Free Stream: Zero Rating Angebot in Österreich beanstandet
Die Telekom Control Kommission hat Free Stream von A1 Telekom Austria in einem Detail beanstandet. Der österreichische Netzbetreiber darf bei der Übertragung der Inhalte die Bandbreite nicht künstlich beschränken. Die Regulierungsbehörde sprach sich bei der Prüfung nicht grundsätzlich gegen das Zero Rating Angebot aus.
A1 Telekom Austria hatte im November 2017 Free Stream eingeführt. Das Zero Rating Angebot ist vergleichbar mit StreamOn der Deutschen Telekom. Beim österreichischen Mobilfunkprodukt können die Kunden ebenso Videos und Musik von Partner ohne Datenverbrauch streamen. Die Telekom Control Kommission (Teil der Regulierungsbehörde RTR) hat Free Stream von A1 Telekom Austria geprüft. Nach der Auffassung der Behörde verstößt die kostenlose Option nicht gegen die Netzneutralität. Ein Detail bemängelte die Telekom Control Kommission jedoch. A1 Telekom Austria darf die Übertragungsrate beim Stream nicht künstlich reduzieren, ein solches Traffic Sharping sei nicht zu lässig. Der Netzbetreiber hat acht Wochen Zeit, um hier nachzubessern. A1 prüft aktuell, ob man gegen den Bescheid Widerspruch einlegt.
Die Regulierungsbehörde betont, man befinde sich bei der Entscheidung in Einklang mit anderen Behörden in Europa. Umso erstaunlicher ist, dass die Telekom Control Kommission nicht auf das Roam-Like-at-Home-Prinzip besteht. Free Stream ist nicht frei innerhalb der EU nutzbar. In den FAQ von Telekom A1 Austria heißt es: „In der EU bzw. EWR haben Sie zusätzlich zum inkludierten Datenvolumen im Tarif 3 GB dabei. In Österreich hingegen surfen Sie unlimitiert.“ (Quelle: A1) Die Bundesnetzagentur hatte hingegen bei StreamOn bemängelt, dass eine Nutzung innerhalb der EU nicht möglich sei.
Vergleichen Sie hier die LTE- und 5G-Verfügbarkeit jeder beliebigen Adresse in ganz Deutschland.
Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
A1 Telekom Austria und Vodafone setzen auf Fair Usage Policy
Der Netzbetreiber gewährt seinen Kunden zusätzlich 3 GB für die Nutzung im Ausland. Das ist eine ähnliche Lösung wie bei Vodafone Pass. Der Netzbetreiber aus Düsseldorf bietet den Nutzer 30 GB zum Surfen in der EU, wenn er einen Datenpass gebucht hat. StreamOn der Deutschen Telekom ermöglicht grundsätzlich keine Nutzung im Ausland. Schaut man sich das Urteil der Telekom Control Kommission (basierend auf EU-Recht) an, könnte es ausreichen, den Kunden ein begrenztes Volumen zur Auslandsnutzung zur Verfügung zu stellen. Vor diesem Hintergrund, darf man gespannt sein, wie die Entscheidung der Bundesnetzagentur zu Vodafone Pass ausfällt.
(Bildquelle Beitragsbild: © Jacob Lund – stock.adobe.com)