das Nachrichtenmagazin Focus in seiner aktuellen Ausgabe berichtet. Auch wenn das Bundeswirtschaftsministerium keine konkrete Einschätzung zu den Einnahmen nannte, dürfte man sich doch eine höhere Summe bei der Versteigerung erhofft haben. Die Einnahmen aus der Frequenz-Auktion sollen komplett in den Breitband-Ausbau auf dem Land fließen.
Laut einer Hochrechnung der Deutschen Telekom vom August 2014 sind 25 Milliarden Euro für einen flächendeckenden Breitbandausbau bis 2018 notwendig. So wären die Einnahmen von 5 Milliarden Euro bei der Frequenz-Auktion nur ein Fünftel der nötigen Summe und dies nur im besten Fall. Einen günstigen Ausbau auf dem Land sollen hingegen die Frequenzen mit 700-MHz ermöglichen, welche bei der Frequenz-Auktion in Mainz im Mittelpunkt stehen. Mit den weitreichenden Frequenzen der Digitalen Dividende II kann man kostengünstig mit wenigen LTE-Basisstationen die ländlichen Regionen ausbauen.
LTE-Ausbau mit 700-MHz frühestens ab April 2017
Die Frequenzen mit 700-MHz, welche jetzt bei der Frequenz-Auktion unter den Hammer kommen, werden aktuell für den Rundfunk genutzt. Erst nach dem Umstieg von DVB-T auf DVB-T2 wird die Digitale Dividende II für Mobilfunk und so den LTE-Ausbau frei, dies soll ab April 2017 der Fall sein. Mancher Insider bezeichnet diesen Termin als zu optimistisch und spricht davon, dass die Rundfunkanstalten die Weiternutzung des 700-MHz-Band bis 2019 planen und man hier technische Realitäten anerkennen müssen.
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Die Bundesregierung und die Bundesnetzagentur hingegen feiern die Frequenz-Auktion als einen wichtigen Schritt, um die Breitbandversorgung auf dem Land deutlich zu verbessern. So heißt es von Jochen Homann (Präsidenten der Bundesnetzagentur) zur Frequenz-Auktion: „Wir starten die Frequenzversteigerung am 27. Mai in Mainz. Deutschland stellt als erstes Land in Europa auch Frequenzen aus dem 700-Megahertz-Bereich für mobiles Breitband zur Verfügung. Wir erwarten, dass die Auktion einen starken Impuls für einen raschen Ausbau der Breitbandnetze insbesondere auch im ländlichen Raum setzt.“ (Quelle: Bundesnetzagentur)
Der LTE-Ausbau mit 700-MHz bringt frühestens im April 2017 schnelles Internet aufs Land. Für manch einen Internet-Nutzer, der sich vielleicht gerade mit DSL Light durch Netz quält, klingt ein rascher Ausbau der Breitbandnetze mit Perspektive April 2017 sicherlich recht bitter.